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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Alassio; Alastor; À la suite; Alat; Alatau; Alātri; Alatȳr; Alaun

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Alassio – Alaun (gewöhnlicher)

its resources (Boston 1870); ders., Tribes of the extreme Northwest (Washington 1876); Petrow, Report of the population, industries and resources of A. (ebd. 1884); Elliot, The Seal Islands of A. (Separatabdruck aus «Report of U. S. Commission of Fish and Fisheries Ⅹ»); Dall, Pacific Coast Pilot (1. Teil); Elliot, An Arctic Province. A. and the Seal Islands (Neuyork 1886).

Alassĭo, Hafenstadt im Kreis Albenga der ital. Provinz Genua, an einer Bucht des Golfs von Genua und der Eisenbahnlinie Genua-Savona-Ventimiglia des Mtittelmeernetzes, hat (1881) 4007, als Gemeinde 5200 E., Zollamt, technische Schule, Taubstummenanstalt, Schiffswerft, Seebäder, Korallen- und Seefischerei. In den Orangengärten gedeihen Dattelpalmen. A. wird im Winter als Luftkurort besonders von Engländern besucht, auch befindet sich dort eine engl. Kirche.

Alástor, in den griech. Dramen, namentlich des Äschylus, der Rachegeist, der, wenn irgendwo ein Frevel geschehen oder eine Blutschuld begangen ist, eine rächende That hervorruft, die wiederum ein Frevel ist und deshalb neue Rache fordert.

À la suite (frz., spr. ßwit). Als zur Armee, oder zu einem bestimmten Regiment mit der Berechtigung zum Tragen der Regimentsuniform gehörig, aber ohne dienstliche Stellung in demselben, werden in Preußen geführt: à la suite der Armee z. B. solche Offiziere, welche zur Wahrnehmung bestimmter höherer Dienstleistungen in außerpreuß. (deutschen) Armeekorps kommandiert sind, um denselben das Avancieren in der preuß. Armee zu gewährleisten; à la suite von Regimentern z. B. fürstl. Personen und Generale als besondere Auszeichnung, oder Offiziere, die nach außerpreuß. (deutschen) Armeekorps in niedrigern als Generalstellen (unter Ausscheiden aus dem Etat) kommandiert sind. Ähnlich in Sachsen, Bayern und Württemberg.

Alat, Fischart, s. Döbel.

Alatau (d. h. buntes Gebirge), Name von drei bedeutenden, in den russ.-chines. Grenzgebieten gelegenen Gebirgszügen, von denen zwei im Semirjetschenskischen Gebiete liegen, der dritte aber an der Grenze der Gouvernements Tomsk und Jenisseisk.

Der Dsungarische oder Cisilische A., erst 1840 von Schrenck und 1857 von Semenow genauer durchforscht, ist im S. durch das Ilithal, im N. durch den östl. Teil des Balchasch und die tiefe Rinne, welche diesen mit den östlicherm Becken des Ssassykkul und Ala-kul verbindet, scharf abgegrenzt. Dieser A. streicht von WSW. gegen NO., zwischen 46 und 44° nördl. Br. Unter etwa 45° nördl. Br. und 80° 40′ östl. L. von Greenwich zweigt sich von ihm gegen W. die Kopalkette ab, an deren nördl. Fuße die russ. Festung Kopal liegt, während gegen SW. die Kette des Alaman- und Altyn-Ymel (Goldener Sattel) zum Ili tritt und gegen O. auf chines. Gebiete die lange Kette des Iren-Chabirga ihn mit dem Thianschan verbindet. Die mittlere Höhe der Hauptkette beträgt 1950 m, die seiner Plateaus und Längenthäler 650‒1300 m, die seiner mit ewigem Schnee bedeckten Gipfel 3400 m. Zahlreiche malerische Thäler mit reißenden Gebirgswässern öffnen sich westwärts zu dem «Siebenstromlande» (Semirjetschenskij-Kraj) oder dem «Sibirischen Italien», einer Ebene, die nach dem Balchaschsee hin unfruchtbare Sandsteppe wird und der Boden eines ehemaligen großen Wasserbeckens ist.

