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Goldäther – Goldchloride
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Goldast'
überaus zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten aus allen Wissensgebieten, die nicht immer das Gepräge der Gediegenheit tragen, wenn auch der
Vorwurf der Fälschung ungerecht scheint. Ausgezeichnet durch neue Forschungen auf dem Gebiete der mittelalterlichen Geschichte und des
Staatsrechts sind die «Scriptores rerum Suevicarum» (Frankf. 1605),
«Scriptores rerum Alamannicarum» (3 Bde., ebd. 1606; neue Ausg. 1730), seine
«Commentarii de regni Bohemiae iuribus et privilegiis» (ebd. 1627), seine vielen Sammlungen von Reichsgesetzen
u. s. w. In diesen und andern histor. und jurist. Werken veröffentlicht, citiert und erklärt G. mit Vorliebe althochdeutsche Schriften und Worte sowie
mittelhochdeutsche Dichter; durch Schobinger hatte er die große Heidelberger Liederhandschrift kennen gelernt, teilweise abgeschrieben und plante
sogar eine Ausgabe; seine Mitteilungen blieben lange die einzige Quelle ihrer Kenntnis in Deutschland.
Goldäther oder Goldtinktur, eine ätherische Lösung von Goldchlorid, die zum
Vergolden, namentlich von Stahlwaren, dient.
Goldau, Weiler in der Gemeinde Arth des schweiz. Kantons Schwyz, in 526 m Höhe, 2½ km südöstlich von
Arth (s.d.), liegt in dem breiten Thale zwischen dem Rigi und dem Roß- oder Ruffiberge, an der Gotthardbahn der Linie
Rapperswyl-Arth-G. (38 km) der Schweiz. Südostbahn und an der Bergbahn Arth-Rigikulm. Am 2. Sept. 1806 wurde G. nebst den Dörfern Busingen,
Röthen und Lowerz durch einen Bergsturz vom Roßberg aus verschüttet. Zwei Kirchen, 111 Wohnhäuser, 220 Scheunen und Ställe mit vielem Vieh und
457 Menschen wurden unter Erdschutt und Felstrümmern begraben, ein Teil des Lowerzersees ausgefüllt und durch plötzliches Übertreten des Wassers
das Land bis nach Seewen hin verheert. Der Schaden an Gebäuden, Wiesen und Wäldern betrug über 2 Mill. Fl. Das Zerstörungsgebiet mit 30–70 m
hohen Trümmerhügeln umfaßt etwa 20 qkm. Mitten in demselben liegen die Station Arth-G. der Gotthard-Südost- und der Rigibahn, eine 1849 errichtete
Kapelle und die Primärschule. – Vgl. Zay, G. und seine Gegend (Zür. 1807); Heim, Über Bergstürze (ebd. 1882).
Goldberg. 1) Kreisstadt im Kreis Goldberg-Haynau des preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, 20 km
südwestlich von Liegnitz, in 240 m Höhe, an der Katzbach romantisch gelegen, an der Nebenlinie Liegnitz-G. (21,4 km)
der Preuß. Staatsbahnen, ist Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Liegnitz), nach mehrern Bränden (1863–74) zum Teil neu
aufgebaut, hat (1890) 6437 (2969 männl., 3468 weibl.) E., darunter 784 Katholiken und 23 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telegraph, Reste der
mittelalterlichen Befestigungen, eine evang. Kirche zum heil. Michael und Unserer Lieben Frauen (12. Jahrh.), eine evang. Begräbniskirche (St. Nikolai),
Franziskanerkloster (1212) mit Kirche, apostolisches Bethaus, ein Waisenhaus, die «Schwabe-Priesemuthsche Stiftung» genannt, verbunden mit
Realgymnasium, Armenspital, Rettungshaus, zwei Wasserleitungen, Schlachthaus; Fabrikation von Leder, Schuhwaren, Tuchen, Möbeln, Drechsler- und
Kammwaren, Ziegeleien, Brauereien, Mühlen, Getreidehandel und ergiebigen Obstbau. Der Ort verdankt seinen Ursprung und Namen den schon in
