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Clwyd – Cnidaria
um die alte und neue Erdkunde. Die erst nach seinem Tode erschienene «Introductio in universam geographiam tam veterum quam novorum» (Leid. 1629 u. ö.; am vollständigsten von Bruzen de la Martinière, Amsterd. 1729; deutsch Nürnb. 1733) fand als der erste gelungene Versuch einer systematischen Behandlung der Geographie nach ihrem ganzen histor.-polit. Umfange die weiteste Verbreitung; trotzdem steht sie an wissenschaftlichem Werte zurück gegen seine mit großer Sorgfalt bearbeiteten antiquarischen Beschreibungen von Italien (hg. von Daniel Heinsius, 2 Bde., Leid. 1624) und von Sicilien, Sardinien und Corsica (ebd. 1619; auch Lüneb. 1659) sowie gegen seine «Germania antiqua» (Leid. 1616 u. 1631). – Vgl. Partsch, Philipp C. (in Pencks «Geogr. Abhandlungen», Ⅴ, 2, Wien 1891).
Clwyd (spr. klúödd), Fluß in der engl. Grafschaft Denbigh in Nordwales, entspringt 13 km im SW. von Ruthin, fließt 50 km nach SW. und fällt bei Rhyl in die Irische See. Sein Thal ist durch seine Schönheit berühmt.
Clyde (spr. kleid), der bedeutendste Fluß an der Westküste Schottlands, entspringt in 427 m Höhe am Queensberry-Hill, im südlichsten Teil der Grafschaft Lanark unweit der Tweedquelle, fließt bei Lanark, Bothwell, Glasgow und Renfrew vorüber und ergießt sich nach einem nordwestl. Laufe von 157 km durch den breiten Clydebusen vom Schlosse von Dumbarton an in den Nordkanal. Bei Lanark, wo er auf 7 km 110 m fällt, liegen vier berühmte Wasserfälle, darunter der von Corra Linn (26 m). Nach kurzem Laufe zwischen Feldern und Gärten erreicht er den bevölkertsten Teil der Kohlenregion, das Centrum der schott. Eisenindustrie. Bei Glasgow ist durch großartige Kunstbauten seine Breite auf 125 m und seine Tiefe zur Ebbezeit auf 6 m gebracht worden. An seinen Ufern ist hier fast der gesamte Schiffbau Schottlands konzentriert. Nebenflüsse des C. sind rechts: South-, Rotten- und North-Calder, Kelvin und Leven; links: Douglas, Cogan, Avon und Black-Cart. Das Ästuar Firth of C., ein echter Fjord, beginnt in einer Breite von 1,6 km bei Dumbarton, erweitert sich zwischen Greenock und Helensburgh auf 6,5 km und bei der Insel Ailsa Craig an der Mündung auf 60 km. Die Hauptverzweigungen des Firth sind Gareloch, Loch Long, Holy Loch, Kyles of Bute, Loch Strivan; die wichtigsten Inseln Bute, Arran, Cumbrae. Die Ufer des Firth sind mit Badeorten und Villen übersät. – Vgl. W. J. Millar, The C. from its source to the sea. (1888); Pollocks Dictionary of the C. (1888 u. 1889).
Clyde (spr. kleid), Colin Campbell, Lord, brit. Feldherr, s. Campbell.
Clydesdale (spr. kleidsdehl), ursprünglich das ganze Thal des Clyde, bedeutet jetzt nur den Teil in der Grafschaft Lanark, berühmt durch Obstgärten und eine Pferderasse.
Clymĕne, in der griech. Mythologie, s. Klymene. – C. ist auch der Name des 104. Planetoiden.
Clymenĭa, eine Gattung altfossiler, besonders in devonischen Schichten Westfalens und des Fichtelgebirges (in den sog. Clymenienkalken) auftretende Cephalopoden, die sich den Ammoniten (s. d.) und unter den noch lebenden Formen allein dem Nautilus (s. d.) anschließen. Der Sipho verläuft an der konkaven Seite der Kammern. Die Scheidewände der Kammern haben nach vorn konkave Ränder und auf dem Rücken einen sattelartigen Vorsprung. Die Tafel: Petrefakten der Paläozoischen Formationsgruppe Ⅱ, Fig. 15, beim Artikel Paläozoische Formationsgruppe, zeigt C. undulata v. Münst.
