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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Klapot; Klapp; Klappbrücken; Klappe; Klappen; Klappenhorn; Klappenventil; Klapperjagd; Klappernuß; Klapperschlange

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Klapot - Klapperschlange.

lich Chef des Generalstabs bei der Südarmee unter Vetter und, nachdem die Zurückwerfung der Serben erfolgt war, Chef der Generalstabssektion im Kriegsministerium. Nach der Niederlage des Generals Mészáros bei Kaschau (4. Jan. 1849) trat K. an die Spitze von dessen Korps, drängte Schlik zurück, bewirkte bei Kaschau seine Vereinigung mit Görgei, zeichnete sich in der Schlacht bei Kápolna (26.-28. Febr.) aus und entschied in der Schlacht von Izsaszeg (6. April) den Sieg. Noch auf dem Schlachtfeld überreichte ihm Kossuth das Generalspatent und das Ehrenzeichen. Nach dem Sieg bei Waitzen, den Görgei und K. errangen, überschritt letzterer, dessen Korps jetzt die Vorhut bildete, den Granfluß und schlug mit Damjanich die entscheidende Schlacht bei Nagy Sarlö (19. April), durch welche Komorn befreit wurde. In der Schlacht vor Komorn (26. April) befehligte er den linken Flügel. Hierauf ward er in Debreczin mit dem Portefeuille des Kriegsministers betraut, welche Stellung er während des Mai bekleidete. Nachdem er vergeblich zwischen Kossuth und Görgei zu vermitteln versucht hatte, übernahm er im Juni das Kommando von Komorn und der auf dem rechten Donauufer operierenden Truppen; hier leitete er 13. Juni den glänzenden Überfall bei Csorna, durch den die Brigade Wyß in die Flucht geschlagen wurde. In den nun folgenden heftigen Kämpfen an der Waag und vor Komorn, 16. und 21. Juni, 2. und 11. Juli, die mit dem Abzug Görgeis nach der Theiß endeten, zeichnete sich K. durch Tapferkeit und Feldherrngeschick aus. Mit 18,000 Mann blieb er in Komorn, um diese Festung zu behaupten und die Verbindungen der Österreicher zu bedrohen. Am 30. Juli brach er auf, das linke Donauufer zu säubern, trieb die Feinde bis hinter Neutra und Waag und zog 5. Aug. in Raab ein. Eben hatte K. seine Vorbereitungen zu einem Einfall ins Österreichische getroffen, als ihn die Kunde von der Katastrophe von Világos (13. Aug.) erreichte. Dennoch verzichtete er noch nicht auf Komorns Verteidigung. Durch die Zuzüge der entlassenen Honveds wuchs die Besatzung auf 24,000 Mann, während Vorräte auf zwei Jahre da waren. So hielt sich die Festung, während schon das ganze übrige Ungarn überwältigt lag, bis 27. Sept. 1849 K. die ehrenvollste Kapitulation gewährt wurde. K. begab sich nach London, später nach Genua und in die Schweiz. Beim Ausbruch des russisch-türkischen Kriegs ging er nach Konstantinopel, fand aber keine seinen Erwartungen entsprechende Anstellung und kehrte nach der Schweiz zurück, wo er zu Genf 1855 das Bürgerrecht erhielt. Später war er bei der Organisation der in Konstantinopel zu errichtenden Bank thätig, 1859 bildete er in Italien, 1866 in Oberschlesien eine ungarische Legion; beidemal trat aber der Friede ein, ehe er in Ungarn einfallen konnte. Beim Ausgleich 1867 amnestiert und mit der Regierung ausgesöhnt, kehrte er nach Ungarn zurück und ward im Oktober 1867 in Illava zum Reichstagsmitglied erwählt. Er schrieb: "Memoiren" (Leipz. 1850); "Der Nationalkrieg in Ungarn und Siebenbürgen" (das. 1851; 2 Bde.); "Der Krieg im Orient" (Genf 1855) und "Aus meinen Erinnerungen" (auch deutsch, Zürich 1886).

Klapot, s. Färberei, S. 40.

