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Abrupt - Absatz.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Abrudbánya'
meist vom Goldbergbau leben, für den A. Mittelpunkt im siebenbürgischen Erzgebirge ist, und
dessen schon den Römern bekannte Hauptfundorte an der Südseite des Aranyosthals bei Topanfalva,
Offenbánya, Zalathna, Vöröspatak etc. in porphyrartigem Gestein liegen. Das Gold ist letzterm
meist imprägniert und tritt nur zuweilen auch kristallisiert (in Form von Blechen, Ästen, Haaren
etc.) als Feingold auf. - In den Kämpfen von 1849 wurde A. (10. und 19. Mai) von den Walachen
unter Führung Jankus fast ganz zerstört und die ungarische Bevölkerung niedergemetzelt. Spuren
dieser Verwüstung sind heute noch sichtbar.
Abrupt (lat.), abgebrochen, zusammenhanglos.
Abrus L.
(Paternostererbse), Gattung aus der Familie der Papilionaceen,
Sträucher und Halbsträucher mit oft windenden Zweigen, paarig gefiederten, mit Stachelspitze endenden
Blättern, end- oder achselständigen Trauben und flach zusammengedrückter, zwischen den Samen mehr oder
weniger gefächerter Hülse. A. precatorius L.,
windender Strauch mit blaß rosenroten Blüten und sehr harten, erbsengroßen, schön roten Samen, welche
am Nabel mit einem schwarzen Fleck versehen sind, ist in Ostindien heimisch, jetzt aber in fast allen
Tropenländern verbreitet. Die Samen dienen zu Halsbändern, Rosenkränzen, auch als Gewicht
(Rati), als Semen Jequirity in
der Augenheilkunde. Die lange, gedrehte, holzige Wurzel wird arzneilich wie Süßholz benutzt
(indisches, amerikanisches Süßholz).
Abruzzen (s. Karte "Italien, nördliche Hälfte"), der höchste Teil
des zentralen Apennin zwischen den Flüssen Tronto und Sangro, hauptsächlich vom Aterno, im Unterlauf nach dem
Ort Pescara genannt, entwässert. Das ganze Apenninensystem erreicht in den A. seine größte Höhe, indem der Gran
Sasso d'Italia sich zu 2919 m, der höchsten Höhe der ganzen Halbinsel, die Majella im südlichsten Teil zu 2795 m
erhebt. Das Gebirge besteht aus zwei Parallelketten, von denen die höhere, wildere im O. steil zum Adriatischen
Meer abfällt, aber auch die westliche im Velino zu 2487 m ansteigt; zwischen beiden Ketten liegt die Hochebene
des obern Aterno (ca. 700 m), während im W. das Thal des Salto und das Becken des jetzt trocken gelegten Fuciner
Sees (660 m) es vom römischen Subapennin scheidet. Dieses rauhe, im Winter monatelang in Schnee vergrabene
Gebirgsland, schwer zugänglich wie es ist, hat von jeher ein kräftiges Hirten- und Bauernvolk großgezogen.
Schöne Viehherden weiden auf den Bergen und in den Thälern. Die Schweinezucht ist sehr bedeutend und bringt
Pökelfleisch, Würste von Amatrice und Schinken zur Ausfuhr; auch die Schafzucht ist erheblich. Getreidebau
tritt etwas zurück, auch Weinbau wird nur an den Thalgehängen getrieben, und Oliven und Feigen gedeihen nur
in den untern Hügellandschaften am Adriatischen Meer. Von großer Bedeutung für die Erwerbsverhältnisse ist die
Abruzzenbahn, welche von der Küstenbahn Ancona-Otranto bei Pescara abzweigt,
nach Aquila führt und einerseits nach Terni fortgesetzt wurde (1883 eröffnet), anderseits nach Rom weitergebaut
wird. Nach dem Gebirge hat diese ganze, physisch eine Einheit bildende nördliche Landschaft des ehemaligen
Königreichs Neapel den Namen erhalten und zerfällt, mit der Provinz Molise zu einem Landesteil
(compartimento territoriale), A. und Molise, vereinigt, in die Provinzen
Aquila (Abruzzo ulteriore II), Teramo (Abruzzo ulteriore I), Chieti (Abruzzo citeriore) und Campobasso (Molise)
mit zusammen 17,273 qkm
↔
(nach Strelbitskys Berechnung nur 17,008 qkm = 309 QM.) und (1881) 1,317,315 Einw.
