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Baylen - Bayrische Alpen.
jede oder wenigstens die christliche Religion umstürzen zu wollen. B. starb 28. Dez. 1706. Außer seinen schon genannten Schriften sind noch zu erwähnen seine "Lettres" (Rotterd. 1712, Amsterd. 1729). Die "Œuvres diverses" sind herausgegeben worden im Haag 1725-31, 4 Bde. Vgl. Desmaizeaux, La vie de Pierre B. (Amsterd. 1730, Haag 1732, 2 Bde.; deutsch von Kohl, Hamb. 1731); Feuerbach, Pierre B. (Ansb. 1838); Lenient, Étude für B. (Par. 1855).
Baylen, Herzog von, s. Castaños.
Baynes (spr. behns), Thomas Spencer, engl. Philosoph und Schriftsteller, geb. 29. März 1823 zu Wellington (Somersetshire), erhielt seine Bildung im Bristol College und an der Universität zu Edinburg, war 1851-55 Assistent des dortigen Professors der Logik, William Hamilton, übernahm 1857 die Redaktion der "Daily News", indem er gleichzeitig Examinator in Logik und Philosophie an der Londoner Universität wurde, und wirkt seit 1864 als Professor der Logik und Metaphysik an der Universität St. Andrews in Schottland. Besonders verdient hat er sich gemacht als Herausgeber der 9. Auflage der "Encyclopaedia Britannica". Auch schrieb er einen "Essay on the new analytic of logical forms" (2. Aufl., Edinb. 1853) und lieferte eine Übersetzung von Arnaulds "Logique de Port-Royal" (7. Aufl. 1874).
Bayonne (spr. bajónn), 1) Arrondissementshauptstadt und Festung im französichen Departement Niederpyrenäen, am Zusammenfluß der Nive und des Adour, 5 km von der Bai von Viscaya, an der Südbahn gelegen, zerfällt in drei Hauptstadtteile: Großbayonne, auf dem linken Ufer der Nive, Kleinbayonne, zwischen dieser und dem Adour, und die Vorstadt St.-Esprit (welche unter 7000 Einw. etwa 2000 Juden zählt), rechts vom Adour. Die Stadt hat breite und gerade Straßen, schöne Häuser und gehört zu den ersten Festungen des Landes. Die Citadelle, auf einer Anhöhe in der Vorstadt St.-Esprit gelegen und den Fluß wie die Fläche ringsum auf weite Entfernung beherrschend, ist ein Meisterwerk Vaubans, das sich heute noch seiner Jungfräulichkeit rühmt; sie trägt die Inschrift: "Numquam polluta" ("niemals entehrt"). Unter den sieben Kirchen ist die 1213 im Bau begonnene Kathedrale im ältesten Teil der Stadt, mit drei Schiffen, vorspringendem Portal und bogenreichem Dach, alles im reinsten Stil, am merkwürdigsten. Andre namhafte Gebäude sind das alte und das neue Schloß, das Arsenal, die Münze etc. In den Sitten der Bevölkerung, in der Bauart der Häuser u. dgl. erinnert schon sehr vieles an Spanien; namentlich ist in der niedern Volkskasse ^[richtig: Volksklasse] das baskische Gepräge wie die baskische Sprache vorherrschend. Die Stadt zählt (1881) 20,957 Einw., welche vorzüglichen Branntwein (Eau de vie d'Hendaye) und Likör, Schokolade, Leder, Tabak, Glas (namentlich Flaschen) fabrizieren und mit diesen Produkten wie mit Getreide, Kork, Wachs, Öl, besonders aber mit Wein (der beste der Jurançon blanc), Wolle und den berühmten Bayonner Schinken, die in der Umgegend geräuchert werden, einen ansehnlichen Handel nach Spanien und nach dem nördlichen Europa betreiben. Der Hafen Bayonnes, mit Schiffswerften und Arsenal versehen, zeigt verhältnismäßig wenig Leben (1881 liefen 760 Schiffe mit 104,559 Ton. ein), weil die Einfahrt in die durch eine Barre gesperrte Mündung des Adour immer schwierig ist. Dieselbe mündete früher zwei Jahrhunderte lang 36 km weiter nördlich, bis es gelang, 1571 die jetzige Mündung zu eröffnen. B. hat ein theologisches Seminar und eine Seemannsschule, ferner ein Theater und einen Zirkus für Stiergefechte (in St.