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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Zirbelkiefer; Ziria; Žirije; Zirke; Zirkel; Zirkelhieb; Zirkelparade; Zirkelschluß; Zirknitz; Zirknitzer See

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Zirbelkiefer - Zirknitzer See

namentlich bei der überhaupt so altertümlich organisierten Brückenechse (s. d.), ist er aber noch im Zusammenhang mit dieser und entspricht einem mittlern, unpaaren Sehnerven. Bei diesem Tiere ist auch das der Birne entsprechende, außen von einer Bindegewebskapsel umhüllte distale Ende der Z. hohl (Epiphysenblase). Seine vordere Wandung stellt eine Linse dar und der größte Teil der Innenwandung des hinter derselben liegenden Hohlraums zeigt sich mit eigentümlichen feinsten, von Pigment umgebenen Nervenendigungen (Stäbchen) besetzt und entspricht so einer Netzhaut. Daß manche Reptilien mit dem Parietalauge, wenn auch nicht deutlich sehen, so doch Lichteindrücke wahrnehmen können, erscheint nicht unwahrscheinlich.

Zirbelkiefer, s. Kiefer.

Ziria, Gebirge, s. Kyllene.

Žirije, Insel, s. Zlarin.

Zirke, Stadt im Kreis Birnbaum des preuß. Reg.-Bez. Posen, an der Warthe, über die eine Holzbrücke (1891‒92) führt, hat (1895) 2952 E., darunter 1145 Evangelische und 70 Israeliten, Post, Telegraph, kath. und evang. Kirche, Synagoge, Sparkasse, Landgestüt; zwei Dampfsägewerke, Brauerei, Ziegeleien, Braunkohlengruben, Holz- und Getreidehandel, Schiffahrt und Jahrmärkte.

Zirkel, Reißzirkel, ein zum Reißzeug (s.d.) gehöriges Zeichengerät, besteht aus zwei metallenen unten gespitzten Schenkeln, die durch ein Scharnier verbunden sind. Zum Abgreifen und Auftragen der Maße dient der Stock- oder Handzirkel; zum Zeichnen von Kreisen der Einsatzzirkel mit Einsatzstangen für Bleistift und Ziehfeder, Verlängerungsstange für größere Kreise und Nadeleinsatz. Der letztere ist nötig, um die Mittelpunkte der Kreise nicht auszuweiten. Man unterscheidet im allgemeinen zwei Formen der Z. Die alte Form hat Schenkel mit dreieckigem Querschnitt und muschelförmigem Ausschnitt im obern Teile für bequeme Handhabung. Die Befestigung der Einsätze geschieht durch Schrauben. Die «neue Form», die von Clemens Riefler eingeführt ist und jetzt in unzähligen Variationen auftritt, hat Schenkel mit rundem Querschnitt, die Befestigung der Einsätze erfolgt in der Regel durch federartig wirkende Rohrverbindungen. Der Teil-, Feder- oder Haarzirkel ist für genaue Einteilung einer gegebenen Strecke in eine Anzahl gleicher Teile bestimmt. Die beiden Schenkel sind aus einem Stück Stahl federartig gearbeitet; durch eine Schraube mit flachem Gange läßt sich die Entfernung der Zirkelspitzen um ganz geringe Unterschiede verändern. Der Nullenzirkel ermöglicht das Ziehen sehr kleiner Kreise und ist in neuerer Zeit als Fallnullenzirkel sehr beliebt, der vor dem einfachen Nullenzirkel den Vorzug hat, daß er beim Ziehen der Kreise das Loch für den Mittelpunkt nicht erweitert. Der Dreispitzzirkel gehört zu den Winkelmeßapparaten. Er hat drei Schenkel, die am Kopfe so miteinander verbunden sind, daß die drei Spitzen auf die drei Ecken eines jeden Dreiecks eingestellt werden können. Der Volutenzirkel dient zur Zeichnung rechts- und linksläufiger Spiralen sowie der dazugehörigen Spiegelbilder. Der Ellipsenzirkel (s. d.) zum Zeichnen von Ellipsen. Zum Reduzieren von Strecken auf einen andern Maßstab dient der Reduktionszirkel, speciell zum Halbieren der Halbierzirkel (s. Reduktionszirkel). Zum Abstechen größerer Strecken und zum Schlagen größerer Kreise benutzt man den Stangenzirkel (s. d.). Zum Zeichnen mit Kreide auf der Wandtafel dient der Tafelzirkel (s. d.).

