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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Histrionen; Hît; Hita

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Histrionen - Hita.

und das Institut historique). Archäologische Vereine finden sich zu Aurillac, Avesnes, Avignon, Besançon, Caen, Chartres, Scherschel, Dieppe, Konstantine in Algerien, Montbrison, Montpellier, Nancy, Nantes, Noyon, Orléans, Quimper, Rambouillet, Rennes, Saintes, Sens, Toulouse, Tours, Vendôme; ferner Sociétés des antiquaires zu Amiens, Caen, St.-Omer, Paris und Poitiers; Commissions des antiquités zu Arras, Nancy und Rouen; Commissions de monuments et documents historiques zu Aurillac und Bordeaux; Sociétés de Musée zu Bar le Duc und Riom. In Paris befinden sich außer den bereits genannten noch eine Société d'ethnographie, Société orientale de France und ein Comité des travaux historiques et des sociétés savantes. In Belgien bestehen historische und altertumsforschende Vereine zu Antwerpen, Brüssel (5), Dendermonde, Gent (2), Lüttich, Mons, Namur, Tournai; auch ist hier die Archäologische Gesellschaft zu Luxemburg zu erwähnen. Holland besitzt h. V. zu Amsterdam, Leeuwarden, Maastricht, Overyssel und Utrecht. Nächst Frankreich zeichnet sich Großbritannien durch die eifrige Privatpflege historischer Bestrebungen aus. In London sind als h. V. besonders hervorzuheben: Society of antiquaries (1751), Archaeological institute of Great Britain and Ireland (1843), British archaeological association (1843), Ethnological society (1843), Numismatic society (1856), Arundel society und Camden society (1838); in Edinburg die Scotland society of antiquaries (1780); in Cambridge die Cambridge antiquarian society (1840) und die Cambrian archaeological association (1846); in Newcastle upon Tyne die Antiquarian society (1813); in Dublin die Irish archaeological society (1840); in Oxford die Ashmolean society (1828); in Shrewsbury die Shropshire and Northwales antiquarian society (1835) und die Archaeological society of Sussex (1846). Dänemark und Skandinavien sind durch die Société royale des antiquaires du Nord (1825) und die Kongelige Danske Selskab for Fädrelandets Historie og Sprog (1745) zu Kopenhagen, die Société royale pour la publication des manuscrits relatifs à l'histoire de la Scandinavie zu Stockholm (1815), die Société pour la conservation des antiquités de la Norvège (1844) und die Norske Oldskrift Selskab zu Christiania vertreten. Rußlands h. V. sind meistens Staatsanstalten und ressortieren als solche vom kaiserlichen Ministerium für Volksaufklärung. Gegenwärtig bestehen in Petersburg die Société impériale archéologique et numismatique (1846); in Moskau die Société impériale moscovite pour l'histoire et les antiquités (1802); in Odessa die Société impériale d'histoire et d'antiquités (1802); in Kiew die Commission archéologique (1843); in Wilna die Société archéologique; in Riga die Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen (1834); in Dorpat die Gelehrte Esthnische Gesellschaft. Die Pflege der Geschichtsforschung in Italien liegt hier fast ausschließlich noch in den Händen der zahlreichen wissenschaftlichen Akademien oder vom Staat ernannten historischen Kommissionen, wie z. B. in Bologna, Modena, Parma und Genua; ferner ist das Istituto di correspondenza archeologica zu Rom (1829) besonders hervorzuheben. Spanien und Portugal finden wir durch die Real Académia de la historia zu Madrid (1738) und die Académie d'histoire, d'archéologie et de langue zu Santarem vertreten.

Die Bestrebungen und Fortschritte auf dem Gebiet der Geschichte und Altertumskunde fanden auch jenseit des Ozeans erfreulichen Widerhall, und jeder Staat der Vereinigten Staaten von Nordamerika besitzt heute eine Gesellschaft, die ihre Thätigkeit ausschließlich historischen Forschungen widmet. Die Bildung selbständiger Vereinigungen zu ausschließlich historischen Zwecken fällt vorzugsweise in die Jahre 1820-50. Sie führen fast alle übereinstimmend die Bezeichnung Historical society unter Beifügung ihres geographischen Wirkungskreises. Die bedeutendern derselben sind: für Connecticut zu Hartford (1825), für Georgia zu Savannah (1839), für Illinois zu Vandalia (1828), für Indiana zu Salem (1830), für Iowa zu Burlington (1843), für Kentucky zu Louisville (1838), für Maine zu Brunswick, für Maryland zu Baltimore (1843), für Massachusetts zu Boston (1791), für Michigan zu Detroit (1830), für Minnesota zu St. Paul (1849), für Missouri zu Jefferson (1845), für New Hampshire zu Concord (1823), für New Jersey zu Newark (1845), für New York zu New York (1804), für Ohio zu Cincinnati (1831), für Pennsylvanien zu Philadelphia (1771), für Rhode-Island zu Newport (1822), für Vermont zu Montpellier (1838), für Virginia zu Richmond, für Wisconsin zu Madison (1849); ferner die Historic-genealogical society zu Boston (1845), die American antiquarian society zu Worcester (1812) und die American ethnological society zu New York (1842). Im übrigen Amerika erwähnen wir noch als bedeutende Geschichtsvereine die Historical society of Bas-Canada zu Montreal (1857), die Historical and geographical society of Argentine zu Buenos Ayres (1856) und das Institut historique, géographique et ethnographique du Brézil zu Rio de Janeiro (1838). In Asien und Afrika existieren: die Historical association of Egypt (1842) zu Alexandria, die Egypt society (1836) zu Kairo, die Archaeological society zu Dehli, und dann vertreten nicht minder die Asiatic societies zu Bombay (1833), Kalkutta (1784), Colombo (1844), Madras (1833) und die Asiatic society of China zu Hongkong (1847) und Schanghai sowie die Deutsche Gesellschaft zu Yokohama auch historische Disziplinen.

Histrionen (v. tusk. hister, "Tänzer"), bei den Römern Spieler oder Gaukler, welche unter Begleitung einer Flöte mimische Tänze aufführten. Sie stammten aus Etrurien, betrieben ihre Kunst gewerbsmäßig und wurden 364 v. Chr. auch zu den Ludi romani, dem großen Volksfest in Rom, berufen, wo sie lange Zeit ihr Wesen trieben. In der Folge ging ihr Name auch auf die wirklichen Schauspieler, d. h. die berufsmäßigen Darsteller des kunstgerechten Dramas, über; jetzt wird derselbe nur in verächtlichem Sinn gebraucht.

Hît (das alte Is), Stadt im asiatisch-türk. Wilajet Bagdad, am rechten Ufer des Euphrat, mit reichen Naphthaquellen und 2-3000 Einw., welche vom Kalkbrennen, Schiffbau, Wollspinnerei und namentlich von der Fabrikation von Salz und Erdpech leben. Letzteres wird zum Brennen, zum Teeren der Boote, Gefäße etc. verwendet.

Hita, 1) Gines Perez de, span. Schriftsteller, Verfasser der berühmten "Historia de las guerras civiles de Granada", stammte aus Murcia and kämpfte bei der Unterwerfung der aufständischen Morisken in den Alpujarras (1568-70) tapfer mit. Das erwähnte Buch, gleichsam der erste historische Roman der Spanier, erzählt in anziehender und malerischer Schreibart den Untergang des Königreichs Granada, indem es geschichtliche Thatsachen mit Schöpfungen der Phantasie dichterisch vermengt, dabei aber Sit-^[folgende Seite]