-Esprit), die jährlich im September abgehalten werden, und ist Sitz des Suffraganbischofs von Auch sowie eines Handelsgerichts. - B. ist das alte Lapurdum, dessen Name sich in dem der Landschaft Labourd erhalten hat. Es gehörte zum Herzogtum Aquitanien, dann zu Gascogne und stand 1152-1451 unter englischer Herrschaft. An Wichtigkeit verlor die Stadt, als die Mündung des Adour versandete (um die Mitte des 15. Jahrh.), so daß nur noch Fahrzeuge von 25 bis 30 Ton. dahin gelangen konnten. In den Kriegen mit Spanien wurde es oft belagert, aber nie erobert. 1808 fand hier die Zusammenkunft Napoleons I. mit Karl IV., König von Spanien, und dem Prinzen von Asturien statt, infolge deren 5. und 10. Mai letztere eine Abtretungsurkunde unterzeichneten, worin sie ihre Rechte auf Spanien dem französischen Kaiser abtraten. Napoleon berief nun 15. Juni eine spanische Generaljunta nach B. zur Abfassung einer Konstitution, die 6. Juli bekannt gemacht wurde. Gleichzeitig wurde (10. Mai 1808) die Bayonner Konvention zwischen Frankreich und dem Großherzogtum Warschau unterzeichnet. 1814 wurde B. von den Spaniern und Briten vergebens belagert. Vgl. Balasque und Dulaurens, Études historiques sur la ville de B. (Bayonne 1862-75, 3 Bde.).
2) Stadt im nordamerikan. Staat New Jersey, an der Westseite der Bai von New York, südlich von Jersey City, mit (1880) 9372 Einw.
Bayonnett, s. Bajonett.
Bayou (spr. baju), in den Südstaaten von Nordamerika Bezeichnung eines nicht schiffbaren Nebenarms eines Flusses.
Bayrhoffer, Karl Theodor, philosoph. Schriftsteller, geb. 1812 zu Marburg in Kurhessen, studierte daselbst und in Heidelberg, wurde 1838 außerordentlicher und 1845 ordentlicher Professor der Philosophie (eifriger Jünger Hegels) in seiner Vaterstadt, wandte sich später freireligiösen und liberalen politischen Bestrebungen zu, wurde 1846 infolge derselben suspendiert, während der (kurzen) Herrschaft des Liberalismus zum Präsidenten der hessischen Kammer gewählt, nach der Rückkehr des Kurfürsten aber 1853 zur Auswanderung nach Amerika genötigt. Als Philosoph hat B. in seinen ersten Schriften: "Grundprobleme der Metaphysik" (Marb. 1835), "Idee des Christentums" (das. 1836), "Der Begriff der organischen Heilung des Menschen" (das. 1837), namentlich aber in seiner "Idee und Geschichte der Philosophie" (das. 1838), klar ausgesprochen, daß Hegel die absolute Idee errungen habe und nur an der Fortbildung und Vollendung der Hegelschen Theorie zu arbeiten sei, während er in den "Beiträgen zur Naturphilosophie" (Leipz. 1839-40, 2 Bde.), in denen er die Theorie mit der Empirie zu versöhnen suchte, von seiner frühern Anschauung abwich. Dann trat er in einer Reihe von Schriften als Verfechter des Deutschkatholizismus auf. Die Grundzüge der von ihm erstrebten "Religion der Freiheit" erörterte er in seinen "Untersuchungen über Wesen, Geschichte und Kritik der Religion" in den "Jahrbüchern für Wissenschaft und Leben" (1849).
Bayrische Alpen, Teil der Ostalpen zwischen Lech, Inn und den Salzburger Alpen auf der Grenze von Bayern und Tirol. Den Hauptstock bilden das Wetterstein- und das seiner Hauptmasse nach Tirol angehörende Karwändelgebirge zu beiden Seiten des obern Isarlaufs. Im erstern erheben sich die 2960 m hohe Zugspitze, der höchste Berg Bayerns und Deutschlands, die Alpspitze bei Garmisch (2636 m), die Dreithorspitze (2692 m); im letztern die Karwändelspitze