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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Budduma; Budé; Budeng; Budenz; Büderich; Budge; Budget

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Budduma - Budget.

Krankheiten Sympathiemittel angewendet werden, welche von den Mitteln, die von den Priestern in buddhistischen Ländern empfohlen werden, nur in der Form sich unterscheiden. Vgl. Burnouf, Introduction à l'histoire du Bouddhisme indien (2. Aufl., Par. 1876); Derselbe, Lotus de la bonue loi (das. 1852); Foucaux, Rgya tch'er rol pa (das. 1847-1848, 2 Bde.); Schiefner, Lebensbeschreibung Sâkjamunis (Petersb. 1849); Stan. Julien, Voyages des pélerins bouddhistes (Par. 1853-57, 2 Bde.); Hardy, Eastern monachism (Lond. 1860); Derselbe, Manual of Buddhism (2. Aufl., das. 1880); Köppen, Die Religion des Buddha und ihre Entstehung (Berl. 1857); Derselbe, Die Lamaische Hierarchie und Kirche (das. 1859); Wassiljew, Der B., seine Dogmen, Geschichte und Litteratur (Petersb. 1860); Barthélemy Saint-Hilaire, Le Bouddhe et sa religion (Par. 1862); Max Müller, Essays, Bd. 1 (S. 162-252); E. Schlagintweit, Buddhism in Tibet (Leipz. 1862, wo sich ausführliche Litteraturnachweise finden); Târanâtha, Geschichte des B. in Indien (in tibetischer Sprache hrsg. von Schiefner, Petersb. 1868; deutsch, das. 1869); Schott, Zur Geschichte des chinesischen B. (Berl. 1874); Eitel, Handbook for the student of Chinese Buddhism (Lond. 1870); Derselbe, Three lectures on Buddhism (Hongkong 1871); Beal, Outline of Buddhism from Chinese sources (Lond. 1870); Derselbe, Travels of Fah Hian and Sung-Yun, Buddhist pilgrims from China to India (400 und 518 n. Chr.), translated from the Chinese (das. 1869); Derselbe, The Buddhist Tripitaka as it is known in China and Japan (das. 1876); Alabaster, The modern Buddhist (das. 1870); Kistner, Buddha and his doctrines (das. 1869); Senart, Essai sur la légende de Buddha, son caractère et ses origines (Par. 1875); Edkins, Chinese Buddhism (Lond. 1880); Wurm, Der B. (Gütersl. 1880); Oldenberg, Buddha (Berl. 1881); Kern, Der B. und seine Geschichte (deutsch von Jacobi, Leipz. 1882-84, 2 Bde.); Seydel, Das Evangelium von Jesu in seinen Verhältnissen zur Buddhasage und Buddhalehre (Lond. 1882); Bastian, Der B. in seiner Psychologie (Berl. 1882).

Budduma (Jedina), afrikan. Volksstamm, der die zahlreichen Inseln des Tsadsees im Sudân bewohnt, in viele Unterabteilungen zerfällt (Budschia, Maidschodscha, Maibullua, Marganna, Diremma, Dschillua) und von Overweg und Nachtigal erforscht worden ist. Die B. sind groß, stark, muskel- und fettreich, grauschwarz oder schwarz von Hautfärbung, tragen langes Haar (die Frauen einen Chignon von Rindshaaren), zahlreiche Ohrringe und Armbänder aus Metall, Halsgehänge aus Glasperlen u. a. Sie bekennen sich zum Islam, doch haben sich bei ihnen noch viele Gebräuche aus der Heidenzeit vollständig erhalten. Sie haben keine Industrie als die Verfertigung der ihren Lebensbedingungen entsprechenden Gegenstände, wie Matten- und Korbflechtereien, Stricke aus Dumgestrüpp, Bohnenstroh etc., Boote, Fähren. Ihre Anzahl beträgt ca. 15,000 Seelen. Ihre Wohnsitze sind schwer zugänglich. Die Sprache der B. ist der Logonsprache verwandt. Vgl. Nachtigal, Sahara und Sudân, Bd. 2 (Berl. 1881).

Budé (spr. bü-), Gelehrter, s. Budäus.

Budeng, s. Schlankaffe.