Klapp, Michael, Schriftsteller, geb. 1834 zu Prag, ging nach absolvierten Studien 1855 nach Wien, wo er sich fortan der Journalistik widmete. Er war 1859-66 Feuilletonredakteur an Kurandas "Ostdeutscher Post" und trat darauf in Beziehungen zur "Neuen Freien Presse", für die er als Spezialkorrespondent in Italien, Spanien etc. thätig war. Im J. 1870 übernahm er die Redaktion der offiziösen Wiener "Montagsrevue", mußte jedoch infolge eines von ihm verfaßten Aufsatzes in der "Gartenlaube" (welcher zugleich der Postdebit für Österreich-Ungarn entzogen wurde) über den Aufenthalt der Kaiserin Elisabeth in Ungarn 1877 seine Stellung aufgehen. Von seinen Schriften seien erwähnt: "Komische Geschichten aus dem jüdischen Volksleben" (Berl. 1859), "Vom grünen Tisch", Bilder aus deutschen Spielbädern (das. 1867); "Aus dem befreiten Venedig", Tagebuch (das. 1867); "Bilder vom Marsfeld" (Troppau 1868); "In London und unter den Feniern" (das. 1869); "Revolutionsbilder aus Spanien" (Hannov. 1869) etc.; ferner die Erzählungen: "Zweierlei Juden" (Wien 1870), "Die Bankgrafen. Roman aus der Schwindelzeit" (Bern 1877, 2 Bde.) und mehrere Lustspiele, darunter "Rosenkranz und Güldenstern" (1878, Wien 1885), das vom Wiener Burgtheater aus seinen Weg über alle Bühnen Deutschlands machte.

Klappbrücken, s. Brücke, S. 499.

Klappe (vom lat. clavis, franz. Clef), bei Blasinstrumenten Name derjenigen beweglichen Teile, mittels deren offene Tonlöcher gedeckt oder gedeckte geöffnet werden können. Sie dienen dazu, den Instrumenten einen größern Tonumfang zu geben, auch unreine Töne rein und klangvoller zu machen.

Klappen (Valvulae), in der Anatomie häutige Vorsprünge, welche den Raum, in dem sie ausgespannt sind, mehr oder weniger vollständig abschließen können. Dergleichen K. finden sich in mit Schleimhaut ausgekleideten Höhlen, wie z. B. die Bauhinsche Klappe an der Grenze des Dünn- und Dickdarms (s. Darm), werden aber meist im Gefäßsystem angetroffen, wo sie am Herzen, an gewissen Venen und an den Lymphgefäßstämmchen vertreten sind, dagegen in den Arterien und in den blut- und lympheführenden Kapillargefäßen fehlen. Über die K. des Herzens s. Herz; vgl. auch Venen. Sie wirken gleich Ventilen, gestatten also die Bewegung der Flüssigkeit nur nach einer Richtung hin (bei den Venen der Schwere entgegen von unten nach oben).

Klappenhorn, s. Buglehorn.

Klappenventil, ein Ventil, welches in Form einer drehbaren Klappe Rohrleitungen, Ausflußöffnungen etc. schließt.

Klapperjagd, s. Treibjagd.

Klappernuß, s. Staphylea.

Klapperschlange (Crotalus L.), Gattung aus der Unterordnung der Vipern und der Familie der Grubenottern (Crotalidae), ausgezeichnet durch den Besitz einer Hornklapper an der Spitze des Schwanzes, welche aus höchstens 15-18 dünnen, hornartigen, leicht zusammengedrückten Hohlkegeln besteht, die in einer Reihe übereinander gestülpt, mit der Spitze nach dem Schwanzende hin gerichtet, gegeneinander beweglich sind und bei der Bewegung des Tiers rasseln. Über Bildung und Bedeutung dieses Organs ist nichts Sicheres bekannt, jedenfalls scheint sich dasselbe erst in höherm Alter der Schlange vollständig auszubilden. Der Kopf ist oben und vorn mit Schildern, der ganze obere Leib mit länglich runden, gekielten Schuppen, die Unterseite mit breiten Schildern bekleidet, der Körper kräftig, der Hals deutlich abgesetzt. Das Giftwerkzeug ist sehr vollkommen entwickelt. Klapperschlangen finden sich nur in Amerika. Die gewöhnliche K. (C. Durissus L., s. Tafel "Schlangen I"), über 1,5 m lang, ist oberseits düster graubraun mit unregelmäßigen, schwarzen Querbinden, unterseits gelblichweiß, schwarz punktiert; Fär-^[folgende Seite]