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Bambukbutter – Bammako
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Bambuk'
besonders die Thäler des Tamburagebirges führen Goldsand mit sich, jedes Dorf hat seine Goldwäschereien, der jährliche Ertrag übersteigt aber kaum
80000 M. Die seit 1858 von franz. Ingenieuren angestellten Untersuchungen ergaben, daß eigentliche Goldlager nicht vorhanden sind und daß man die
mühselige, wenig lohnende Goldwäscherei bei der Ungunst des Klimas besser den Eingeborenen ganz überlasse. Die schwarzbraunen Einwohner
gehören zum Mandingostamme der Malinke und sind meist Heiden. Jedes Dorf wird selbständig voll erblichen Häuptlingen regiert; das größte polit.
Gemeinwesen befindet sich in Farabana, das noch im vorigen Jahrhundert Mittelpunkt eines größern Reichs war, bis es von den
Tuculör (s. d.) zertrümmert wurde.
(S. Karte: Guinea.)
Schon am Ende des 15. Jahrh. sollen sich Portugiesen in B. angesiedelt haben, später aber von den Eingeborenen getötet worden sein. Im Anfang des
18. Jahrh, gründete André Brue 2 Forts am Senegal und Faleme und sandte Compagnon zur Erforschung des Landes aus, der Fabelhaftes von den
Goldreichtümern berichtete. 1858 wurde B. unter franz. Protektorat gestellt und in Semudebu eine Militärstation errichtet.
(S. Senegambien.) – Vgl. Rassenel, Voyage dans l'Afrique occidnetale (mit Atlas, Par. 1846);
Noirot, A travers le Fouta Djallon et le Bambouc (ebd. 1885).
Bambūsa Schreb.,
Bambus, Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen (s. d.). Man kennt gegen 30 Arten,
die namentlich in den Tropengegenden vorkommen. Es sind ausdauernde holzige Pflanzen von baumartigem Wuchs, die oft förmliche Waldungen bilden.
Die knotigen hohlen und sehr schlanken Stämme dieser baumartigen Gräser übertreffen an Höhe oft die in Deutschland wachsenden Laub- und
Nadelhölzer. Die Blüten sind in Ährchen gestellt, welche in großer Anzahl zu einer Rispe von oft bedeutender Größe vereinigt sind, sie haben sechs
Staubgefäße und einen dreiteiligen Griffel mit federigen Narben. Die wichtigste und bekannteste Art ist die vorzugsweise in Ostindien wachsende
B. arundinacea Willd.
(s. Tafel: Gramineen I, Fig. 6); die Stämme derselben werden bis zu 25 m doch und am
Grunde etwa 20–30 cm dick und finden in der verschiedenartigsten Weise Anwendung; die ältern werden zum Baue der Häuser, die jüngern zur
Anfertigung von Wirtschaftsgerät, zu Waffen u.s.w. verwendet. Ferner werden die hohlen ältern Stämme zu allerlei Gefäßen, Trögen, Rinnen umgearbeitet;
auch benutzt man sie zur Versendung des sog. Röhrengummiguttis (s. Gummigutti). In Europa dienen die geldlichen, knotigen
Wurzelausläufer als Spazierstöcke. In China wird aus den Bastfasern der jüngern Triebe ein festes unter dem Namen
Chinesisches Seidenpapier auch in Deutschland zum Abdruck von Holzschnitten, Lithographien u.s.w. benutztes
feines Papier hergestellt. An den Knoten älterer Halme der B. arundinacea finden sich eigentümliche
Ausschwitzungen, die hauptsächlich (86 Proz.) aus Kieselsäure bestehen und an der Luft verhärten; sie haben einen zuckerartigen Geschmack, weshalb
man sie auch Bambuszucker nennt; bekannter sind sie als Tabascheer,
Tabaschir, Tabaxir, welcher im Orient als Heilmittel sehr geschätzt ist.
