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Laubfrosch - Lauch.
ben als andernfalls. Auch die herbstliche Farbe ist mitunter eine andre: rot an sonnigen Stellen, gelb an schattigen bei Süßkirschen und wildem Wein.
Laubfrosch, s. Frösche, S. 752.
Laubgrün, s. v. w. Saftgrün, auch Chromgrün.
Laubheide, s. Clethra.
Laubheuschrecken (Locustina), Familie aus der Ordnung der Geradflügler, s. Heuschrecken, S. 498.
Laubhölzer, Holzgewächse mit Jahresringen und eigentlichen Blättern, welche meist eine starke Entwickelung der Blattspreite (s. Blatt, S. 1014) zeigen u. in den nördlichen Klimaten im Herbst abfallen (vgl. Laubfall), während viele L. des Südens immergrün sind. Der anatomische Bau der L. ist komplizierter als der der Nadelhölzer. Die L. besitzen meist die den Nadelhölzern fehlende Fähigkeit, aus dem stehen gebliebenen Reste des Stammes (dem Stock) oder aus der verletzten Wurzel Ausschläge (Stockausschläge, Wurzelausschläge) zu entwickeln. Einzelne Arten (Aspe, Weißerle u. a.) reproduzieren auch aus der unverletzten Wurzel (Wurzelbrut). Vgl. Baum.
Laubhüttenfest (richtiger Hüttenfest, hebr. Chag ha-szukkoth), das dritte der jüdischen Wallfahrtsfeste, wird zur Erinnerung an den göttlichen Schutz während der Wüstenwanderung und als Erntedankfest (Chag ha-assiph, "Einsammlungsfest") am Ausgang des landwirtschaftlichen Jahrs vom 15. bis 22. Tischri (im Oktober) gefeiert. Beide Bedeutungen sollen versinnbildlicht werden durch das siebentägige Wohnen in Hütten von Laub und durch den beim Gottesdienst zu schwingenden, aus vier die Vegetation Palästinas repräsentierenden Pflanzenarten (Paradiesapfel, "ethrog", Palmen-, "lulab", Myrten- und Bachweidenzweige) zusammengefügten Feststrauß. Von diesem Freudenfest hatten ursprünglich der 1. und 8., später der 1., 2., 7. und 8. Tag, welch letzterer das Beschlußfest, "Sch'mini azeret", für alle Jahresfeste ist, festlichen Charakter; die Zwischentage waren und sind nur Halbfeste. Im zweiten jüdischen Staatsleben brachte man das Fest in engere Beziehung zum sozialen Leben und gab ihm durch besondern Kultus, Wasserspenden, Prozessionen, Illuminationen und Fackeltänze, eine erhöhte Festlichkeit. Das L. beschließt der dem Beschlußfest hinzugefügte Tag der Gesetzesfreude, "Szimchat thora", an welchem die jährliche Vorlesung der fünf Bücher Mosis beendet und neu begonnen wird. S. Feste, S. 171.
Laubkäfer, s. Blatthornkäfer.
Laubkleber, gemeiner Laubfrosch, s. Frösche, S. 752.
Laublatsche, s. Latsche.
Laubpflanzen, s. Kryptogamen.
Laubsäge, s. Säge.