Über die im Maschinenbau zum Abmessen von Dimensionen gebräuchlichen Zirkelformen s. die Artikel: Greifzirkel, Hohlzirkel, Mikrometerzirkel.

Zirkel, Verbindungszirkel, die zu einem Zeichen zusammengezogenen Anfangsbuchstaben des Namens und oft auch des Wahlspruchs einer studentischen Verbindung, z. B. die vereinigten Buchstaben E. F. V. als die Anfangsbuchstaben des burschenschaftlichen Wahlspruchs «Ehre, Freiheit, Vaterland». Die Z. sind aus den Chiffern der Studentenorden entstanden und dienten zuerst als geheimes Erkennungszeichen.

Zirkel, Ferdinand, Mineralog und Geolog, geb. 20. Mai 1838 zu Bonn, widmete sich zuerst berg- und hüttenmännischen Studien und ging nach einer im Sommer 1860 nach Island unternommenen Reise 1861 nach Wien, um an dem Hofmineralienkabinett und an der Geologischen Reichsanstalt mineralog. und geolog. Untersuchungen auszuführen. 1863 wurde er Professor an der Universität zu Lemberg, wo er mit mehrfachen Unterbrechungen durch größere Studienreisen nach Frankreich, in die Pyrenäen, nach Schottland, Italien fünf Jahre verweilte. Als 1868 in Kiel ein besonderer Lehrstuhl für Mineralogie und Geologie errichtet wurde, folgte er einem Rufe dahin. Seit Herbst 1870 wirkt er als Nachfolger Naumanns in Leipzig als ord. Professor an der Universität und Direktor des neubegründeten Mineralogischen Museums. Der Sommer 1874 führte ihn nach Nordamerika zur Untersuchung der von der sog. Geologischen Erforschung des vierzigsten Breitengrades veranstalteten großartigen Sammlungen. 1883 wurde er zum Geh. Bergrat ernannt. Im Winter 1894/95 war er zu wissenschaftlichen Zwecken in Ceylon und Indien. Z. hat sich mit besonderer Vorliebe dem mikroskopischen Studium der Beschaffenheit und Struktur der Mineralien und Felsarten zugewandt. Außer zahlreichen in Fachzeitschriften veröffentlichten Abhandlungen sind von größern Werken Z.s zu nennen: «Reise nach Island im Sommer 1860» (mit W. Preyer, Lpz.1862), «Lehrbuch der Petrographie» (2 Bde., Bonn 1866; 2. gänzlich neu verfaßte Aufl., Lpz. 1893‒95), «Untersuchungen über die mikroskopische Zusammensetzung und Struktur der Basaltgesteine» (Bonn 1869), «Die mikroskopische Beschaffenheit der Mineralien und Gesteine» (Lpz. 1873), «Microscopical petrography» (Neuyork 1876). Auch gab er Naumanns «Elemente der Mineralogie» neu heraus (13. Aufl., Lpz. 1897 fg.).

Zirkelhieb, die kreisförmige Bewegung der eigenen Klinge um die Faust des Gegners mit einem darauf folgenden kurzen Hieb. Die Wiederholung der kreisförmigen Bewegung vor dem Hieb nennt man Espadonhieb.

Zirkelparade, in der Fechtkunst, s. Parade.

Zirkelschluß, Diallele, oder logischer Zirkel, ein falscher Schluß, der darauf beruht, daß das zu Beweisende ausdrücklich oder versteckt als Beweisgrund gebraucht wird.

Zirknitz, slowen. Cerknica, Markt in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Loitsch in Krain, am Zirknitzer See (s. d.), hat (1890) 1547, als Gemeinde 5311 E. und Salzhandel.

Zirknitzer See, Czirknitzer See, nach dem Markt Zirknitz (s. d.) benannt, 8 km östlich von Adelsberg, liegt in einem Thalkessel ohne Ausgang, südwestlich vom Javornik, nordöstlich vom