Am dichtesten ist die Bevölkerung, welche meist in kleine Ortschaften verteilt ist, in der Provinz Chieti, am
dünnsten auf dem Hochland von Aquila. Die Einwohner (Abruzzesi) sind ein Hirtenvolk von patriarchalischer
Einfachheit und Roheit, anhänglich an ihr Vaterland, ihre Religion und ihre Regierung, abergläubisch,
musikalisch und gastfrei. Ein schöner Menschenschlag, geben sie treffliche Soldaten, besonders Reiter, obschon
sie von Natur Abneigung gegen den Kriegsdienst haben, sind aber auch als Banditen und Räuber seit frühen Zeiten
berüchtigt. Viele Abruzzesen wandern jährlich auf einige Monate aus, um in den benachbarten Provinzen Erntearbeit
zu verrichten. Obwohl die A. als ein schwer zugängliches Gebirgsland hohe strategische Wichtigkeit erlangen
könnten, haben sie bisher doch noch nie eine solche bewährt. Wie schon die Bewohner dieser Gebirgslandschaft,
welche den Kern der im Jahr 90 v. Chr. gegen Rom vereinigten italischen Völker bildeten, den Römern nicht zu
widerstehen vermochten, so ist es ihnen auch in der neuern und neuesten Zeit niemals gelungen, äußere Feinde
von ihren Bergen fern zu halten oder ein Hort des Königreichs Neapel zu sein. Das Banditenwesen, welches nach
Beseitigung der bourbonischen Dynastie hier längere Zeit mit politischem Anstrich blühte, ist jetzt völlig
ausgerottet.
Absageschein, in Baden s. v. w. Wechselprotest.
Absălom, Sohn Davids, ein schöner, stattlicher Mann, wegen seiner Leutseligkeit beim Volk
beliebt, rächte die Schmach seiner Schwester Thamar an dem Schänder ihrer Ehre, seinem ältesten Bruder, Amnon,
durch Ermordung desselben und ward deshalb von David verbannt, aber nach fünf Jahren als Thronerbe anerkannt. Von
Trotz und Herrschsucht beseelt, benutzte er die alte Stammeseifersucht Judas und mannigfache Unzufriedenheit mit
Davids Regiment, um von Hebron aus einen großen Aufstand gegen letztern anzuregen. David mußte mit wenigen Getreuen
Jerusalem verlassen, worauf A. von der Hauptstadt und dem Harem seines Vaters Besitz nahm. Dem Rate des listigen
Husai vertrauend, verzögerte er zu seinem Unheil die Verfolgung Davids, der inzwischen in Machanaim ein Heer
sammelte. Im Wald Ephraim am Jordan durch die Tapferkeit der Gileaditen aufs Haupt geschlagen, ward A., auf der
Flucht mit seinem langen Haar an einer Terebinthe hängen bleibend, von Joab erstochen (2. Sam. 13-18).
Absarii (mittellat.), bei den alten Franken diejenigen Hörigen, deren Grundstücke als nicht
urbar (agri absi, apsi, absidates) von den Grundherren zurückgenommen waren.
Man leitet das Wort ab v. lat. absum, also eigentlich: die vom Grundstück
Entfernten, oder von Abschar (abscharii), die von der Pflugschar Abgekommenen.
Absatz, der Übergang von Waren aus der Hand des Verkäufers in die des Käufers, auch die
Summe der Waren, welche regelmäßig in der Zeiteinheit (Jahr) abgesetzt werden, in welchem Sinn man von großem und
kleinem A. spricht. Je mehr Arbeitsteilung und Verkehr sich entwickeln, um so mehr ist der Produzent auf A. seiner
Erzeugnisse angewiesen, da er selbst nur in geringem Maß oder gar nicht als Verbraucher derselben auftritt. Je
ausgedehnter aber das Absatzgebiet, um so schwieriger ist dasselbe zu übersehen. Diese Schwierigkeiten im Verein
mit der durch weitverzweigte Arbeitsteilung hervorgerufenen innigen Verkettung der Verkehrsinteressen geben dann
leicht
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 55.