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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Cunninghamia - Cupula.

1859). Die Gedichte seines Vaters ("Poems and songs") hatte er schon 1847 neu herausgegeben und mit Mitteilungen über dessen Leben versehen. Außerdem sind von ihm noch die "Story of Nell Gwynne" (1852) und einige Beiträge zur englischen Kunstgeschichte zu erwähnen: das "Life of Inigo Jones" (1848) und das "Memoir of J. M. W. ^[Joseph Mallord William] Turner" (1852). Auch lieferte er zahlreiche Beiträge in "Fraser's Magazine", "Athenaeum" und andre Zeitschriften.

4) Alexander, namhafter Indianist, geb. 23. Jan. 1814 zu London (Bruder des verstorbenen Kapitäns J. D. C., des Verfassers einer vortrefflichen "History of the Sikhs"), ward auf dem Christ's Hospital und dem Military College zu Addiscombe gebildet und 1834 zum Adjutanten des Generalgouverneurs von Indien ernannt. Nachdem er 1839 in spezieller Mission in Kaschmir gewesen, ward er 1840 Ingenieur des Königs von Audh, erhielt 1846 eine neue Mission nach Tibet und ward 1858 zum Oberingenieur der Nordwestprovinzen sowie 1870 zum archäologischen Generalinspektor von Indien ernannt. Außer antiquarischen Abhandlungen in Zeitschriften und den umfangreichen offiziellen Berichten über die Altertümer von Nordhindostan, die unter dem Titel: "Archaeological survey of India" (1871, 2 Bde.) erschienen, hat C. noch verfaßt: "Essay on the Arian order of architecture" (1846); "Ladak, physical, statistical and historical" (1854); "The Bhilsa topes" (1854); "Ancient geography of India" (Bd. 1: "The Buddhist period", 1871); "Corpus inscriptionum indicarum" (Lond. 1878, Bd. 1) u. a. Auch entdeckte er drei wichtige Inschriften des buddhistischen Königs Asoka (3. Jahrh. v. Chr.), die von Bühler entziffert wurden und Anhaltspunkte zu einer genauern Bestimmung des Todesjahrs Buddhas gewähren (vgl. "Indian Antiquary" 1877).

Cunninghamia R. Br. (Belis Salisb., Spießtanne), Gattung aus der Familie der Koniferen, den Araukarien ähnliche Bäume mit mehr oder weniger quirlständigen Ästen, nach zwei Seiten wagerecht stehenden Nebenästen, lanzettförmigen, fast stechenden, zweizeiligen Blättern und rundlichen, nicht großen, meist zu mehreren gedrängt an den Zweigspitzen stehenden Zapfen. C. sinensis R. Br. (Belis lanceolata Lamb.), ein auf Liukiu und in Südchina heimischer, in Nordjapan und Nordchina, auch bei uns vielfach kultivierter (aber in Norddeutschland nicht im Freien aushaltender), etwa 12 m hoher Baum mit umgekehrt-pyramidenförmiger, am Gipfel fast flacher Krone und ziemlich gedrängt stehenden, bis 5 cm langen, lanzettförmigen, fein gezähnelten, glänzend dunkelgrünen Blättern mit zwei blauweißen Längsbinden auf der Unterfläche, liefert Nutzholz.

Cunonieen, Unterfamilie der Saxifragaceen (s. d.).

