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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Curculigo; Curculĭo; Curcŭma; Curé; Curée; Cures; Cureton

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Curculigo - Cureton.

Kirche forderte. Diese Werke sowie ein weiteres: "Il Vaticano Regio toria superstite della Chiesa Cattolica" (1884), wurden auf den Index gesetzt und C. durch allerlei Verfolgungen sowie Kirchenbußen 1884 zum Widerruf gezwungen. Neuerdings erschien: "Di un socialismo cristiano" (Turin 1885).

Curculigo Gärtn. (Rüssellilie), Gattung aus der Familie der Hypoxideen, ausdauernde Pflanzen mit palmartig gerippten Blättern, unscheinbaren Blüten in gedrängten Trauben und wenigsamiger Beere. Von C. orchioides Roxb., in Ostindien, mit zahlreichen gelben, langgestielten Blumen, wird die aromatische Wurzel gegessen; C. recurvata Dryand. und C. sumatrana Lodd., auf Java und Sumatra, mit langen, lanzettlichen, tief gerippten, hellgrünen Blättern und zierlichen gelben Blumen, werden als schöne, auch fürs Zimmer geeignete Blattpflanzen kultiviert.

Curculĭo, Rüsselkäfer; Curculionīna (Rüsselkäfer), Familie aus der Ordnung der Käfer; s. Rüsselkäfer.

Curcŭma L. (Kurkuma, Zitwer), Gattung aus der Familie der Zingiberaceen, perennierende Kräuter mit fleischigen, geringelten Wurzelstöcken, zweizeiligen Blättern, seiten- oder endständiger Blütenähre und zwei- oder dreifächeriger Kapsel mit wenigen Samen; 25 in Südasien heimische Arten. C. longa L. (Gelbwurz, Gilbwurz, gelber Ingwer), mit grundständigen, breit lanzettförmigen, gestielten Blättern und vor diesen sich entwickelndem, 30 cm langem, seitenständigem Blütenschaft mit gelben Blüten, in Südasien, besonders in Ostindien, heimisch, wird dort, auf Ceylon, Java, Bourbon und in Westindien kultiviert und liefert die Gelbwurz (Gilbwurz, Kurkuma, Gurkemé, Tumerikwurzel, Gelbsuchtwurzel, Radix Curcumae). Der länglichrunde Hauptwurzelstock und seine seitlichen, mehr gestreckten Äste sind durch Narben abgestorbener Blätter geringelt; ersterer bildet die runde, letztere die lange Kurkume. Die langen, dünnen Wurzeln schwellen oft zu farblosen, spindelförmigen, stärkemehlreichen Knöllchen an, welche auf Stärkemehl verarbeitet werden. Die Kurkumawurzel ist sehr dicht und schwer, hornartig spröde, außen grau, gelb bestäubt, innen körnig, gelbrot, wachsglänzend; riecht aromatisch, schmeckt feurig gewürzhaft und enthält ätherisches Öl und Kurkumagelb (s. d.). Durch die Kultur sind verschiedene Handelssorten entstanden, auch stammt die Kurkumawurzel wahrscheinlich noch von andern C.-Arten (z. B. C. viridiflora Roxb.). Die chinesische Wurzel, welche viele große Zentralknollen enthält, ist wegen ihres Reichtums an Farbstoff besonders geschätzt; die bengalische, javanische und die von Madras sind geringer und unter sich wenig verschieden. Eine afrikanische Kurkumawurzel, in langen, bandförmigen Knollen von Geruch und Geschmack der indischen Wurzel, soll von der in Westafrika häufigen Canna speciosa stammen. Die Kurkumawurzel ist in ihrer Heimat als Gewürz und Arznei seit dem höchsten Altertum sehr beliebt; früher wurde sie auch in Europa arzneilich und in der Färberei benutzt, jetzt dient sie nur noch zum Färben von Buntpapier, Gebäck, Butter, Käse, Öl, Firnis, Salben etc. (vgl. Kurkumagelb); in der englischen Küche bildet Kurkumawurzel ein Hauptingrediens des Curry-powder. C. Zedoaria Rosc. (C. Zerumbet Roxb.), mit grundständigen, lineal-lanzettlichen, in der Mitte purpurfarbig wolkigen Blättern, 1 m hohem Stengel und seitenständiger, vor den Blättern erscheinender, langer Blütenähre mit roten Deckblättern, kommt wild und angebaut in Südasien und auf Madagaskar vor und bildet Wurzelstöcke wie die vorige Art. Die Zitwerwurzel (Radix Zedoariae), welche von dieser Pflanze stammt, kommt stets nur in zerschnittenen Zentralknollen oder Hauptwurzelstöcken vor. Sie ist außen gräulichweiß, im Innern grau, weniger dicht als Kurkumawurzel, riecht und schmeckt auch milder, mehr kampferartig und bitter. Sie enthält ätherisches Öl, Harz und viel Stärkemehl, wurde im Mittelalter durch die Araber in Europa eingeführt und war um 1150 in Deutschland wohl bekannt. Sie dient jetzt nur noch zu gewürzigen Tinkturen und Magenlikören. Von C. angustifolia Roxb., in Tikor, Benares und Madras, und C. leucorrhiza Roxb., in Berar, werden die Wurzelstöcke auf Arrowroot verarbeitet, welches als ostindisches Arrowroot oder Tik (Tikur) ausgeführt wird. Auch C. rubescens Roxb. liefert Stärkemehl und bildet in Travankor einen großen Teil der Nahrung der Eingebornen. Als Zierpflanzen für das Warmhaus sind zu erwähnen: C. aeruginosa Roxb., aus Pegu, mit 1 m langen, gestielten, breit-lanzettförmigen, an beiden Enden verschmälerten, oben in der Mitte mit purpurrötlichen Flecken versehenen Blättern und blaß rosenroten, inwendig gelben Blüten; C. comosa Roxb., aus Pegu und der Gegend von Rangun, mit 1,5 m hohen, gestielten, lanzettförmigen, an beiden Enden verschmälerten, ganz grünen Blättern und rötlichbraunen, inwendig gelben Blüten.

