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Lychnitis - Lycopodium.
donica L. (brennende Liebe, Feuernelke, Jerusalemsblume, Malteserkreuz) hat lanzettförmige, am Grund zusammengewachsene Blätter und scharlachrote Blüten, variiert mit fleischfarbenen und weißen und mit gefüllten Blüten, wächst im nördlichen und mittlern Asien und wird als Zierpflanze kultiviert. Die Wurzel schmeckt scharf wie Senega und wird wie die Seifenwurzel zum Waschen gebraucht. L. vespertina Sibth. (L. alba Mill., L. arvensis Roth, Abendlichtnelke, Marienröschen, falsches Seifenkraut), mit wohlriechenden, weißen Blüten, welche sich erst gegen Abend öffnen, findet sich durch ganz Europa; die Wurzel schmeckt bitter-schleimig und wurde sonst ebenfalls wie die echte Seifenwurzel gebraucht. L. alpina (Alpenlichtnelke) hat dichte Blattrosetten und rosenrote Blüten in dichten, doldenförmigen Trauben auf 12 cm hohen Stengeln. L. flos cuculi L. (Gauchraden, Kuckucksblume, Fleischblume), mit zerschlitzten, roten Blumenblättern, wächst ausdauernd auf Wiesen durch ganz Europa. L. viscaria L. (Viscaria vulgaris Bernh., Klebraden, Pech- oder Klebnelke), mit klebrigem Stengel, ziemlich lanzettförmigen Blättern und purpurroten Blüten in rispigen Trauben, fast durch ganz Europa, variiert mit weißen und mit gefüllten Blüten und wird als Zierpflanze kultiviert. Als beliebte Zierpflanzen sind ferner erwähnenswert: L. fulgens Fisch. aus Sibirien, 20-30 cm hoch, mit lebhaft roten Blumen; L. Haageana Lem. aus Japan, wohl nur eine Form der vorigen, mit orangeroten, rosenroten oder mit weißen Blumen; L. grandiflora Jacq. aus China mit sehr großen scharlachroten und L. Sieboldi Vanh. aus Japan mit noch größern, weißen Blüten.
Lychnītis, s. Marmor.
Lycīn, s. Betain.
Lycĭum L. (Bocksdorn), Gattung aus der Familie der Solanaceen, Sträucher oder kleine Bäume mit rutenförmigen, meist überhängenden Ästen und Zweigen, linealisch-rundlichen oder flachen, ganzrandigen, oft gebüschelten Blättern, in den Blattwinkeln oft noch mit einem Büschel kleinerer Blätter oder mit kurzen Dornen, einzelnen, gepaart oder doldig zusammengestellten Blüten und kugeliger bis oblonger, wenig saftiger Beere. Etwa 70 Arten in den gemäßigten und warmen Klimaten, meist in Südamerika und Südafrika. L. flaccidum Mnch. (L. barbarum β vulgare Ait., Hexen- oder Teufelszwirn), ein oft dorniger, kahler Strauch mit überhängenden, bis 2 m langen Ästen, lanzettförmigen Blättern, hell lilafarbigen, dunkel geäderten Blüten und länglichen, orangeroten Beeren, findet sich in Spanien, Südfrankreich und Italien, in Mitteleuropa verwildert, blüht fast den ganzen Sommer hindurch und wird bei uns häufig zu Hecken benutzt, ist aber dazu kaum recht empfehlenswert. L. barbarum L., aus dem westlichen Nordafrika, 3-10 m hoher Strauch mit fein behaarten, häufig dornigen, überhängenden Zweigen, lanzettlichen Blättern und weißlichen Blüten, hält unsern Winter selbst unter einer Decke nicht aus.
Lyck (Lyk), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Gumbinnen, am gleichnamigen See und Fluß, Knotenpunkt der Linien Insterburg-L. der Preußischen Staats- und Pillau-Prostken der Ostpreußischen Südbahn, Hauptstadt des Masurenlandes, 136 m ü. M., hat eine neue gotische evang. Pfarrkirche, ein altes Ordensschloß (auf einer Insel im See, 1273 erbaut), ein Gymnasium, ein Landgericht, eine Oberförsterei, eine Reichsbanknebenstelle, Maschinen-, Ziegel- und Lederfabrikation, Färberei, Knochen-, Öl- und Dampfschneidemühlen, Getreide- und Schweinehandel und (1885) mit der Garnison (2 Infanteriebataillone Nr. 45) 8624 meist evang. Einwohner. Zum Landgerichtsbezirk L. gehören die zehn Amtsgerichte zu Angerburg, Arys, Bialla, Johannisburg, Lötzen, L., Marggrabowa, Nikolaiken, Rhein und Sensburg.