Cuóco (Coco), Vincenzo, ital. Geschichtschreiber, geb. 1770 zu Cività Campomarano im Neapolitanischen, widmete sich dem Studium der Rechte, betrieb aber zugleich mit Eifer Geschichte und Philosophie. Noch nicht 30 Jahre alt, wurde er ein Opfer der Verfolgungen, welche die Regierung des schwachen Königs Ferdinand IV. gegen den aufgeklärten Teil der Unterthanen richtete, ging als Verbannter nach Frankreich, nahm aber bald darauf seinen Wohnsitz in Mailand. Hier schrieb und veröffentlichte er 1800 sein berühmtes Werk "Saggio storico su la rivoluzione di Napoli", in welchem er die neapolitanischen Verhältnisse des Jahrs 1799, die er handelnd und leidend mit erlebt hatte, mit der Lebendigkeit eines Augenzeugen und doch mit der Unparteilichkeit eines vom Geist klassischer Geschichtschreibung beseelten Mannes und tiefen Denkers schrieb. 1804 veröffentlichte er zu Mailand seinen "Platone in Italia", ein Werk, in welchem er in der Form der Beschreibung einer Reise Platons und Kleobulos' die Geschichte und die Zustände des alten Italien darstellte. Dies wenn auch nicht klassische, doch immerhin verdienstliche Werk fand seiner Zeit vielen Anklang und wurde in fast alle gebildeten Sprachen übersetzt. Nach Neapel gegen Ende 1806 zurückgekehrt, gelangte C. im befreiten Vaterland zu Ämtern und Würden: er wurde Staatsrat, Schatzmeister (Direttore del Tesoro), veröffentlichte eine wichtige Schrift über den öffentlichen Unterricht und erfreute sich eines bedeutenden Ansehens. Als er aber 1815 die Rückkehr der Bourbonen mit ansehen mußte, wirkte dies so störend auf sein Gemüt, daß er in Wahnsinn verfiel. Acht Jahre später, gegen Ende 1823, starb er in Neapel. Vgl. M. d'Apala, Vita di Vincenzo C. (Flor. 1865).

Cupa (Cuppa, lat.), Trinkschale, ein Kelch in Halbkugel- oder Kegelform.

Cupar (spr. kúhpar), Hauptstadt der schott. Grafschaft Fife, am Eden, 7 km vom Meer, mit vielen altertümlichen Gebäuden, vielseitiger Industrie und (1881) 5010 Einw. Pfeifenerde kommt in der Umgebung vor.

Cupar Angus (spr. kúhpar), Stadt an der Grenze von Perth- und Forfarshire (Schottland), am Isla, mit Linnenfabrikation und (1881) 2154 Einw.

Cuphea B. Brown (Kuphee), Gattung aus der Familie der Lythraceen, Kräuter und Sträucher mit ganzen Gegenblättern, purpurroten, roten oder weißen, einzeln oder in Trauben stehenden, bisweilen überhängenden Blüten und länglichen Kapseln. Alle 90 Arten, von denen mehrere bei uns als Zierpflanzen kultiviert werden, gehören dem wärmern Amerika an. Am dankbarsten blüht C. platycentra Benth., die man in der Regel als Sommergewächs kultiviert.

Cupica, kleiner Hafenort im Staat Cáuca der Bundesrepublik Kolumbien, am Stillen Ozean, nur 7° 15' nördl. Br., einstmals bestimmt, Endpunkt des Atratokanals zu werden.

Cupido (griech. Pothos), das "Verlangen"; bei den Römern Benennung des Liebesgottes, s. Eros.

Cupra marittima, Flecken in der ital. Provinz Ascoli Piceno, Kreis Fermo, an der Bahn von Ancona nach Brindisi, mit (1881) 827 Einw. In der Nähe stand im Altertum die gleichnamige Stadt der Picener mit einem berühmten Tempel der Cupra, einer Art Erd- und Totengöttin, die nach Namen und Wesen der Bona Dea des römischen Gottesdienstes entsprach.

Cupressineae (Cypressengewächse), s. Koniferen.

Cupressinoxylum Göpp., vorweltliche Pflanzengattung der Koniferen (s. d.).

Cupressites Göpp., vorweltliche Pflanzengattung der Koniferen (s. d.).

Cupressus, s. Cypresse.

Cuprit, s. Rotkupfererz.

Cuprum, Kupfer; C. aceticum, essigsaures Kupferoxyd; C. aluminatum, Augenstein; C. ammoniacale, s. v. w. C. sulfuricum ammoniatum; C. carbonicum, kohlensaures Kupferoxyd; C. chloratum, Kupferchlorid; C. nitricum, salpetersaures Kupferoxyd; C. oxydatum, Kupferoxyd; C. subaceticum, basisch essigsaures Kupferoxyd, Grünspan; C. sulfuricum ammoniatum, schwefelsaures Kupferoxydammoniak; C. sulfuricum crudum, rohes, und C. sulfuricum purum, reines schwefelsaures Kupferoxyd, Kupfervitriol.

Cupula (lat.), s. Becherhülle.

^[Artikel, die unter C vermißt werden, sind unter K oder Z nachzuschlagen.]