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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Webb; Webber; Weber

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Webb - Weber.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Way'

Porträte gemalt hatte, ging er auf den Rat Leutzes zum Stillleben über, das er seitdem mit großem Erfolg kultiviert. Unter seinen bekanntern Werken nennen wir: der Weihnachtsmorgen (1870, Fruchtstück), Flora und Pomona, Weintrauben, die letztern in mehreren Bildern besonders meisterhaft.

Webb, Charles M., Genremaler, geb. 1832 zu Breda, besuchte 1848-51 die Akademie in Düsseldorf und war dann Schüler von Camphausen. Seine bedeutendem Genrebilder, meistens von großer Wahrheit im Ausdruck und kräftig gediegenem Kolorit, sind: Puritaner im Wachtzimmer (1852), die Zahlung des Pachtzinses, alte Freunde, das Maleratelier, auf Urlaub, die Überraschten, Sonntagsnachmittagsandacht, Entzweit, der Telegraphendraht, die Politiker, zu Haus, Ertappt, alte Erinnerungen etc. Er lebt seit mehreren Jahren in Kleve.

Webber, J. S. (Anmerkung des Editors: John Seward), engl. Bildhauer, geboren zu Exeter, empfing seinen ersten künstlerischen Unterricht von dem 1865 verstorbenen Landschaftsmaler Gendall, widmete sich auf der Akademie in London der Skulptur, erhielt mehrere Medaillen, erregte durch seine ersten Schöpfungen der idealen Plastik große Aufmerksamkeit und berechtigte zu großen Hoffnungen. Dahin gehört besonders die 1876 in Gips, 1878 in Marmor ausgeführte Gruppe eines Kriegers, der, einen verwundeten Jüngling in den Armen, hingestreckt liegt, beide unbekleidet, von der schönsten Körperbildung und edlem Ausdruck.

Weber, 1) August, Architekt in Wien, Schüler von van der Nüll und Siccardsburg, erhielt bei der Konkurrenz für die Erbauung eines Künstlerhauses in Wien den ersten Preis und führte dasselbe im italienischen Renaissancestil aus. Von ihm sind ferner die Anlagen der dortigen Gartenbaugesellschaft mit dem in demselben Stil errichteten Ausstellungsgebäude.

2) Friedrich, Kupferstecher, geboren im August 1813 zu Liestal bei Basel, war von 1835 an Schüler von Amsler in München und lebte dann mehrere Jahre in Paris, wo er sich in Forsters Atelier und durch eignes Studium weiter bildete ↔ und zunächst mehrere Porträte, dann aber auch nach ältern und neuern Meistern historische und andre Bilder stach, in denen man die Modellierung, den Ausdruck und die Behandlung der Gewandstoffe rühmt. Seine Hauptblätter sind: die Vierge au diadème, nach Raffael (im Louvre); die Madonna di Lugano, nach Luini; Lais Corinthiaca, nach Holbein (im Baseler Museum); Bonifacius Amerbach, nach demselben; himmlische und irdische Liebe, nach Tizian (Gallerie Borghese); Napoleon in seinem Kabinett mit seinem Sohn, nach Steuben; Italienerin am Brunnen, nach de Keyser; Gitanos, nach Artaria; Hermann und Dorothea, nach Kaulbach; Berner Mädchen, nach Winterhalter; la bella Visconti, nach Raffael; der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen und dessen Gemahlin, nach Winterhalter; Holbeins, Giulio Romanos und Raffaels Selbstporträte. 1874 wurde er korrespondierendes Mitglied des französischen Instituts und 1878 Ritter der Ehrenlegion.

3) Paul, Landschaftsmaler, geb. 1823 zu Darmstadt, anfangs Schüler des dortigen Landschaftsmalers Lucas, besuchte 1832 das Städelsche Institut in Frankfurt, ging von da nach München, machte 1846 durch Vermittelung des Prinzen Luitpold von Bayern eine Reise in den Orient, hielt sich dann eine Zeitlang in Antwerpen auf, reiste und lebte fast zehn Jahre in Amerika (Philadelphia), kehrte 1858 nach Europa zurück, besuchte die Schweiz, Frankreich und Großbritannien und nahm zuletzt seinen Wohnsitz in München. Seine namentlich seit 1858 bekannt gewordenen Bilder sind von ungemein großartiger Auffassung, poetischer Stimmung und gewandter Technik, z. B.: eine Scene in den Catskillbergen, der Morgen, Sturm am Chiemsee, Buchenwald mit Gehöft, Hügellandschaft und heimkehrende Herde (1880). Für den Unterricht im Zeichnen gab er »Landschaftsstudien in drei Stufen« heraus.

4) Theodor Alexander, Marine- und Landschaftsmaler, geb. 1838 zu Leipzig, trat mit 16 Jahren in das Atelier von Krause in Berlin, begab sich schon 1856 nach Paris und errang dort 1861 mit

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 549.