Laubsänger (Phyllopneuste Meyer, Ficedula Koch), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Sänger (Sylviidae) und der Unterfamilie der eigentlichen Sänger (Sylviinae), gestreckt gebaute Vögel mit schwachem, am Grund etwas verbreitertem, pfriemenförmigem Schnabel, ziemlich langen Flügeln, in welchen die dritte und vierte Schwinge am längsten sind, mittellangem, gerade abgeschnittenem oder schwach ausgerandetem Schwanz und mittellangen, schwachen, kurzzehigen Füßen. Der Fitislaubsänger (Weidenzeisig, Weidenblättchen, Sommerkönig, P. trochilus Bp.), 12 cm lang, 19 cm breit, ist oberseits olivengraugrün, unterseits blaßgelb, an den Seiten olivengelbbräunlich, an Unterbrust und Bauch weiß; ein Augenstreif ist gelblichweiß, ein Zügelstreif bräunlich, Schwung- und Steuerfedern sind olivenbraun, grünlich gesäumt, die Unterflügeldeckfedern hellgelb; das Auge ist braun, der Schnabel schwarzbraun, der Fuß hornfarbig. Der L. bewohnt fast ganz Europa und Nordasien, findet sich im Winter in fast ganz Afrika und weilt bei uns von Anfang April bis September. Die Männchen kommen früher und gehen später als die Weibchen. Er findet sich in der Ebene und im Gebirge, besonders in gemischten Wäldern mit viel Unterholz, im Herbst auch im Röhricht und Schilf, ist sehr munter, zutraulich, hat einen flötenartigen Gesang, nistet auf dem Boden in alten Grasbüscheln, an Baumstämmen etc., baut ein backofen- oder kegelförmiges überwölbtes Nest mit seitlichem Eingang und legt im Mai 5-7 weiße, hellrot gefleckte Eier, welche von beiden Geschlechtern in 13 Tagen ausgebrütet werden. Bisweilen folgt der ersten noch eine zweite Brut. In der Gefangenschaft hält er sich ziemlich gut; in Südeuropa wird er für die Küche verwertet. Neben dem Fitis kommen in Deutschland noch der große Waldlaubsänger (P. sibilatrix Bechst., s. Tafel "Eier I") und der Tannenlaubsänger (P. rufa Lath., s. Tafel "Eier I"), in Schwaben und Bayern auch der Berglaubsänger (P. Bonelli Bechst.) vor. Der Goldhähnchenlaubsänger (P. [Phyllobasileus] superciliosa Gm., s. Tafel "Sperlingsvögel"), 9-10 cm lang, 16 cm breit, oberseits matt olivengrün, mit blaßgelblichen Streifen vom Nasenloch bis zum Hinterkopf, an den Körperseiten zart grünlichgelb, auf der Unterseite weißgelblich, mit zwei hellen Flügelquerbinden. Er bewohnt die Wälder Nordasiens zwischen 1000 und 2500 m Meereshöhe und zieht im Winter nach Südindien, in geringerer Zahl durch Nord- und Westeuropa nach Westafrika und zeigt sich dabei ziemlich regelmäßig auch in Deutschland. Die Ausdehnung des Brutgebiets ist noch nicht bekannt.
Laubsucht, s. Mißbildungen (der Pflanzen).
Laubthaler (franz. Écu de six livres, auch Grand écu), eine sehr seltene franz. Silbermünze im Wert von 6 Livres Tournois (nahezu 4,75 Mark), wurde zuerst 1726 und bis 1794 in 1/1-, 1/2-, 1/5-, 1/10- und 1/20-Stücken ausgeprägt. Da der Wert des Laubthalers später auf 5 Frank 92 Cent. herabgesetzt wurde, im Ausland aber der höhere Wert sich erhielt, so kursierte der L. hier mehr als in Frankreich selbst. In Deutschland erhielt er den Namen L. wegen der Lorbeerzweige, welche das Gepräge zeigt.
Laubwerk, im Kunstgewerbe und in der Dekoration Bezeichnung für stilisiertes Blatt- und Pflanzenornament in plastischer (z. B. Tafel "Ornamente II", Fig. 32) oder malerischer Ausführung.
Lauch (Allium Hall.), Gattung aus der Familie der Liliaceen, zweijährige oder perennierende Zwiebelgewächse mit grundständigen, oft scheinbar stengelständigen, flachen oder rinnigen, halbwalzenförmigen oder pfriemig-cylindrischen und dann bisweilen hohlen Blättern, aufrechtem Blütenschaft, endständigen, vor dem Aufblühen von einer oder zwei Scheiden umschlossenen Blütenköpfchen oder Scheindolden, bisweilen neben den Blüten mit mehr oder weniger zahlreichen Brutzwiebelchen, häutiger, drei-, selten einfächeriger Kapsel, 1-2-, selten mehrsamigen Fächern und eckigen, meist schwarzen Samen. Etwa 260 Arten in gemäßigten Klimaten der nördlichen Halbkugel. Die größte Zahl der Arten findet sich in Südeuropa, im Orient und von Turkistan bis Tibet. Alle Arten enthalten ein flüchtiges, scharfes Öl und besitzen den charakteristischen Zwiebelgeruch. Die Hauszwiebel (Sommerzwiebel, gemeine Zwiebel, Bolle, A. Cepa L.), zweijährig, mit einfacher Zwiebel, breitröhrigen, schlauchartigen