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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Bambukbutter; Bambus; Bambusa; Bamijan; Bämler; Bammako

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Bambukbutter – Bammako

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Bambuk'

besonders die Thäler des Tamburagebirges führen Goldsand mit sich, jedes Dorf hat seine Goldwäschereien, der jährliche Ertrag übersteigt aber kaum 80000 M. Die seit 1858 von franz. Ingenieuren angestellten Untersuchungen ergaben, daß eigentliche Goldlager nicht vorhanden sind und daß man die mühselige, wenig lohnende Goldwäscherei bei der Ungunst des Klimas besser den Eingeborenen ganz überlasse. Die schwarzbraunen Einwohner gehören zum Mandingostamme der Malinke und sind meist Heiden. Jedes Dorf wird selbständig voll erblichen Häuptlingen regiert; das größte polit. Gemeinwesen befindet sich in Farabana, das noch im vorigen Jahrhundert Mittelpunkt eines größern Reichs war, bis es von den Tuculör (s. d.) zertrümmert wurde. (S. Karte: Guinea.)

Schon am Ende des 15. Jahrh. sollen sich Portugiesen in B. angesiedelt haben, später aber von den Eingeborenen getötet worden sein. Im Anfang des 18. Jahrh, gründete André Brue 2 Forts am Senegal und Faleme und sandte Compagnon zur Erforschung des Landes aus, der Fabelhaftes von den Goldreichtümern berichtete. 1858 wurde B. unter franz. Protektorat gestellt und in Semudebu eine Militärstation errichtet. (S. Senegambien.) – Vgl. Rassenel, Voyage dans l'Afrique occidnetale (mit Atlas, Par. 1846); Noirot, A travers le Fouta Djallon et le Bambouc (ebd. 1885).

Bambukbutter. s. Bassiafette.

Bambus, s. Bambusa.

Bambūsa Schreb., Bambus, Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen (s. d.). Man kennt gegen 30 Arten, die namentlich in den Tropengegenden vorkommen. Es sind ausdauernde holzige Pflanzen von baumartigem Wuchs, die oft förmliche Waldungen bilden. Die knotigen hohlen und sehr schlanken Stämme dieser baumartigen Gräser übertreffen an Höhe oft die in Deutschland wachsenden Laub- und Nadelhölzer. Die Blüten sind in Ährchen gestellt, welche in großer Anzahl zu einer Rispe von oft bedeutender Größe vereinigt sind, sie haben sechs Staubgefäße und einen dreiteiligen Griffel mit federigen Narben. Die wichtigste und bekannteste Art ist die vorzugsweise in Ostindien wachsende B. arundinacea Willd. (s. Tafel: Gramineen I, Fig. 6); die Stämme derselben werden bis zu 25 m doch und am Grunde etwa 20–30 cm dick und finden in der verschiedenartigsten Weise Anwendung; die ältern werden zum Baue der Häuser, die jüngern zur Anfertigung von Wirtschaftsgerät, zu Waffen u.s.w. verwendet. Ferner werden die hohlen ältern Stämme zu allerlei Gefäßen, Trögen, Rinnen umgearbeitet; auch benutzt man sie zur Versendung des sog. Röhrengummiguttis (s. Gummigutti). In Europa dienen die geldlichen, knotigen Wurzelausläufer als Spazierstöcke. In China wird aus den Bastfasern der jüngern Triebe ein festes unter dem Namen Chinesisches Seidenpapier auch in Deutschland zum Abdruck von Holzschnitten, Lithographien u.s.w. benutztes feines Papier hergestellt. An den Knoten älterer Halme der B. arundinacea finden sich eigentümliche Ausschwitzungen, die hauptsächlich (86 Proz.) aus Kieselsäure bestehen und an der Luft verhärten; sie haben einen zuckerartigen Geschmack, weshalb man sie auch Bambuszucker nennt; bekannter sind sie als Tabascheer, Tabaschir, Tabaxir, welcher im Orient als Heilmittel sehr geschätzt ist. Ähnlich wie die B. arundinacea werden zahlreiche andere Arten benutzt, so die B. Guadua Humb. et Bonpl. ↔ und die B. Taguara Mart. in Brasilien; bei einigen Arten, z. B. bei der letztern, befindet sich in den ältern Stengelgliedern eine süße, klare, wässerige Flüssigkeit, die getrunken werden kann. Von vielen Arten werden die jungen Triebe als Gemüse gegessen, so z. B. von den in Java wachsenden B. Apas Schlecht. und B. verticillata Willd.