Ähnlich wie die B. arundinacea werden zahlreiche andere Arten benutzt, so die
B. Guadua Humb. et Bonpl. ↔ und die
B. Taguara Mart. in Brasilien; bei einigen Arten, z. B. bei der letztern,
befindet sich in den ältern Stengelgliedern eine süße, klare, wässerige Flüssigkeit, die getrunken werden kann. Von vielen Arten werden die jungen Triebe
als Gemüse gegessen, so z. B. von den in Java wachsenden B. Apas
Schlecht. und
B. verticillata Willd.
Bamĭan (Bâmijân), Flecken und Paßort in Kabulistan, 87 km im WNW.
von Kabul, an der Scheide der hohen Schneegebirge des Hindukusch und des an den Hilmendquellen aufsteigenden Kohi-Baba gelegen, ist der Schlüssel
der Hauptstraße von Kabul nach Turkestan. Von den 6 eigentlichen Pässen führen 3 nach Turan, 3 nach Afghanistan. Die südlichen sind höher und liegen
noch im Mai mit tiefem Schnee bedeckt. Die Pässe sind an beiden Seiten von senkrechten Felswänden bis zu 1000 m Höhe begrenzt und an manchen
Stellen so eng und gewunden, daß selbst mittags kein Sonnenstrahl einzudringen vermag, weshalb sie bei der einheimischen Bevölkerung
Dere-i Sindan (d. i. Schlucht der Gefängnisse) heißen. Das sehr fruchtbare Thal von B. liegt nördlich von dem
Hadschidschakpasse, der, bis 3700 m hoch, von steilen, fast senkrechten Felswänden eingeschlossen, 14 km lang und kaum
2,5 km breit, den einzigen, für schweres Fuhrwerk und Artillerie gangbaren, schon von Alexander d. Gr. benutzten Weg
über den Hindukusch bildet, und ist besonders auch merkwürdig wegen der Altertümer, die es umfaßt. Das Thal war ein Hauptort des Buddhakultus,
wovon noch beute die verstümmelten riesenhaften Idole zeugen. B. wird mit diesen schon von den buddhistischen Mönchen beschrieben, die im 4. und 5.
Jahrh, von China über Mittelasien nach Indien pilgerten. Die beiden Thalwände sind von unzähligen (angeblich 12000) Grottenwerken durchlöchert und
das ganze Thal ist außerdem übersät mit sehr gut gebauten, schlanken Türmen und Ruinen von Gräbern, Moscheen und andern Gebäuden der hier
gelegenen spätern mohammed. Stadt Galgaleh, welche von Dschingis-Chan 1221 zerstört wurde. 15 km westlich
von B. liegen die Ruinen der sog. Burg Zohak (aus schön gebrannten Ziegeln, frisch erhalten, von 25 m hohen
Wällen umgeben), deren Erbauung dem fabelhaften Schlangenkönig Persiens gleiches Namens zugeschrieben wird. Die Burg diente zur Bewachung des
wichtigen Passes. Man fand hier und im Thale B. in neuester Zeit eine große Anzahl Münzen, Ringe und andere Altertümer, die von Prinsep, Masson,
Wilson, Wood u.a. beschrieben wurden. Die Umgegend von B. ist sehr reich an Mineralien. Es finden sich daselbst 10–12 Bleigruben, außerdem Kupfer-
und Zinnerz, Antimon, Kupfervitriol und Asbest (hier Baumwollstein genannt); bei Fuladat Gold und Lasurstein. Zwischen den äußersten Pässen und dem
Hindutusch giebt es große Schwefellager.
Bämler, Johann, in Augsburg als Drucker seit etwa 1472 bis 1495 thätig, bereits 1453 als «Schreiber» genannt. Er war einer
der ersten, die volkstümliche deutsche Schriften druckten, der erste, von dem man ein gedrucktes Verzeichnis deutscher Verlagsartikel besitzt (von 1473
mit 8 Nummern).
Bammāko, der Hauptort der franz. Besitzungen am Niger im Sudan, unter 12½° nördl. Br., war ehemals ein
bevölkerter Handelsplatz; jetzt leben innerhalb der Ringmauer, die mehr Trümmer als Häuser umschließt, nicht über 800 Seelen. B. ist zum Endpunkt der
geplanten Verbindungsbahn vom
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 354.