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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Krustentiere; Krustieren; Krustische Instrumente; Kruzifix; Krylow

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Krustentiere - Krylow.

2) Paul, Sohn des vorigen, geb. 1809, begleitete A. v. Keyserling auf dessen Expedition ins Petschoragebiet und lieferte den geographischen Teil zu jenes "Wissenschaftlichen Beobachtungen auf einer Reise in das Petschoraland" (Petersb. 1846). Mit dem Baron Budberg machte er darauf eine Reise zur Mündung des Jenissei u. berichtete über dieselbe in Ermans "Archiv für wissenschaftliche Kunde von Rußland" (Bd. 23, Berl. 1864). Er starb als russischer Vizeadmiral 20. Dez. 1881 auf seiner Besitzung Aß in Esthland.

Krustentiere (Krustaceen, Crustacea), s. Krebstiere.

Krustieren (lat.), mit einer Kruste überziehen.

Krustische Instrumente, s. Schlaginstrumente.

Kruzifix (eigentlich der K., vom lat. crucifixus, "der Gekreuzigte"), das Bild Christi am Kreuz, in Holz, Metall, Elfenbein etc. ausgeführt. Dasselbe trat erst seit dem 5. Jahrh. an Stelle des Kreuzes, welches bis dahin das Symbol Christi gewesen war. Bis zum Ende des 9. Jahrh. wurde der Gekreuzigte lebend dargestellt. Man findet ihn sowohl mit einem schmalen Schurz als auch mit einem langen Gewand oder mit einer von den Hüften bis auf die Füße reichenden Tunika bekleidet. Im Mittelalter kommt nur der schmale Schurz vor. Auf den ältesten noch vorhandenen Kruzifixen (in einer syrischen Evangelienhandschrift vom Mönch Rabula und dem zu Monza aus dem 6. und Anfang des 7. Jahrh.) ist Christus mit vier Nägeln an Händen und Füßen dargestellt. Die byzantinischen Kruzifixe sind besonders an der starken Ausbiegung des Körpers kenntlich, die in geringerm Maß auch von deutschen und italienischen Künstlern nachgeahmt worden ist. Gegen das Ende des Mittelalters gewann die Kreuzigung mit gekreuzten Füßen (also im ganzen mit drei Nägeln) immer mehr Verbreitung. Man unterschied Altarkreuze und Vortragkreuze. Erstere waren mit einem Fuß, letztere unten mit einer eisernen Spitze versehen, um auf Stangen gesteckt zu werden, da sie bei den Prozessionen voraufgetragen wurden (s. Abbildungen 1-3). Bisweilen wurden zu den Vortragkreuzen Füße gearbeitet, so daß sie auch als Altarkreuze verwendet werden konnten (s. Tafel "Goldschmiedekunst", Fig. 10). Als vornehmster Altarschmuck erhielt das K. frühzeitig eine kostbare Ausstattung. Wenn es aus Metall (Gold, Silber, Bronze, Kupfer) gefertigt war, wurde es mit Email, mit (meist antiken) Gemmen, Kameen, Edelsteinen, Bergkristallen, Filigran etc. verziert. Die künstlerisch bedeutendsten Kruzifixe gehören der romanischen und gotischen Epoche an. Der gotische Stil erhielt sich für Kruzifixe noch in der Renaissancezeit (s. Tafel "Goldschmiedekunst", Fig. 6). Die spätere Kunst legte ein Hauptgewicht auf die naturalistische Durchbildung des Leichnams Christi. Vgl. E. Dobbert, Zur Entstehungsgeschichte des K. (im "Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen", Bd. 1, Berl. 1880), und die Litteratur bei Kreuz.

^[Abb.: Fig. 1. Vortragkreuz im Germanischen Museum zu Nürnberg. Fig. 3. Emailliertes Vortragkreuz (Museum zu Stockholm). Fig. 2 befindet sich auf der vorangehenden Seite.]

Krylow, Stadt, s. Nowogeorgiewsk 2).

Krylow, Iwan Andrejewitsch, berühmter russ. Fabeldichter, geb. 2. Febr. (a. St.) 1768 zu Moskau, Sohn eines armen Subalternoffiziers, schrieb