Bamĭan (Bâmijân), Flecken und Paßort in Kabulistan, 87 km im WNW. von Kabul, an der Scheide der hohen Schneegebirge des Hindukusch und des an den Hilmendquellen aufsteigenden Kohi-Baba gelegen, ist der Schlüssel der Hauptstraße von Kabul nach Turkestan. Von den 6 eigentlichen Pässen führen 3 nach Turan, 3 nach Afghanistan. Die südlichen sind höher und liegen noch im Mai mit tiefem Schnee bedeckt. Die Pässe sind an beiden Seiten von senkrechten Felswänden bis zu 1000 m Höhe begrenzt und an manchen Stellen so eng und gewunden, daß selbst mittags kein Sonnenstrahl einzudringen vermag, weshalb sie bei der einheimischen Bevölkerung Dere-i Sindan (d. i. Schlucht der Gefängnisse) heißen. Das sehr fruchtbare Thal von B. liegt nördlich von dem Hadschidschakpasse, der, bis 3700 m hoch, von steilen, fast senkrechten Felswänden eingeschlossen, 14 km lang und kaum 2,5 km breit, den einzigen, für schweres Fuhrwerk und Artillerie gangbaren, schon von Alexander d. Gr. benutzten Weg über den Hindukusch bildet, und ist besonders auch merkwürdig wegen der Altertümer, die es umfaßt. Das Thal war ein Hauptort des Buddhakultus, wovon noch beute die verstümmelten riesenhaften Idole zeugen. B. wird mit diesen schon von den buddhistischen Mönchen beschrieben, die im 4. und 5. Jahrh, von China über Mittelasien nach Indien pilgerten. Die beiden Thalwände sind von unzähligen (angeblich 12000) Grottenwerken durchlöchert und das ganze Thal ist außerdem übersät mit sehr gut gebauten, schlanken Türmen und Ruinen von Gräbern, Moscheen und andern Gebäuden der hier gelegenen spätern mohammed. Stadt Galgaleh, welche von Dschingis-Chan 1221 zerstört wurde. 15 km westlich von B. liegen die Ruinen der sog. Burg Zohak (aus schön gebrannten Ziegeln, frisch erhalten, von 25 m hohen Wällen umgeben), deren Erbauung dem fabelhaften Schlangenkönig Persiens gleiches Namens zugeschrieben wird. Die Burg diente zur Bewachung des wichtigen Passes. Man fand hier und im Thale B. in neuester Zeit eine große Anzahl Münzen, Ringe und andere Altertümer, die von Prinsep, Masson, Wilson, Wood u.a. beschrieben wurden. Die Umgegend von B. ist sehr reich an Mineralien. Es finden sich daselbst 10–12 Bleigruben, außerdem Kupfer- und Zinnerz, Antimon, Kupfervitriol und Asbest (hier Baumwollstein genannt); bei Fuladat Gold und Lasurstein. Zwischen den äußersten Pässen und dem Hindutusch giebt es große Schwefellager.

Bämler, Johann, in Augsburg als Drucker seit etwa 1472 bis 1495 thätig, bereits 1453 als «Schreiber» genannt. Er war einer der ersten, die volkstümliche deutsche Schriften druckten, der erste, von dem man ein gedrucktes Verzeichnis deutscher Verlagsartikel besitzt (von 1473 mit 8 Nummern).

Bammāko, der Hauptort der franz. Besitzungen am Niger im Sudan, unter 12½° nördl. Br., war ehemals ein bevölkerter Handelsplatz; jetzt leben innerhalb der Ringmauer, die mehr Trümmer als Häuser umschließt, nicht über 800 Seelen. B. ist zum Endpunkt der geplanten Verbindungsbahn vom

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 354.