Curé (franz., spr. küreh), franz. Kuratgeistlicher (s. d.).

Curée (franz., spr. küreh), ein Jagdausdruck, bezeichnet eigentlich das, was den Hunden von dem erlegten Wild vorgeworfen wird, wird aber dann überhaupt vom kunstgemäßen Aufbrechen und Zerwirken des bei der Parforcejagd erbeuteten Edelhirsches gebraucht. Das C. machen geschieht im Beisein der ganzen Jagdgesellschaft unter dem Klang einer besondern Fanfare (s. Parforcejagd).

Cures, alte Stadt der Sabiner in Italien, Heimat des Titus Tatius und des Numa, woher der Name Quiriten stammen soll. Seit Roms Emporblühen sank die Stadt zu einem unbedeutenden Flecken herab. Ihr Name hat sich in dem Dorf Correse (östlich vom Tiber) erhalten, wo Chaupy die Ruinen der unbefestigten Stadt auffand.

Cureton (spr. kjuhrt'n), William, engl. Orientalist, geb. 1808 zu Westbury in Shropshire, studierte seit 1826 zu Oxford, erhielt 1832 die geistlichen Weihen und war 1834 Unterbibliothekar der Bodleyanischen Bibliothek. 1837 an das Britische Museum berufen, gab er 1846 den ersten Band eines Katalogs der arabischen Handschriften desselben heraus. Er wurde 1847 zum Kaplan der Königin, 1850 zum Kanonikus von Westminster und Pfarrer der St. Margaretenkirche ernannt und starb 17. Juni 1864 an den Folgen eines Eisenbahnunfalls. Sein Ruf in der gelehrten Welt gründet sich hauptsächlich auf die Herausgabe bisher unbekannter, aber für die Geschichte der alten christlichen Kirche wichtiger syrischer Schriftstücke aus der Handschriftensammlung, welche Tattam 1841 aus einem Kloster der ägyptischen Natronwüste für das Britische Museum erworben hatte. Die erste Veröffentlichung daraus war eine syrische Übersetzung der Briefe des Ignatius an Polykarp, an die Epheser und Römer (Lond. 1845), welche indessen eine heftige litterarische Fehde hervorrief. C. selbst trat energisch für seine Ansichten ein in den Schriften: "Vindiciae Ignatianae" (Lond. 1846) und "Corpus Ignatianum" (das. 1849). Später folgten die Editionen der syrischen Übersetzung der "Festbriefe" des heil. Athanasius (Lond. 1850), des dritten Teils der

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