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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Duiffopruggar; Duiflöte; Duilius; Duim; Duingen; Duisburg; Duit; Duiveland; Duj.; Dujardin; Du Jour; Dukas

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Duiffopruggar - Dukas.

Feinde. Als Hauptwerk und Schlüssel zu seinen sämtlichen Schriften" (Karlsr. 1882); Vaihinger, Hartmann, D. und Lange (Iserl. 1876).

Duiffopruggar, s. Tieffenbrucker.

Duiflöte, s. Doppelflöte.

Duilius (Duellius), Gajus, röm. Feldherr, erfocht als Konsul 260 v. Chr. mit der ersten großen, nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffs erbauten römischen Flotte, besonders mittels Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrücken, den ersten Seesieg der Römer bei Mylä an der Nordküste von Sizilien über die Karthager, entsetzte darauf in Sizilien die von den Feinden hart bedrängte Stadt Egesta und knüpfte die Bundesgenossen in Sizilien fester an Rom. Außer einem Triumph wurde ihm für sein ganzes Leben das Vorrecht zuerkannt, sich nachts von einem Diener mit einer Fackel und von einem Flötenspieler begleiten zu lassen. Auch errichtete man auf dem Forum eine mit den erbeuteten Schiffsschnäbeln gezierte Säule (columna rostrata, Duilische Säule) mit einer Inschrift, von der eine aus der Zeit des Kaisers Claudius herrührende Nachbildung noch erhalten ist; D. selbst baute aus Dankbarkeit auf dem Forum olitorium (Gemüsemarkt) einen Janustempel.

Duim (spr. deum, Daumen), holländ. Bezeichnung für Zentimeter.

Duingen, Flecken im preuß. Regierungsbezirk Hildesheim, Kreis Alfeld, 203 m ü. M., 11 km vom Bahnhof Alfeld, hat Töpferei (Duinger Gut), ein vorzügliches Thonlager, eine Dampfmahl- und eine Dampfsägemühle und (1880) 1036 evang. Einwohner.

Duisburg, Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, 23 km nördlich von Düsseldorf, zwischen Rhein und Ruhr am Rhein-Ruhrkanal, der (4 km lang) die Verbindung mit beiden Flüssen unterhält, und an den Eisenbahnlinien D.-Mülheim a. d. Ruhr und Deutz-Oberhausen, hat 4 evangelische (darunter die stattliche Salvatorkirche aus dem 15. Jahrh.) und 3 kath. Kirchen, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Realgymnasium, eine höhere Töchterschule, ein Landgericht (für die Amtsgerichte D., Dinslaken, Emmerich, Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, Rees, Ruhrort und Wesel), ein Hauptsteueramt, eine Reichsbanknebenstelle, eine Handelskammer und (1884) 45,363 Einwohner (22,558 Katholiken, 22,004 Evangelische, 391 Juden und 221 Altkatholiken). Die Stadt, die 1816 nur 4508 Einwohner zählte, ist im Lauf der Zeit durch den gleichnamigen Landbezirk vergrößert worden; auch gehören zu derselben die Orte Kaßlerfeld, Neudorf, Hochfeld und Düssern. Die Fabrikthätigkeit in D. ist eine außerordentlich bedeutende. Von größter Wichtigkeit sind die Eisenwerke und chemischen Fabriken, diese (6) für Schwefel, Salpeter, Salzsäure, Soda, Glaubersalz, Ultramarin, Vitriol, Farben etc. Unter den Eisenwerken treten hervor: 3 Hüttenwerke mit 12 Hochöfen, 6 Eisenwalzwerke (zu Neudorf und Hochfeld), 4 Eisengießereien, 5 Maschinen-, 2 Gußstahlfabriken, 2 Kesselschmieden. Sonst sind noch zu nennen: eine Drahtweberei, eine Kupferhütte, eine Brückenbauanstalt, 4 Dampfsägewerke, 3 Schiffswerften, 2 Baumwollspinnereien, 2 mechanische Baumwollwebereien, 4 Tabaksfabriken, eine Zuckerraffinerie, Fabriken in Seife und Lichten, Stärke, feuerfesten Produkten, 2 Gasanstalten etc. Nicht minder lebhaft ist der Handel, unterstützt durch die Eisenbahnen, ansehnliche Schiffahrt und einen großen Flußhafen, vorzüglich mit Steinkohlen, deren jährlich etwa 700,000 Ton. verschifft werden, Kolonialwaren, Holz, Wein etc. In der Nähe liegt der Duisburger Wald, in welchem es bis 1814 verwilderte Pferde gegeben haben soll. - D. bestand schon zur Zeit der Römer als Castrum Deutonis und hieß zur Zeit der Frankenkönige Dispargum oder Duispargum. Es wurde von Chlodwig erobert, der hier eine Zeitlang residierte, und unter Karl d. Gr. befestigt. Auch die spätern Kaiser verweilten öfters in der Stadt. Diese galt seit Konrad II. als unmittelbar zum Reiche gehörig und erlangte seit dem 12. Jahrh. die Rechte einer Reichsstadt, obwohl die spätern Herzöge von Limburg die Vogtei darüber erwarben. Sie trat 1255 in den Rheinischen Städtebund sowie später der Hansa bei. Die Stadt hielt alljährlich Messen und hatte das Stapelrecht. Nachdem sie 1290 von König Rudolf I. an Dietrich von Kleve verpfändet war, ist sie nicht wieder ausgelöst worden und verlor die Reichsunmittelbarkeit. 1568 nahm D. die Reformation an. Reichstage sowie geistliche Versammlungen und Fürstenkongresse fanden öfters in D. statt. D. fiel aus der jülich-kleveschen Erbschaft zu Anfang des 17. Jahrh. an Brandenburg, ward aber während des Dreißigjährigen Kriegs abwechselnd von Spaniern und Niederländern besetzt. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg stiftete hier 1655 eine reformierte Universität, welche 1802 aufgehoben wurde. Bis 1809 bestand daselbst eine Deutschordens-Kommende, welche im 12. Jahrh. errichtet war.

