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Beizfalk – Beke
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Beizen'
verwendet und das B. nur 10 Stunden lang vornimmt. Früher wurde zum B. meistens dünnflüssiger Ätzkalk angewendet, woher der Ausdruck
Kalken des Getreides für B. stammt. – Vgl. Kühn, Die Krankheiten der Kulturgewächse (Berl. 1859).
Beizfalk, der zur Falkenbeize (s. Beize) benutzte Falke, der Wanderfalke
(Falco peregrinus
Gm.).
Bej, türk. Titel, s. Beg.
Beja (spr. behscha, die Pax Julia der Römer), Hauptstadt des Distrikts B.
(10871 qkm mit [1890] 160899 E.) in der portug. Provinz Alemtejo, in fruchtbarer, aber baumloser Umgebung, an der Hauptlinie und der Zweiglinie B.-Faro (161 km)
der Südostbahn, 29 km von Serpa, ist Bischofssitz und hat Überreste einer Wasserleitung aus röm. Zeit, Post, Telegraph, Kastell, alte Kathedrale und 3 andere
Kirchen, Hospital und jährlich 2 Messen, (1890) 9779 E.; Ackerbau und Viehzucht, Gerberei und Fayencefabrikation.
Béjar
(spr. bechahr), befestigte Bezirksstadt in der span. Provinz Salamanca, auf einem steil
abfallenden Plateau am Fluß Cuerpo de Hombre, hat hohe Mauern, enge und schmutzige Straßen, eine Industrieschule, mehrere Kirchen, eine halb verfallene Stammburg
der Herzöge von B. und (1887) 12120 E.; Gerbereien, Wollhandel und Tuchfabrikation, die etwa 8000 Menschen beschäftigt. Von B. kommen die besten der in ganz
Spanien berühmten «Schinken von Estremadura». Bei B. wurden 1813 die Franzosen von den Engländern geschlagen, und 1868 trug es durch seine heldenmütige
Verteidigung gegen die königl. Truppen zum Gelingen der Revolution bei. In der Nähe liegt die Schwefeltherme Baños de B.
(s. Baños).
Bejas, verderbt aus Biaß (im Sanskrit Wipasa), Fluß des
Pandschab (s. d. und Hydaspes).
Bejâsî, Bejasiten, verderbte Aussprache für
Ibâdhiten (s. d.).
Bejas-jirmilik, türk. Münze, s. Jirmilik.
Bekanntmachung, amtliche. Die amtliche B. durch den Druck ist heutzutage das einfachste Mittel, durch
das Gesetze, Erlasse, Anordnungen der Obrigkeit, zu B. bestimmte richterliche Urteile bekannt werden. Diese Art der Veröffentlichung ist deshalb vielfach
reichsgesetzlich und landesgesetzlich vorgeschrieben: Sache des Publikums ist es, sich mit dem, was auf diesem Wege veröffentlicht ist, bekannt zu machen:
dergestalt, daß der Einzelne mit der Entschuldigung, eine amtliche B. sei ihm unbekannt geblieben, entweder überhaupt nicht oder nur unter besondern Umständen
gehört wird. Vorgeschrieben ist allgemein die B. für Reichs- und Landesgesetze in besondern Gesetzblättern, so daß ein Gesetz (s. d.) erst von
da ab gilt, wo es bekannt gemacht ist. Die öffentlichen B. der Behörden erfolgen in öffentlichen Blättern, über deren Auswahl besondere Bestimmungen bestehen.
