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Transsept – Trapa
Transsépt (lat.), jeder Querbau, durch den die Längsrichtung eines Gebäudes, besonders das Schiff einer Kirche, unterbrochen wird.
(S. Schiff.)
Transskription (lat.), Umschreibung; in der Musik Tonsätze, die auf bekannten Themen (Liedern, Opernmelodien) beruhen. Am beliebtesten
ist die T. in der Klaviermusik, wo sie häufig in der Form der Phantasie und Variation auftritt. Thalberg, Liszt, Henselt sind die am meisten genannten Verfasser solcher
dem Salongebrauch zugedachten Arbeiten. In der Orchestermusik fällt die T. sehr häufig mit dem Potpourri zusammen.
In der franz. Rechtssprache heißt T. das vom Hypothekenbewahrer (s. d.) bewirkte Abschreiben (in der Pfalz
und in Elsaß-Lothringen Überschreiben genannt) einer Urkunde in ein dazu bestimmtes Register
(Transskriptionsregister). Die T., welche nach dem Code civil nur beschränkte Anwendung
fand, ist nach dem franz. Gesetze vom 23. März 1855 notwendig, um dem durch Rechtsgeschäft unter Lebenden erfolgten Erwerb von Eigentum an Immobilien oder von
Grundgerechtigkeiten oder Nutzungsrechten, den Mietsverträgen von mehr als 18jähriger Dauer, Vorauszahlungen von Mietszins u.s.w. Dritten gegenüber, welche
ihrerseits Rechte an dem Grundstück erworben und dieselben vorschriftsmäßig gewahrt haben, Wirksamkeit zu verleihen, sowie um der weitern Einschreibung
etwaiger vom Veräußerer bestellter oder gegen ihn bestehender gerichtlicher Hypotheken vorzubeugen. Die T., welche hiernach nur von relativer Bedeutung ist, führt
zu einer Art von doppeltem Eigentum und damit zu einer gewissen Rechtsunsicherheit. Dies, sowie die Unübersichtlichkeit der Transskriptionsregister und die
Thatsache, daß die T. von Privaturkunden vielfach unterbleibt, sind, von dem Hypothekenrecht und den vielfachen Fällen der Revokabilität (s.
Revokabel) des Eigentums abgesehen, die Hauptmängel des franz. Immobiliarsachenrechts gegenüber dem deutschen Grundbuchsystem.
Transsubstantiation (kirchenlat., d. h. Stoffverwandlung), die nach der Lehre der röm. Kirche durch die priesterliche Konsekration bewirkte
Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Die T. wird als eine Umwandlung des Stoffes, nicht aber der äußern Form betrachtet, weil die
Abendmahlselemente auch nach der Konsekration alle natürlichen Eigenschaften, Gestalt, Farbe, Geruch, Geschmack, behalten. Die kirchliche Sanktionierung der
Verwandlungslehre erfolgte auf der vierten Lateransynode (1215) unter Innocenz III. Der Protestantismus hat die T. verworfen. (S. Abendmahl.)
Transvaal-Eisenbahnen, die in der Südafrikanischen (Transvaal-) Republik belegenen Eisenbahnen, welche der
Niederländisch-Südafrikanischen Eisenbahngesellschaft (Sitz in Amsterdam) gehören. Das Netz umfaßt die Linien: Komatibrücke-Malalane-Nelspruit, Pretoria und
Pretoria-Vaalfluß (615 km, 1891–94 eröffnet); eine 50 km lange Zweigbahn Kaap-Muiden-Baberton wurde 1. April ↔ 1896 und eine neue Strecke von
Krügersdorp nach Potchefstrom und Klerksdorp im Jan. 1897 eröffnet. Über Betriebsergebnisse der Jahre 1894 und 1895 s.
Transvaal-Eisenbahnen, Bd. 17. Außerdem gehört der Gesellschaft eine Trambahn an den
Witwatersrandschen Goldfeldern von Krügersdorp aus, bei Elandsfontein, nahe bei Johannesburg die Hauptbahn durchschneidend, über Bocksburg nach Springs in die
Nähe der Goldfelder führend (81,1 km). Eine 89 km lange portug. Staatseisenbahn bildet die Fortsetzung der T. von Komatibrücke aus
nach der Delagoabai zum Hafen von Lorenzo Marquez (60 km im Nov. 1887 eröffnet, Rest 1890). Seit 8. Juli 1895 ist die ganze Strecke Delagoabai-Pretoria (560 km)
eröffnet.
Transversāl (lat.), im Querschnitt verlaufend.
Transversalbahn. 1) Böhmisch-Mährische T., 312 km, besteht aus den Hauptstrecken: a. von Iglau
nach Weseli (92,3 km, 1887 eröffnet) und b. von Obercerekwe nach Tabor (68,8 km, 1888 eröffnet),
Österr. Staatseisenbahn.
2) Galizische T., 556 km, Österr. Staatseisenbahn. – Näheres über beide Bahnen s. die erläuternden Tabellen zur Übersichtskarte
der Eisenbahnen in Österreich-Ungarn, beim Artikel Österreichisch-Ungarische Eisenbahnen.
Transversāle (lat.), in der Geometrie jede gerade oder krumme Linie, die ein Vieleck oder ein System von krummen
Linien durchschneidet, auch wohl eine Ebene, die ein System von Linien, Ebenen und krummen Flächen durchschneidet. Insbesondere nennt man transversal
diejenigen schiefen Linien, die auf verjüngten Maßstäben und winkelmessenden Instrumenten älterer Konstruktion gebraucht werden, um kleinere Teile anzugeben.
Transversalschwingungen, s. Wellen.
Transversalthäler, s. Thal.

Textfigur:
Trapa L., Wassernuß,
Pflanzengattung aus der Familie der Onagraceen (s. d.) mit nur wenigen über Europa, Asien und Afrika verbreiteten Arten; sie haben lange
fadenförmige, am Grunde schlammiger Gewässer kriechende Stengel, die mit federartig zerteilten, untergetauchten Blättern besetzt sind und am obern Ende eine auf
dem Wasserspiegel schwimmende Rosette von Blättern tragen, zwischen deren Stielen die kleinen Blüten stehen. Die Frucht ist eine durch die auswachsenden,
verholzenden Kelchzähne mit zwei bis vier Dornen versehene, harte, einsamige Nuß mit eßbarem Kerne. In Deutschland kommt nur die
gemeine Wassernuß oder Jesuitennuß (T. natans
L., s. Tafel: Myrtifloren, Fig. 5) vor,
die sich in größern Teichen und Seen hier und da findet. Sie hat lederartige, rautenförmige, gezähnte Schwimmblätter mit blasig ausgetriebenem Stiel und weiße Blüten.
Der weißgraue Samen der mit vier Dornen versehenen, bis 3 cm breiten Nuß (s. vorstehende Abbildung) ist sehr wohlschmeckend und kann sowohl roh als gekocht
gegessen werden. In China
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 954.