Budenz, Joseph, Sprachforscher, geb. 1836 zu Rasdorf bei Fulda, studierte in Marburg und Göttingen erst klassische Philologie, wurde dann durch Bensey für Sprachvergleichung gewonnen und beschäftigte sich in der Folge von diesem Standpunkt aus vorwiegend mit dem Magyarischen und den damit verwandten finnisch-ugrischen und uralaltaischen Sprachen. 1858 nach Ungarn sich wendend, erhielt er zunächst eine Gymnasiallehrerstelle in Stuhlweißenburg, wurde 1862 zum Unterbibliothekar der ungarischen Akademie der Wissenschaften ernannt und begann wenige Jahre später auch Vorlesungen an der Universität zu Budapest zu halten, bis ihm 1872 die neugegründete Professur für altaische vergleichende Sprachwissenschaft daselbst übertragen ward, die er noch jetzt bekleidet. Von seinen Schriften sind außer Abhandlungen in Fachzeitschriften hervorzuheben: "Über die Verbalpräfixe meg und el im Magyarischen" (1863); "Zur magyarischen Verbalbildung" (1865); "Tatarisch aus Chiwa" (1865); "Verba denominativa in den ugrischen Sprachen" (1872); "Finnische Grammatik" (2. Aufl., Pest 1880); "Mordwinische Grammatik" (1876); "Magyarisch-ugrisches vergleichendes Wörterbuch" (Pest 1873-1881); "Ugrische Sprachstudien" (das. 1870, 2 Hefte); "Über die Verzweigung der ugrischen Sprachen" (Götting. 1879) u. a.

Büderich, Flecken im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreis Mörs, am Rhein, der Lippemündung gegenüber und an der Eisenbahn Venloo-Wesel, hat eine evang. und eine kath. Kirche, Gemüsebau (Kohl), Sauerkraut- und Käsefabrikation, Viehzucht und (1880) 1220 Einw. B. erhielt 1366 durch Herzog Johann von Kleve Stadtrechte. Die Stadt wurde 1598 vom spanischen Admiral Mendoza, 1630 von den Holländern erobert und deren Festungswerke 1672 von Turenne geschleift. Die Franzosen legten B. 1813 wegen der nach der Schlacht bei Leipzig in Aussicht stehenden Belagerung der Festung Wesel ganz in Asche, wofür später nur halbe Entschädigung geleistet wurde.

Budge, Ludwig Julius, Mediziner, geb. 6. Sept. 1811 zu Wetzlar, studierte seit 1828 in Marburg, Würzburg und Berlin und lebte als Arzt in Wetzlar und Altenkirchen bei Koblenz, habilitierte sich 1842 in Bonn, wurde 1847 daselbst außerordentlicher und 1855 ordentlicher Professor; 1856 folgte er einem Ruf als Professor der Anatomie und Physiologie und Direktor des anatomischen Instituts nach Greifswald. Seine Arbeiten bezogen sich namentlich auf den nervösen Zusammenhang zwischen Gehirnteilen und Harn- und Geschlechtsorganen sowie auf den Ursprung des sympathischen Nervs aus dem Rückenmark und waren in dieser Hinsicht epochemachend. Er entdeckte auch die Gallenkapillaren und schrieb: "Die Lehre vom Erbrechen" (Bonn 1840); "Untersuchungen über das Nervensystem" (Frankf. 1841-42, 2 Bde.); "Allgemeine Pathologie" (Bonn 1843); "Die Bewegung der Iris" (Braunschw. 1853); "Lehrbuch der speziellen Physiologie" (Weim. 1848; 8. Aufl., Leipz. 1862); "Kompendium der Physiologie" (das. 1864, 3. Aufl. 1875); "Anleitung zu Präparierübungen" (Bonn 1867).

Budget (engl., spr. böddschet oder wie franz. büddscheh), eigentlich ein "Beutel", eine "Tasche", dann das zur Aufbewahrung von Staatsrechnungen bestimmte Portefeuille; in England insbesondere das Verzeichnis der zu den Staatsausgaben eines bestimmten Jahrs nötigen Auflagen oder Taxen, welches der Finanzminister jährlich dem Haus der Gemeinen zur Bewilligung vorlegt; im allgemeinen endlich jeder Anschlag eines Jahresbedarfs für Finanzverwaltungen, der einer (namentlich konstitutionellen) Behörde vorgelegt oder vom Staat gemacht wird, in welchem Sinn das Wort aus dem Englischen in