^[Abb.: Wappen von Duisburg.]

Duit (holländ., spr. deut), s. v. w. Deut.

Duiveland (spr. deuve-), eine Insel der niederländ. Provinz Zeeland, von Schouwen durch das Dykwasser und den Hafen von Zierikzee getrennt.

Duj., bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Félix Dujardin (1801-60), Professor der Zoologie in Paris; Zoophyten, Infusorien, Helminthen.

Dujardin (spr. düschardäng), Karel, holländ. Maler und Radierer, geboren um 1625 zu Amsterdam, Schüler des Claas Berchem, bildete sich unter dem Einfluß Potters weiter, ging frühzeitig nach Italien und verweilte dann in Lyon. 1656 half er im Haag die Gesellschaft "Pictura" gründen. Später hielt er sich in Amsterdam auf, ging aber dann wieder nach Italien und starb 20. Nov. 1678 in Venedig. Er malte (meist italienische) Landschaften, mit Vieh staffiert, und Genreszenen, aber auch fein durchgeführte Bildnisse und sogar Historienbilder. Am bedeutendsten sind seine ländlichen Szenen. Zahlreiche Bilder besitzt das Louvre (Hauptwerk: der Charlatan, von 1657), andre die Eremitage in Petersburg, Amsterdam, der Haag, Kassel, Berlin etc. Anfangs bevorzugte er eine warme, goldige Beleuchtung bei klarer Färbung, die seit etwa 1660 einem kühlen Silberton wich. Seine 52 radierten Blätter (Tiere und Landschaften) gehören zu den kostbarsten Werken der Radierkunst.

Du Jour (franz., spr. dü schuhr, im Volksmund verdreht in "die Jour"), an der Tagesordnung, an der Dienstreihe; Offizier du jour, der täglich zur Beaufsichtigung der Posten kommandierte Offizier.

Dukas, Johannes, konstantinopolitan. Prinz, floh, als 1453 Mohammed II. Konstantinopel eroberte, auf die Insel Lesbos zu den Fürsten Dominikus und Nicolas Gatelusio und ward deren Minister. Als Gesandter des letztern befand er sich 1454-62 in Konstantinopel, mußte aber dann nach Italien flüch-^[folgende Seite]