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Cooke – Cooper (Sir Astley Patson)
ebenen und auf 81 qkm 3000 E., darunter etwa 100 Europäer, denen der Landerwerb auf dem C. erschwert ist. Die Ausfuhr, vornehmlich nach Neuseeland, beschränkt sich auf Baumwolle, Kokoskerne, Kaffee, Arrow-Root u. s. w.; sie betrug (1885) 28500, (1891) 48276 Pfd. St.
Cooke (spr. kuk), John Estan, amerik. Schriftsteller, geb. 3. Nov. 1830 zu Winchester (Virginia), studierte die Rechte und wurde 1851 zur Praxis zugelassen. Seine erste Arbeit, die große Erwartungen erregte, war «Leather stocking and silk» (1854), welcher «The youth of Jefferson» (1854) und «Virginia comedians» (1854) folgten. Die meisten seiner spätern Werke sind histor. Romane und spielen in seinem Heimatsstaate Virginia. Die bekanntern davon sind: «Henry St. John» (1858), «Surry of Eagle’s Nest» (1866), «Hilt to Hilt» (1869), «The Virginia Bohemians» (1880), «My Lady Pokahontas» (1885), «The Maurice Mystery» (1885). Außerdem ist C. Verfasser der Biographien von S. Jackson (1866 u. 1876) und R. G. Lee (1871), deren Adjutant er im Bürgerkriege gewesen war. C. starb 27. Sept. 1886 zu Boyce (Virginia).
Cooke (spr. kuk), Sir William Fothergill, um das engl. Telegraphenwesen verdient, geb. 1806 zu Ealing in Middlesex, erhielt seine wissenschaftliche Vorbildung in Durham und Edinburgh, diente dann mehrere Jahre im Generalstabe der ind. Armee und studierte in Paris und Heidelberg Naturwissenschaften. Hier lernte er 6. März 1836 in einer Vorlesung Munckes einen Schillingschen Nadeltelegraphen (s. Elektrische Telegraphen) kennen und beschloß, diese Erfindung für die engl. Eisenbahnen zu verwerten. Er erwarb sich, besonders nach seiner Verbindung mit Ch. Wheatstone (1837), große Verdienste um die elektrische Telegraphie. 1838 gründete er in England die erste Telegraphencompagnie und erbaute 1838 die 13¼ engl. Meilen lange und 3270 Pfd. St. kostende erste elektrische Telegraphenlinie von Paddington (London) nach West-Drayton. C. starb 25. Juni 1879.
Cooks Rundreisekarten (spr. kuks), von den engl. Reiseunternehmern Thomas Cook and Sons in London 1841 für Reisen in England eingeführte, 1856 auf Frankreich, 1863 auf die Schweiz und Italien, 1870 auf Deutschland, Holland und Belgien, seitdem auch auf Österreich, Skandinavien, Rußland, den Orient u. s. w. ausgedehnte Rundreisekarten. Die Unternehmer beziehen von den Bahnverwaltungen Coupons für beliebige Strecken, stellen sie für die von den Reisenden gewünschten Fahrten zusammen und verkaufen sie in sog. Couponbüchern, die vielfach außer Coupons für Schiffsverbindungen auch noch Hotelcoupons (Anweisungen von Wohnung und Beköstigung in bestimmten Hotels) enthalten. C. R. haben je nach der gewählten Reise verschiedene Gültigkeitsdauer, unter Umständen eine solche bis zu einem Jahre; Freigepäck bis zu 25 kg. Für den Verkauf von C. R. bestehen zahlreiche Filialen in allen Ländern der Erde. Besonders nützlich sind die Leistungen der Firma in Bezug auf Reisen nach dem Orient, wo sie zuverlässige Dolmetscher, Transportmittel, Zelte, Vorräte u. s. w. gegen Zahlung einer Pauschsumme besorgt. Sie hat im Osten so festen Fuß gefaßt, daß sie selbst Pilgerfahrten nach Mekka organisiert, und ihre Dampfer auf dem Nil haben der engl. Regierung bei der letzten ägypt. Expedition bedeutende Dienste geleistet. – In neuerer Zeit haben auch die Eisenbahnverwaltungen selbst die Zusammenstellung von Rundreisekarten (Fahrscheinheften) in die Hand genommen. (S. Eisenbahntarife.) ^[Spaltenwechsel]
Cookstraße (spr. kuk-), vielbefahrene Meerenge zwischen der Nord- und der Südinsel Neuseelands, die 1769 von Cook entdeckt wurde.
