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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Banana – Banca Nazionale nel Regno d'Italia

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Banalgrenze'

Hauptort des 1. Banalregiments war Glina, des 2. Petrinia. Inhaber der Banalgrenzregimenter war stets der Banus von Kroatien und Slawonien, dem die gesamte Militärgrenze seit 1746 in militär. Hinsicht unterstellt gewesen ist. Bei der Auflösung der Militärgrenze 1872 wurden die beiden Regimentsbezirke dem Königreich Kroatien einverleibt. Die Zahl der Einwohner beträgt 137000.

Banāna, wichtigster Handelsplatz des Kongostaates, auf einer Halbinsel rechts an der Mündung des Kongo in den Atlantischen Ocean, bewohnt von 85 Weißen (1886), mit sehr gutem Hafen, mehrern holländ, und je einer franz., engl. und portug. Faktorei und mit den Konsulaten dieser Länder. Schiffsverkehr (1890): 132 Seeschiffe. (S. Kongo.)

Banăna-Inseln, eine kleine zur Krone England gehörige Inselgruppe an der Sierra Leone-Küste Westafrikas, unter 8° 8' nördl. Br., südlich vom Kap Sierra Leone; die Inseln sind höchst fruchtbar und haben ein ziemlich gesundes Klima, so daß sie von den in Sierra Leone erkrankten Europäern als Kurort aufgesucht werden. Die größte, Bananas, mißt 7 und 1,5 km.

Banānen, Pisangfrüchte, Pisangfeigen, die Früchte der verschiedenen Arten der Gattung Musa (Pisang), namentlich aber von Musa paradisiaca L., Musa sapientum L., und Musa chinensis, die in fast allen Tropengegenden verbreitet sind und auch kultiviert werden; sie sind dort von hohem Wert als Nahrungsmittel und sehr ergiebig. Eine Pflanze liefert im Jahre aus ihren stets neu aufsprossenden Stämmen durchschnittlich 50–75 kg Früchte, die an einem gemeinschaftlichen Stiele (Fruchtkolben) oft bis zu 200 Stück hängen. In Deutschland findet man im Delikatessenhandel meist die Früchte von der westind. Musa paradisiaca. Diese B. sind gewöhnlich 10 bis 15 cm lang, sichelförmig gekrümmt, zeigen drei stark hervortretende und drei weniger stark hervortretende Kanten, haben eine dicke, gelbe, braunfleckige Schale und mehliges, süßes Fleisch, das Geruch und Geschmack nach Essigsäureamyläther besitzt. Deutschlands Bedarf ist unbedeutend. Die Vereinigten Staaten konsumieren etwa 280000 Ctr., England 120000 Ctr.

Banānenfaser, s. Manilahanf.

Banānenfresser, s. Pisangfresser.

Banāras, s. Benares.