Clypeastrĭdae, s. Seeigel.
Clytĭa, in der griech. Mythologie, s. Klytia. – C. ist auch der Name des 73. Planetoiden.
Clytus, Wespen- oder Bunt-Bockkäfer, eine Gattung der Bockkäfer (s. d.) mit über 320 über die ganze Erde verbreiteten Arten (wovon in Deutschland 18), von walzenförmiger, eleganter Gestalt, mit schlanken Beinen und gutem Flugvermögen. Die meisten Arten sind schön gefärbt, meist gelb mit sammetschwarzen, gelb oder weißlich quergebänderten und gefleckten Flügeldecken, sodaß sie, wenn sie ihrer Gewohnheit gemäß auf Blüten sitzen, mit Wespen leicht verwechselt werden.
cm, amtliche Abkürzung für Centimeter.
cm³, in Frankreich und Österreich Abkürzung für Kubikcentimeter.
C. M. G., Abkürzung für Companion of the order of St. Michel and St. George (engl., d. h. Mitglied des St. Michaels- und St. Georgsordens).
cmm, amtliche Abkürzung für Kubikmillimeter.
C-moll (ital. ut minore; frz. ut mineur; engl. c minor), die Moll-Tonart, bei der h, e und a um einen halben Ton erniedrigt werden, also drei ♭ vorgezeichnet sind; die parallele Dur-Tonart ist Es-dur. (S. Ton und Tonarten.)
CN, chem. Zeichen für Cyan, s. Cy.
Cn., Abkürzung des röm. Vornamens Gnäus; über das C für G vgl. Cajus.
Cnemidōtus, eine Gattung der Schwimmkäfer von eirunder Gestalt, mit vorn schmalen Hinterhüften und kegelförmigem, verlängertem Endglied der Kiefertaster; er bewegt beim Schwimmen die Hinterbeine abwechselnd. In Deutschland kommt eine Art vor, C. caesno Duft., von 4 mm Länge, hellgelb, Flügeldecken meist mit dunklem Nahtfleck und mehrern andern Fleckchen.
Cneōrum L., Pflanzengattung aus der Familie der Simarubaceen (s. d.) mit nur zwei Arten, in den Mediterranländern, hauptsächlich in Spanien und auf den Canarischen Inseln. Es sind kleine Sträucher mit lederartigen, meist spatelförmigen Blättern und zwitterigen Blüten. Von der spanischen C. tricoccum L., spanisches Zeiland, werden Blätter und Beeren als Abführmittel benutzt; von der canarischen C. pulverulentum Vent. dient daselbst die Rinde als Surrogat der Chinarinde.
Cnethocampa, s. Prozessionsspinner.
Cnicus Vaill., Pflanzengattung aus der Familie der Kompositen (s. d.) mit nur einer einzigen Art, C. benedictus L., Benediktenkraut, Bernhardinerkraut, Kardobenedikte. Es ist eine distelähnliche, einjährige, in Südeuropa und dem Orient einheimische, in Deutschland bisweilen als Arznei- und Zierpflanze angebaute Pflanze mit steifhaarigem, bis 60 cm hohem Stengel, länglich-lanzettförmigen, buchtig-fiederspaltigen, bis 15 cm langen, am Rande dornig gezähnten und beiderseits zottigen Blättern, und endständigen, von großen dorniggezähnten Deckblättern umhüllten Blütenköpfchen voll gelber Röhrenblüten. Das Kraut ist als Herba Cardui benedicti offizinell; es besitzt frisch einen eigentümlichen Geruch, getrocknet einen sehr bittern Geschmack und wird zu Dekokten als lösendes und tonisches Mittel bei Wechselfiebern und Krankheiten des Pfortadersystems verwandt.
Cnidarĭa, s. Nesseltiere.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]