frühester Zeit bebauten, seit dem Hussitenkriege aber gänzlich eingegangenen Goldgruben. G. hatte ↔ polnisches und deutsches, seit
1241 Magdeburger Recht. Herzog Heinrich X. von Brieg (1441–54) hatte in G. seine Residenz. 1309 wurde vom Rat die Schule gestiftet, die besonders
unter dem Rektor Valentin Trotzendorf (1531–54) in hoher Blüte stand. Im Dreißigjährigen Kriege hatte die Stadt viel zu leiden. Am 27. Mai 1813 fand hier
zwischen den Franzosen unter Macdonald und der russ. Nachhut unter Wittgenstein und 23. Aug. zwischen Macdonald und Blücher ein Treffen statt. –
Vgl. Sturm, Geschichte der Stadt G. in Schlesien (Goldb. 1888). –
2) Stadt im Herzogtum Güstrow des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, 27 km im SSW. von Güstrow, am
Goldbergersee, an der Mildenitz, und an der Nebenlinie Wismar-Karow der Mecklenb. Friedrich-Franz-Eisenbahn,
Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Güstrow), hat (1890) 3010 E., Post zweiter Klasse, Telegraph, alte Kirche, Synagoge, Stahlquelle und Badeanstalt,
Bürger- und Gewerbeschule; Dampfsägewerke, Mühlen und Ziegelei. – Vgl. Becker, Nachrichten über das Stahlbad G. (Goldb. 1862).
Goldberg-Hainau, Kreis (Landratsamt in Goldberg) im preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, hat 609,53
qkm, (1890) 50072 (23636 männl., 26436 weibl.) E., 2 Städte, 102 Landgemeinden, 85 Gutsbezirke.
Goldblech, s. Blech (Bd. 3, S. 103 b).
Goldbronze, soviel wie Muschelgold (s. d.); ferner mehrere der goldgelben Kupferlegierungen; auch
soviel wie Musivgold (s. d.).
Goldchloride.
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a. Goldchlorür, Aurochlorid,
Einfach-Chlorgold, AuCl, entsteht beim Erhitzen von Goldchlorid auf
150°. Es ist unlöslich in Wasser und zerfällt damit in Metall und Chlorid. –
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b. Goldchlorid, Aurichlorid,
Dreifach-Chlorgold, AuCl3. Beim Verdampfen einer Lösung
von Gold in Königswasser hinterbleibt eine zerfließliche gelbe Krystallmasse von Chlorgoldwasserstoffsäure,
HAuCl4 + 4 H2O, die bei 150° in Aurichlorid übergeht. Letzteres stellt eine braune
zerfließliche Masse dar und zerfällt bei stärkerm Erhitzen, zunächst in Goldchlorür, schließlich in das Metall und Chlor. Goldchlorid verbindet sich mit
Metallchloriden zu Doppelsalzen, die als Salze der Chlorgoldwasserstoffsäure anzusehen sind. –
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c. Natriumgoldchlorid, NaAuCl4 + 2 H2O, bildet
gelbe luftbeständige Prismen, ist in Wasser leicht löslich und wird erhalten durch Verdampfen einer mit Chlornatrium versetzten Lösung von Gold in
Königswasser (Aurum muriaticum natronatum crystallisatum, Figuiers Goldsalz).
Das Auro-Natrium chloratum des Arzneibuches für das Deutsche Reich ist ein Gemisch dieses Salzes mit
Chlornatrium. Man erhält es, indem man 65 Teile Gold in einem Gemenge von 240 Teilen Salzsäure und 65 Teilen Salpetersäure auflöst, 200 Teile
Wasser und 100 Teile Kochsalz hinzufügt und in gelinder Wärme zur Trockne verdampft. Das Präparat soll nach dem Glühen und Auslaugen des
Glührückstands mit Wasser 30 Proz. Gold hinterlassen. Goldchlorid, wasserhaltig und wasserfrei, Natriumgoldchlorid und
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 126.