Nach §. 11 des Preßgesetzes vom 7. Mai 1874 ist der verantwortliche Redacteur einer periodischen Druckschrift, welche Anzeigen aufnimmt, verpflichtet, die ihm von
öffentlichen Behörden mitgeteilten B. auf deren Verlangen gegen Bezahlung in eine der beiden nächsten Nummern des Blattes aufzunehmen. Im weitesten Umfang
vorgeschrieben sind die B. der Eintragungen in das Handelsregister durch das Gericht, insonderheit für die kaufmännischen
↔ Firmen deren Änderung, Erlöschung oder Änderung der Inhaber. Ist die B. einer Änderung nicht erfolgt, so kann der, bei welchem jene Thatsachen
eingetreten sind, dieselben einem Dritten nur entgegensetzen, wenn er beweist, daß sie demselben bekannt waren. Umgekehrt muß ein Dritter die bekannt gemachte
Änderung oder das Erlöschen gegen sich gelten lassen, sofern nicht die Umstände die Annahme begründen, daß er die Thatsachen nicht gekannt habe oder nicht habe
kennen müssen (Handelsgesetzbuch Art. 25). Gleiche Bestimmungen gelten für B. erteilter Prokura und deren Erlöschung (Art. 46), der Offenen Handelsgesellschaften
und ihrer Veränderungen (Art. 87, 115, 129), der Liquidatoren und deren Abberufung (Art. 135), der Kommanditgesellschaften und der Aktiengesellschaften.
Entsprechende Bestimmungen bestehen für die Eintragungen in das Genossenschaftsregister nach dem Gesetz vom 1. Mai 1889, in
die Eintragsrolle für gewisse Schriftwerke (§. 39 des Gesetzes vom 11. Juli 1870), von
Warenzeichen in das Handelsregister, der Erfinderpatente u.a. Außerdem wendet sich die
öffentliche B. der Behörde an unbekannte Personen bei Aufgeboten (s. d.), an bekannte
Personen, deren Aufenthalt unbekannt ist, in öffentlichen Zustellungen und Ladungen. Derartige B. erfolgen auch durch
Anschlag (s. d.). Im allgemeinen Interesse werden bekannt gemacht Entmündigungen und Konkurseröffnungen,
wie der Name eines ernannten Konkursverwalters, Vermögensbeschlagnahmen, die Verkehrsbeschränkungen wegen Seuchen. Öffentlich bekannt gemacht wird die Ernennung
von Beamten. Die Veröffentlichung von gerichtlichen Urteilen in Strafsachen erfolgt zur Warnung oder zur Genugthuung, namentlich in Ehrenkränkungssachen. Die
vorgeschriebenen B. von Auktionen und Subhastationen verfolgen u.a. auch den Zweck von
Annoncen (s. d.). Vielfache Vorschriften über B. der Aktiengesellschaften finden sich
in dem Handelsgesetzbuch, für die Berufsgenossenschaften, Alters- und Invaliditätsversicherung, Unfallversicherung in den neuern socialpolit. Gesetzen.
Im Konkursverfahren haben die von der Deutschen Konkursordnung (§. 68) vorgeschriebenen mancherlei B. durch mindestens
einmalige Einrückung in dasjenige Blatt zu erfolgen, das zur Veröffentlichung amtlicher B. des Gerichts bestimmt ist. Das Konkursgericht kann jedoch weitere B.
anordnen. Die öffentliche Bekanntmachung gilt auch dann als Zustellung an alle Beteiligte, wenn das Gesetz neben derselben eine besondere Zustellung vorschreibt.
Letztere kann nach §. 69 durch Aufgabe zur Post (s. Zustellung) bewirkt werden. Nach der Österr. Konkursordnung (§. 254) hat die im Wege der
Veröffentlichung vorgeschriebene «Verständigung der Beteiligten» in der Regel durch einmalige Einrückung der Verfügung in die zu gerichtlichen B. bestimmten
Zeitungsblätter zu erfolgen, welche auch genügt, wenn Verständigung der einzelnen Beteiligten vorgeschrieben ist.
Beke (spr. bihk), Charles Tilstone, engl. Reisender und Geograph, geb. 10. Okt. 1800 zu London, war zuerst
Kaufmann, trat nachher als Student der Rechte in Lincoln's Inn ein, entsagte indes auch sehr bald der jurist. Laufbahn, um
sich vorzugsweise histor., ethnogr. und philol. Studien zuzuwenden, als deren Frucht er die
«Origines biblicae, or researches in primeval history» (Bd. 1, Lond. 1834)
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 654.