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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Acaciaarten; Gummata; Gummi; Gummi Arabicum; Gummi mimósae; Gummi-Senegal

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Gummata. Gummi.

Die in den früheren Auflagen hier behandelte Gruppe der Stärkemehl- und Zuckerarten ist des besseren Zusammenhanges wegen in die chemische Abtheilung verlegt.

Gruppe XIII.

Gummata.

Gummi.

Unter Gummi in pharmakognotischem Sinne verstehen wir an der Luft eingetrocknete Pflanzensäfte, welche im Wasser entweder löslich sind oder nur stark aufquellen und in dieser wässerigen Lösung eine klebrige Beschaffenheit zeigen. In Alkohol sind sie unlöslich, werden sogar durch denselben aus ihrer wässerigen Lösung ausgefällt. Das Pflanzengummi steht in enger Verwandtschaft mit dem Dextrin und entsteht wahrscheinlich aus einer Umsetzung der Cellulose. Das Gummi findet sich fast in allen Pflanzensäften, jedoch sind es nur die Familie der Papilionaceen und die Gattung Prunus, welche uns Drogen dieser Gruppe liefern.

Gummi mimósae oder Gr. Africanum.

Acaciaarten.

Papilionacéae. Nordost- und Nordwestafrika.

Hierher gehören die beiden Hauptgruppen dieser Gummiart, das arabische und Senegal-Gummi.

Gummi Arabicum, arabisches Gummi. Der Name ist insofern ein falscher, als dasselbe nicht aus Arabien kommt, sondern nur in früheren Zeiten über Arabien ausgeführt wurde. Es stammt in Wirklichkeit aus Oberägypten, Nubien, Cordofan und kommt jetzt über Cairo, von dort über Triest in den Handel. Kleinere Quantitäten gehen auch noch heute über Ostindien in den europäischen Handel über. Als Stammpflanzen werden namentlich Acacia tortilis, A. Ehrenbergiana, A. Seyal angegeben, stachliche Bäume und Sträucher aus der Gruppe der Mimosen, die in den steppenartigen Wüsten jener Gegenden wachsen. Während der trockenen Jahreszeit reisst die Rinde der Bäume vielfach ein; aus diesen Rissen tritt das anfangs flüssige, bald aber erhärtende Gummi aus. Es bildet runde Stücke, diese zerbröckeln jedoch beim völligen Austrocknen in kleinere, eckige Bruchstücke von sehr verschiedener Grösse und weisser bis brauner Farbe. Aussen matt; Bruch feinmuschelig, glasglänzend, durchsichtig. Das echte arabische Gummi zieht keine Feuchtigkeit an, ist leicht zu pulvern und löst sich in kaltem Wasser vollständig auf. Hierher gehören Suakim-, Djedda- und Embavi-Gummi.

Gummi-Senegal, Senegalgummi von Acacia vera, A. Adansonii, A. Verek, kommt aus den französischen Besitzungen am Senegal, meist