Lycopérdon L. (Flockenstreuling, Bovist), Pilzgattung aus der Unterordnung der Gastromyceten, mit großer, bauchiger, abgerundeter, gestielter oder fast stielloser Peridie von lederartiger Beschaffenheit, im Innern mit einem anfangs weißen Fleisch, welches zur Reifezeit in eine dunkle, staubige Masse, die Sporen und das Kapillitium, sich verwandelt; die Peridie bildet eine doppelte Hülle, die äußere zerfällt aber meistens frühzeitig in Schuppen oder Warzen, wodurch die Gattung von der nahe verwandten Bovista unterschieden ist; zuletzt öffnet sich die Peridie unregelmäßig an der Spitze und verschwindet von hier aus mehr oder weniger, worauf die staubige Sporenmasse ausfliegt. L. bovista L. (gemeiner Flockenstreuling, Boviststäubling, Riesenbovist) ist in der frühsten Jugend, besonders gebraten, sehr schmackhaft und diente früher im Alter als blutstillendes Mittel. L. caelatum Bull. (Hasenstäubling) wird wie der vorige benutzt.
Lycopersĭcum Tourn. (Liebesapfel), Gattung aus der Familie der Solanaceen, einjährige oder perennierende Kräuter oder Sträucher mit unterbrochen unpaarig fiederteiligen Blättern, seitenständigen Blüten und meist gelben oder roten, vielsamigen Beeren. Von den 3-4 in Südamerika heimischen Arten wird L. esculentum Mill. (Solanum L. L., Tomate) 100-125 cm hoch, besitzt übelriechende, behaarte Blätter, gelbe, traubenständige Blüten und große, glänzende, kugelrunde oder plattkugelförmige, rote, gelbrote, gelbe oder weiße, ebene oder flach gefurchte Früchte. Diese einjährige Pflanze wird in vielen Varietäten in Indien, Süd- und Mitteleuropa angebaut wegen der wohlschmeckenden und zuträglichen Frucht, die in der Küche vielfache Verwendung findet. In der Gegend von Neapel und Rom sieht man ganze Felder mit dieser Frucht angebaut. Den Namen Liebesapfel verdankt die Frucht dem Glauben, daß sie zärtliche Gefühle erwecke.
Lycopodinae (bärlappartige Gewächse), kryptogamische Klasse unter den Gefäßkryptogamen, umfaßt sporenerzeugende Gewächse mit deutlichen Gefäßbündelsträngen und einfachen Blättern, welche oft am Ende des Sprosses zu besondern Fruchtständen zusammentreten und in ihrer Achsel oder an der Basis einzelne Sporangien mit einer oder zweierlei Sporen tragen. Hiernach zerfallen sie, wie die Filicinae (s. d.), in die beiden Gruppen der Isosporeae und Heterosporeae; zu erstern gehören nur die Lykopodiaceen, zu letztern die Isoeteen und Selaginelleen (s. d.).
Lycopodĭum L. (Bärlapp), Gattung der Lykopodiaceen, perennierende, immergrüne, moosähnliche oder halbstrauchartige Gewächse mit kriechendem, dichotom verzweigtem, aufrechte Äste treibendem Stengel, der mit quirlständigen oder spiralig gestellten, kleinen, sitzenden, ganzen, linealischen oder schuppenförmigen, bisweilen zweigestaltigen Blättern dicht besetzt ist. Die Sporangien sitzen einzeln in der Achsel oder auf der Basis der Blätter, sind einfächerig und öffnen sich durch eine Spalte mit zwei Klappen; die sporangientragenden Blätter sind, wie die sterilen, ganz, aber meist schuppenförmig und gewöhnlich zu einer endständigen, walzenförmigen Ähre vereinigt. Einige Arten bilden sogen. Brutknospen, kleine Zweige mit wenigen Blättern, die sich ablösen und zu neuen