Der Transilische A., welcher im südl. Abhange auch Kungei-Alatau oder Kentschi-tau heißt und erst durch Semenow (1857) und Golubew (1859) näher bekannt wurde, erhebt sich in einer mittlern Entfernung von 50 bis 65 km jenseit, d. i. im S. des Ili, kühn und steil wie eine Riesenmauer. Im engern Sinne ist dieser 220 km lange A. ein Ausläufer des chines. Gebirges Thian-schan oder Mustaga (Himmelsgebirges), ebenso wie der Terskei-Alatau, von dem es durch das 1400 m hoch liegende Seebecken des Issyk-kul getrennt ist, und mit dem es am Ost- und Westende dieses von diesen beiden Gebirgen ganz umschlossenen russ. Sees in Verbindung steht. Die beiden parallelen, fast gleichhohen Granitketten sind durch die tiefen Thäler des Tschu und eines linken Ilizuflusses voneinander geschieden, aber in der Mitte durch ein mächtiges Querjoch verbunden. Innerhalb der Meridiane des Issyk-kul (76 und 78° östl. L. von Greenwich) hat das Gebirge die mittlere Kammhöhe von 2000 m, die nach O. und W. rasch abnimmt. Am nördl. Ende des Querjochs erhebt sich der dreigipfelige Talgarnyn-tal-tscheku bis zu 4679 m. Die Pässe liegen hier 2600‒3216 und auf den Seitenflügeln 1530‒2300 m hoch, die Ebenen, dicht am Fuße des Gebirges, 650‒975 m; an der nördl. Kette bilden wilde Apfel- und Aprikosenbäume Haine; in 1300‒1500 m Höhe beginnt der Nadelwald; in 2350‒2440 m Höhe hört der Wald auf; in 3400‒3570 m Höhe endlich liegt die untere Schneegrenze. Fortsetzungen im W. sind das Alexander-Gebirge (s. d.) und der Karatau.

Der dritte A., der Kusnezkische Alatau (s. d.), ist der nördlichste der drei Gebirgszüge und gehört zum Altaisystem.

In geolog. Beziehung nehmen an der Zusammensetzung des A., wie bei dem Thian-schan überhaupt, meist paläozoische Gebilde, außerdem aber auch metamorphische und Massengesteine teil. Jüngere Ablagerungen finden sich nur in den Gebirgsthälern. Der nach dem A. benannte Alatauische Bezirk, d. i. das Land der Großen Kirgisenhorde und der Schwarzen Kirgisen oder Buruten (am Issyk-kul), der das Siebenstrom- und das Trans-Ili-Land, ein Gebiet von 341857 qkm umfaßt, bildet jetzt die Kreise Kopal, Wjernoje, Dscharkent, Karakol, Sergiopol und Pischpek des Semirjetschenskischen Gebietes.

Alātri, Stadt im Kreis Frosinone der ital. Provinz Rom am Cosa, in 502 m Höhe, ist Sitz eines Bischofs, hat (1881) 5483, als Gemeinde 13244 E., viele Tuchfabriken. Nahebei schöne Kyklopenmauerreste der alten Burg von Aletrium, deren Hauptthor noch ganz unversehrt erhalten ist.

Alatȳr. 1) Kreis im russ. Gouvernement Simbirsk, hat 5499,1 qkm mit 150554 E., ein Progymnasium und ein Lehrerseminar. – 2) Kreisstadt des Kreises A., 195 km im NW. von Simbirsk, an der Mündung des 287 km langen Flusses Alatyr, auf dem bedeutende Holzflößerei getrieben wird, in die Sura, einem Nebenfluß der Wolga, hat (1888) 10092 E., Post, Telegraph, eine Kathedrale, eine Stadtschule, guten Hafen. A. wurde 1552 von Iwan Ⅳ. gegründet.

Alaun (lat. Alumen), im gewöhnlichen Leben die Bezeichnung für Aluminium-Alaun (s. Alaune). Die Fabrikation des A. ist bereits in frühen Zeiten im Orient, im Mittelalter in Italien betrieben worden. Im 16. Jahrh. entstand in Deutschland das Alaunwerk zu Schwemsal, und seitdem hat diese Fabrikation sich, namentlich in der Rheinprovinz, immer mehr entwickelt. Der jährliche Verbrauch an A. wird auf 200000 Centner angegeben,