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Tecklenburg (Kreis und Stadt) – Tees
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Tecklenburg'
Bentheim-Tecklenburg an sich brachte, jedoch 1729 dem Grafen den Titel und das Wappen von T. zugestand, nebst dem Successionsrechte in der Grafschaft T.,
wenn Preußen in männlicher und weiblicher Linie ausstirbt, während Preußen, wenn Bentheim-Tecklenburg ausstirbt, in der dem Hause Bentheim gehörigen
Grafschaft Hohenlimburg nachfolgt.
Tecklenburg. 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Münster, hat
811,75 qkm und (1895) 51237 (25943 männl., 25294 weibl.) E., 3 Städte und 19 Landgemeinden, umfaßt die
Grafschaft Tecklenburg (s. d.) und die obere Grafschaft Lingen (s. d.). –
2) Kreisstadt im Kreis T. und Hauptstadt der ehemaligen Reichsgrafschaft T., im Teutoburger Walde, Sitz des
Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Münster) und Katasteramtes, hat (1895) 895 E., darunter 61 Katholiken, Post, Telegraph, zwei Kirchen,
Schloßruinen, Erbbegräbnis der Grafen Tecklenburg; Landwirtschaft und Tabakfabrikation.
Tecōma Juss.,
Trompetenbaum, Pflanzengattung aus der Familie der Bignoniaceen (s. d.) mit gegen 25 Arten in
den tropischen und subtropischen Gegenden der Alten und Neuen Welt, teils Bäume, teils Klettersträucher mit gefingerten oder unpaarig gefiederten Blättern
und schön gefärbten, zu Trauben gesammelten Blumen. Letztere haben einen glockenförmigen Kelch und eine fast zweilippige Blumenkrone mit erweitertem
Schlunde. Mehrere Arten sind für die Ausstattung der Gewächshäuser hoch geschätzt, andere ziemlich winterharte nicht weniger für das freie Land, unter
diesen vorzugsweise T. radicans Juss., gewöhnlich
virginischer Jasmin genannt, mit neun ovalen, zugespitzten, gezahnten, oben lebhaft dunkelgrünen, unten blassern
Blättchen und prächtig zinnoberroten und orangegelben Blumen in Enddoldentrauben. Die Äste kettern bis 10 m hoch an Wänden und Bäumen empor, indem
sie sich hier mit warzenartigen Wurzeln anheften, die an den Blattstielen stehen. Diese in Virginien einheimische prächtige Art eignet sich vortrefflich zur
Bekleidung von Wänden und Lauben, verlangt aber eine warme, südl. Lage und in Norddeutschland im Winter eine gute Bedeckung. Empfindlicher, aber in der
Weinbauregion ohne Decke aushaltend, ist die in China heimische, zu demselben Zweck geeignete T. grandiflora
Thunb. Beide sind leicht durch Ableger oder Steckholz zu vermehren.
Tectosagen, ein Stamm der Galater (s. d.).
Tecuci (Tekutschi), Hauptstadt des rumän. Kreises T. (2540 qkm, 132412 E.) in der Moldau,
am Flusse Berlad und unweit des Sereth, hat (1889) 9261 E., ein Untergymnasium, ein Spital und ist Knotenpunkt der Eisenbahnen Galatz-Berlad-Jassy und
T.-Marasesci (Bukarest-Roman) und daher Durchgangsstation für den Handel der östl. Moldau nach der Donau und dem Schwarzen Meere.
Teddington, Stadt in der engl. Grafschaft Middlesex, links an der Themse, oberhalb Londons, Station der Lokalbahnlinie
Malden-Kingston-Twickenham, zählte 1881: 9599, 1891: 10025 E. Südlich zwischen T. und Hampton-Court dehnt sich der
Bushy-Park aus, eine königl. Domäne von etwa 4,5 qkm, berühmt wegen der durch
Wilhelm III. angelegten Kastanienallee.
Te Dëum laudāmus, in der deutschen Übersetzung: «Herr Gott,
dich loben wir» u.s.w., ist der Anfang des sog. Ambrosianischen Lobgesangs, der oft bei feierlichen Gelegenheiten, z.B.
Siegesfesten, sowie an hohen Festtagen in den kath. und auch in den prot. Kirchen gesungen wird, gewöhnlich kurz
Tedeum genannt. Seine Choralmelodie gehört zu den ältesten Tonstücken, die vorhanden sind; der Gesang stammt aber
nicht vom heil. Ambrosius, sondern ist etwa 100 Jahre jünger. Von neuern Komponisten aller Konfessionen ist der Text vielfach zu großen ausgeführten
Kompositionen benutzt; alle überragt hierin Händel mit seinen zwei Tedeen, dem Utrechter 1713 für den Frieden und dem Dettinger 1743 für den Sieg bei
Dettingen. Weit verbreitet waren das zweite Tedeum in D-dur von A. Hasse und das von Jos. Haydn (mit dem deutschen
Text: «Sieh die Völker auf den Knien»). Unter den neuesten Kompositionen der Hymne ist die von H. Berlioz hervorragend.
Tedschurabai (Tadschurabai), Bucht an der Straße von Bab el-Mandeb mit dem Orte
Tedschura im Südwesten von Obok (s. d.), beides von den Franzosen besetzt.
Teer, das schwarzbraune, dickflüssige, aus ölartigen und festen, oft harzigen Teilen bestehende Produkt der trocknen Destillation
organischer Körper. Man unterscheidet Holzteer (s. d.), der durch Essigsäuregehalt sauer reagiert; Steinkohlenteer
(s. d.), der ammoniakhaltig ist; tierischen T., der sehr übelriechend und an Ammoniak sehr reich ist. Unter Mineral- oder Bergteer versteht man
Bitumen (s. d.).
Der T. (Holz- und Steinkohlenteer) dient als konservierender Anstrich (s. d.) für Holz und bisweilen als Rostschutzmittel für Eisenteile, als
Schmiere für Wagenachsen, zum Einschmieren von Transmissionsseilen, zur Herstellung von Dachpappe (s. d.) und
Preßkohlen (s. d.), zur Darstellung von Pech (s. d.). Der Braunkohlenteer, wie er z.B. in den Teerschwelereien der
Provinz Sachsen gewonnen wird, ist das Hauptmaterial zur Darstellung des Paraffins und des Mineralöls. Da die Gewinnung des Braunkohlenteers absichtlich
bei möglichst niedriger Temperatur vorgenommen wird, so fehlen darin die sog. aromatischen Kohlenwasserstoffe, Benzol u.s.w., und es herrschen
Kohlenwasserstoffe der Äthanreihe vor.
Teerjacke, Spitzname der Matrosen, s. Jack.
Teerkapseln (Capsules du goudron), von Guyot in Paris, in neuester Zeit angepriesenes
Schwindsuchtsmittel. Es sind erbsengroße Gelatinekapseln, die etwas flüssigen Teer enthalten.
Teersäuren, die im Steinkohlenteer vorkommenden Phenole (s. d.).
Tees (spr. tihs), Fluß im nordöstl. England, entspringt östlich am Croßfell (s. d.),
bildet fast auf seinem ganzen Laufe die Grenze zwischen Durham und dem North-Riding der Grafschaft York, berührt Barnard-Castle, wird zwischen Dalton und
Yarm schiffbar und mündet nach 105 km Lauf unterhalb Stockton und Middlesbrough in die Nordsee, wobei er die
Teesbai bildet.