Cooktown (spr. kuktaun), Stadt an der Ostküste der zur austral. Kolonie Queensland gehörigen Halbinsel York, am Endeavourfluß gelegen, hat ein Zollhaus und viele schöne Wohnhäuser und Lagerböden und (1891) 2620 E. (darunter 500 Chinesen). Sie ist Verschiffungsplatz für Trepang und Hafen für die wichtigen Goldfelder am Palmerfluß, mit denen sie durch eine Eisenbahn verbunden ist. Zucker, Reis, Baumwolle u. s. w. und Kokosnüsse werden in der Nachbarschaft mit Erfolg angebaut. An der Stelle der jetzigen Stadt zog Cook 1770 sein Schiff Endeavour zur Ausbesserung ans Land.
Coololo, Gipfel der boliv. Anden in dem Nudo (Knoten) von Apolobamba, nahe der Grenze von Peru, erreicht 5370 m.
Coom (spr. kuhm) oder Comb, engl. Getreidemaß, die Hälfte des Imperial-Quarter, daher zu 4 Imperial-Bushels und = 145,39065 l. Bei dem frühern, bis 1826 üblich gewesenen und in manchen brit. Kolonien sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika noch gebräuchlichen Hohlmaße war das C. (von 4 Winchester-Bushels) = 140,9525 l.
Coomans (spr. ku-), Joseph, belg. Maler, geb. 28. Juni 1816 in Brüssel, erhielt seine künstlerische Ausbildung in Antwerpen bei de Keyser und Wappers. Nachdem er sich durch die Gemälde: Die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer (1841) und Die Schlacht bei Askalon (1842) bekannt gemacht hatte, bereiste er Algier, Italien, Griechenland und die Krim. Die dort gemachten Studien verwertete er zu den Gemälden: Sintflut, Auswanderung arab. Stämme, Tanzende Araberinnen, Niederlage Attilas auf den Catalaunischen Gefilden (1848), Schlacht an der Alma (1855), Fest der Philister zu Ehren des Gottes Dagon (1856). 1857 besuchte er abermals Italien und malte nun fast nur noch Stoffe aus dem antiken Leben, so: Phryne, Glycera, Die letzten Tage von Pompeji (1863). Er starb 3. Jan. 1889 in Boulogne-sur-Mer.
Cooper (spr. kuhp’r), Fluß im östl. Australien, entspringt in Queensland und fließt zuerst unter dem Namen Barku oder Victoria nach W. und SW., nimmt nach der Aufnahme des Thomson den Namen C. an, fließt nach S., dann wieder nach W. und teilt sich im sog. Seedistrikt Südaustraliens in mehrere Arme, von denen der Südarm oder Strzelcki-Creek in den Blanchesee abbiegt und der bedeutendste den Eyresee erreicht. Nur der Oberlauf hat fortwährend Wasser; sonst ist das Bett des Flusses nur nach starkem Regen gefüllt.
Cooper (spr. kuhp’r), Sir Astley Patson, engl. Chirurg, geb. 23. Aug. 1768 zu Brooke in Norfolk, kam nach Yarmouth zu einem Apotheker in die Lehre, bald darauf aber nach London, wo er sich zum Chirurgen ausbildete. Nachdem er 1787 die Universität Edinburgh besucht hatte, kehrte er nach London zurück, wurde Prosektor und dann Hilfslehrer der Anatomie und Chirurgie am St. Thomas-Hospital, einige Zeit nachher Wundarzt am Guy’s-Hospital. Er ging 1792 nach Paris, um Desault am Hôtel-Dieu zu hören, und ließ sich dann in London als praktischer Arzt nieder. Georg Ⅳ. ernannte ihn zum Leibwundarzt und 1821
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]