Banāt oder Bánság, im Ungarischen im allgemeinen Bezeichnung einer Grenzprovinz oder Gegend, über die ein Ban (s. d.) herrscht, in ähnlicher Weise wie in Deutschland das Wort Mark. Die verschiedenen B. aber gingen in den langen Türkenkriegen ein, und nur das Königreich Kroatien behielt seinen Ban, ohne nach ihm genannt zu werden. – Umgekehrt erhielt das Temeser B. diese Benennung nach dem Passarowitzer Frieden (1718), ohne jemals einen Ban gehabt zu haben. Dieses sog. B. umfaßt die Komitate Torontal, Temes und Krassó. Infolge einer kaiserl. Bestimmung vom 18. Nov. 1849 wurde dasselbe thatsächlich von Ungarn getrennt und ein neues österr. Kronland unter dem Titel: die Serbische Wojwodina und das Temeser B. geschaffen, zu dem außer den drei genannten Komitaten noch das Bácser Komitat (die Wojwodina) genommen wurde. Dieses Kronland bestand sodann aus den fünf Kreisen Temesvár, Lugos, Großbecskerek, Zombor und Neusatz. An der Spitze desselben stand die serbisch-banatische Statthalterei in Temesvár, die dem Ministerium in Wien ↔ unmittelbar untergeben war. Infolge des Oktoberdiploms von 1860 wurde dieses Kronland aufgehoben und das B. wieder mit Ungarn vereinigt. Das alte Temeser B. enthält mit der Banalgrenze (s. d.) 28040 qkm, ist im O. und SO. gebirgig, im N., W. und SW. flach und morastig, aber durchgehends stark bewässert und sehr fruchtbar. Es grenzt im N. an die Maros, im O. an das Banatergebirge, das Ungarn von der Walachei und Siebenbürgen trennt, im S. an die Donau und im W. an die Theiß. Anfangs stand das B. allein unter Militärverwaltung. Maria Theresia führte 1751 die Civilverwaltung ein und berief zur Kolonisierung der königl. Kameralgüter deutsche Einwanderer aus den Rhein- und Moselgegenden und Schwaben herbei (1763–65, 1768–71), die das Land in Blüte brachten. Die übrige Bevölkerung besteht aus Magyaren, Rumänen (Walachen), Serben (Raizen), Bulgaren, Zigeunern und Juden. Das B. ist einer der reichsten Teile Ungarns. Weizen wächst überall in Fülle, ebenso Tabak, Hirse, Gerste, Hafer, Raps, Kukuruz, Nüsse, Kernobst. Der Weinbau ist weniger ergiebig, liefert aber ein gutes Produkt; an Federwild findet sich Überfluß; die Flüsse sind sehr fischreich. Die Bergwerke geben Ausbeute an Gold, Silber, Zink, mehr an Eisen und Kupfer; doch der größte Schatz besteht in Steinkohlen (namentlich in Steyerdorf). Unter den Mineralquellen nehmen die berühmten Bäder von Mehadia (s. d.) den ersten Rang ein. Das heute nur noch einen geogr. Begriff und keinen Verwaltungsbezirk mehr darstellende B. hat 26382 qkm, (1890) 1433421 E., der Religion nach 533438 römische, 35171 griech.-unierte Katholiken, 790817 Griechisch-Orientalische, 32776 Lutheraner, 19826 Reformierte und 19501 Israeliten. Der Nationalität nach waren 560229 Rumänen, 393341 Deutsche, 260906 Serben und Kroaten, 146984 Magyaren, 22352 Slowaken und 26070 Bulgaren und Zigeuner. Die Hauptstadt ist Temesvár. Im letzten Jahrzehnt hat der Wohlstand des B. durch Mißwachs und Überschwemmungen viel gelitten; auch haben Seuchen (Cholera, Diphtheritis u.a.) und Auswanderungen die Bevölkerung gemindert. Merkwürdige Punkte sind die Veterani-Höhle und das Eiserne Thor (s. d.). – Vgl. Griselini, Versuch einer natürlichen und polit. Geschichte des Temeser B. (2 Tle., Wien 1779–80); Böhm, Geschichte des Temeser B. (2 Tle., Lpz. 1861); Schwicker, Geschichte des Temeser B. (2. Aufl., Pest 1872).

Banātergebirge, s. Banat.

Bánát-Komlos, s Komlos.

Banausie (grch.), handwerksmäßige Betreibung einer Kunst oder Wissenschaft; banausisch, handwerksmäßig, gemein.

Banbridge (spr. bännbridsch), Stadt in der irischen Grafschaft Down, links am obern Bann, hat (1891) 4901 E., bedeutende Leinenfabrikation und Getreidemärkte.

Banbury (spr. bännbörri), Municipalborough in der engl. Grafschaft Oxford, am Oxfordkanal und an dem links zur Themse gehenden Cherwell, 36,8 km nördlich von Oxford, hat (1891) 12767 E., Fabrikation von Plüsch und von weithin verschicktem Gewürzkuchen und Käse sowie Alebrauerei. – Bei B. siegte 1469 Warwick über Eduard IV., und bei Edgehill unweit B. fand 1642 das erste Treffen zwischen dem Parlamentsheere und den Königlichen statt.

Banca Nazionale nel Regno d'Italia (Italienische Nationalbank). Unter den

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 355.