Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Adams'
Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)
Erhaltung der Neutralität der Republik Frankreich gegenüber ergriff, namentlich durch die von ihm erlassene Fremden- und Aufruhrakte bei der demokratischen Partei, welche Anschluß an Frankreich verlangte, mißliebig geworden und um seine Popularität gebracht, unterlag er bei der 1801 nach Ablauf seiner Amtszeit eintretenden Präsidentenwahl seinem Gegner Jefferson, der mit neun Stimmen siegte. A. trat nun in den Privatstand zurück und starb 4. Juli 1826 auf seinem Landgut Quincy in Massachusetts. Unter seinen Schriften ist besonders die "Defence of the constitution and government of the United States" (1787, 3 Bde.) hervorzuheben. Seine sämtlichen Werke mit Biographie wurden von seinem Enkel Charles Francis A. (New York u. Bost. 1851-56, 12 Bde.) herausgegeben. Vgl. J. Q. und C. F. Adams, Life of John A. (Bost. 1871, 2 Bde.); Morse, John A. (das. 1884).
3) John Quincy, sechster Präsident der Vereinigten Staaten, Sohn des vorigen, geb. 11. Juli 1767 zu Braintree, begleitete seinen Vater 1778 nach Frankreich, dann nach Holland und England. Nachdem er 1788 seine Studien im Harvard College zu Cambridge beendet hatte, trat er 1791 als Anwalt auf, ging als Gesandter 1794 nach dem Haag und 1797 nach Berlin. Unter Jeffersons Präsidentschaft als Anhänger der föderalistischen Grundsätze seines Vaters 1801 abberufen, widmete er sich wieder der Advokatur und wurde 1802 in den Senat von Massachusetts, 1803 in den Senat der Union gewählt. Als Verteidiger der gegen England erlassenen Embargoakte mit seinen Parteigenossen zerfallen, lebte er in Zurückgezogenheit, bis ihm unter Madisons Präsidentschaft 1809 der Gesandtschaftsposten in Petersburg übertragen wurde. Nachdem er 24. Dez. 1814 mit Gallatin und S. Clay den Frieden von Gent abgeschlossen und dann als Gesandter in London fungiert hatte, ward er 1817 vom Präsidenten Monroe zum Staatssekretär des Auswärtigen ernannt, nach Monroes Rücktritt aber im März 1825 nach heftigem Wahlkampf als der letzte Staatssekretär zum Präsidenten der Union erwählt. Schon vorher war er ins Lager der Antiföderalisten übergetreten. Seine Verwaltung war in der äußern Politik entschieden unglücklich: infolge eines Zwistes mit England hörte der Handel mit Westindien auf, und der Kongreß in Panama, der ein Bündnis zwischen den Republiken von Süd- und Nordamerika zu stande bringen sollte, ging unverrichteter Sache auseinander. Nachdem er 1828 bei der Präsidentenwahl gegen Jackson unterlegen war, zog er sich nach Ablauf seiner Amtszeit im März 1829 aus dem öffentlichen Leben zurück, ward aber 1831 wieder ins Repräsentantenhaus gewählt, wo er eine von den Parteien unabhängige Stellung einnahm. Er starb 17. Febr. 1848 während der Sitzung im Kongreßgebäude infolge eines Schlaganfalls. Vgl. "Memoirs of J. Q. A." (hrsg. von C. F. Adams, Philad. 1874-77, 12 Bde.); Seward, Life of John Quincy A. (New York 1853); Josiah Quincy, Memoir of the life of J. Q. A. (Bost. 1858); Morse, J. Q. A. (das. 1882). Von seinen Schriften sind die Briefe über Schlesien (zuerst im "Portfolio", Philad. 1803, abgedruckt; übersetzt von Freise, 1805) auch in Deutschland bekannt geworden.
4) Charles Francis, nordamerikan. Jurist und Staatsmann, Sohn des vorigen, geb. 18. Aug. 1807 zu Boston, studierte auf dem Havard College zu Cambridge, begann 1827 unter Daniel Webster die Rechtspraxis auszuüben und ließ sich 1828 in Boston
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als Anwalt nieder. Nebenbei widmete er sich eifrig litterarischen Arbeiten und ward 1831 in die Staatslegislatur gewählt, wo er fünf Jahre lang blieb. Im J. 1848 stellte ihn die Freibodenpartei als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft auf. Seit 1859 als Vertreter von Massachusetts im Kongreß, ward er 1861 von Lincoln zum Gesandten für London ernannt, wo er unter sehr schwierigen Verhältnissen viel Takt und Gewandtheit bewiesen und viel dazu beigetragen hat, den während des Bürgerkriegs (1861-65) drohenden Bruch zwischen England und der Union abzuwenden. Im Frühjahr 1868 kehrte A. nach Massachusetts zurück; im Winter 1871-72 war er Mitglied des Genfer Schiedsgerichts in dem Alabamastreit. Er gab die hinterlassenen Papiere seines Großvaters ("John Adams' letters to his wife", Bost. 1841, 2 Bde.; "Life and works of John Adams", das. 1856, 12 Bde., und "Memoirs of John Quincy Adams", Philad. 1874-77, 12 Bde.) heraus. - Sein Sohn Charles Francis A., geb. 27. Mai 1835 zu Boston, ist Verfasser eines verdienstlichen Werks über die amerikanischen Eisenbahnen ("Railroads. Their origin and problems", 2. Aufl. 1880).
5) William, einer der bedeutendsten erbaulichen Schriftsteller Englands, geb. 1814, erhielt seine theologische Bildung in Oxford, wo er Vikar zu St. Peter ward und 1848 starb. Seinen Ruf gründete er sich durch die "Sacred allegories", in welche er nach und nach seine kleinern asketischen Schriften aufnahm (oft aufgelegt, zuletzt Lond. 1883, 4 Bde.). Unter diesen letztern haben besondern Beifall gefunden: "Shadow of the cross", "Warnings of the holy week" und "Cherry-Stones".
6) John Couch, Astronom, geb. 5. Juni 1819 zu Laneast bei Launceston in Cornwall, war erst Landwirt, studierte dann zu Cambridge Mathematik, begann 1841 seine Untersuchungen in Bezug auf die Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des Uranus und berechnete zuerst, noch vor Leverrier, Masse und Bahn des störenden Planeten (vgl. Neptun). A. ward 1858 zum Professor der Astronomie an der Universität Cambridge ernannt. Sein Aufsatz über die Störungen des Uranus, 1847 als Manuskript gedruckt, wurde später unter dem Titel: "The observed irregularities in the motion of Uranus" in dem "Nautical Almanac" für 1851 veröffentlicht.
7) Charles Kendall, nordamerikan. Historiker, geb. 1835 zu Derby in Vermont, studierte an der Universität von Michigan, welcher er seit 1867 als Professor der Geschichte angehört. Er schrieb unter anderm: "Democracy and monarchy in France" (New York 1874; deutsch, Stuttg. 1875), ein Werk, das durch die objektive und eingehende Darstellung eine sehr günstige Aufnahme fand und große Vorliebe für Deutschland bekundet; "The relations of higher education to national prosperity" (1877); "Manual of historical literature" (1882).