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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Opalenīca; Opālglas; Opalĭen; Opalisieren; Opanken; Oparo; Opatow; Opatuwek; Ope et consilĭo; Openshaw; Oper

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Opalenica - Oper.

farblos und wasserhell bis weiß oder mannigfach gefärbt, mit Glas- oder Fettglanz, bisweilen mit schönem Farbenspiel durchscheinend in allen Graden, Härte 5,5-6,5, spez. Gew. 1,9-2,3; er besteht aus amorpher Kieselsäure, gewöhnlich mit 3-13 Proz. Wasser und mit Beimischungen von Eisenoxyd, Kalk, Magnesia, Thonerde, Alkalien, welche die verschiedenen Varietäten bedingen. Der O. ist offenbar eine durch Zersetzung von Silikaten gebildete und allmählich erstarrte Kieselgallerte, welche bald mehr, bald weniger und bisweilen gar kein Wasser behalten hat. In heißer Kalilauge löst sich O. fast vollständig. Varietäten:

1) Edler O. (Element-, Firmamentstein; s. Tafel "Edelsteine", Fig. 9), milchblau, in lebhaften Regenbogenfarben spielend, halbdurchsichtig bis durchscheinend, von Glasglanz bis Fettglanz, findet sich eingesprengt in Trachytgesteinen, in Quarzporphyr, sehr selten in Basaltgesteinen. Hauptfundorte sind: Czerwenitza bei Kaschau, Esperanza in Mexiko und in Kalifornien. Als orientalische O. wird er nur bezeichnet, weil ihn türkische und griechische Kaufleute früher aus Ungarn nach dem Orient brachten, von wo er dann über Holland nach Europa kam. Der edle O. ist ein sehr geschätzte Edelstein; man gibt ihm in der Regel eine halbkugel-, linsen- oder eiförmige Gestalt, schneidet ihn bisweilen aber auch tafelsteinartig und faßt ihn in einem schwarzen Kasten oder mit einer Folie. Er erheischt sehr vorsichtige Behandlung und bekommt bei schnell wechselnder Temperatur leicht Risse und Sprünge. Man unterscheidet im Handel Flammenopal, bei welchem die Flammen auf milchigem Grund parallel verteilt sind, und Flimmeropal, bei welchem die Farben fleckweise auftreten. Wenn das Gestein, in welchem der edle O. vorkommt, hart genug und dieser nur in sehr kleinen Partien darin verteilt ist, so wird das Gestein als Opalmutter zu Dosen, Ringsteinen etc. verarbeitet.

2) Feueropal, derb, eingesprengt, in Trümmern, milchig, hyacinthrot bis feuergelb, stark glänzend, findet sich zu Villa seca bei Zimapan in Mexiko in trachytischem Konglomerat, in Georgia und auf den Färöern und wird als kostbarer Schmuckstein benutzt.

3) Gemeiner O., derb, eingesprengt, in Trümmern, nierenförmig, halbdurchsichtig, weiß bis braungrau, rot, honiggelb (Wachsopal), von Glasglanz bis Fettglanz, findet sich auf Adern, Gängen und Nestern und als Kluftausfüllung in Serpentin, Porphyr und namentlich in vulkanischen Gesteinen, seltener auf Erzgängen, bei Leisnig u. a. O. in Sachsen, Kosemitz in Schlesien, Eperies, Telkibanya in Ungarn, auf Island und den Färöern; man benutzt ihn wie edlen O., doch steht er wegen seiner Weichheit und Sprödigkeit nicht in hohem Wert.

4) Halbopal, derb, eingesprengt, in Trümmern, Lagen und schmalen Schichten, nierenförmig, als versteinertes Holz (Holzopal) mit deutlich erkennbarer Holzstruktur, kantendurchscheinend, wenig glänzend, weiß, grau, gelb, braun, gefleckt, gestreift, findet sich wie gemeiner O. und mit demselben, auch mit Chalcedon, bei Tokay, Telkibanya, Böddiger bei Felsberg, im Siebengebirge etc. Er nimmt schöne Politur an und dient zu Ring- und Nadelsteinen, Dosen, Kameen.

5) Hydrophan (Weltauge), edler oder gemeiner O., welcher mit dem Wassergehalt Durchscheinen, Farbenspiel und Glanz verloren hat, diese Eigenschaften aber im Wasser wiedererlangt. Er ist weiß und hängt stark an der feuchten Lippe, findet sich bei Hubertusburg, Kosemitz in Schlesien, in Ungarn, Frankreich, auf den Färöern und ist ziemlich kostbar, seitdem er viel nach Ostindien exportiert wird, wo man ihn als Amulett trägt.

6) Kascholong (Cacholong, Perlmutteropal, Kalmückenachat), traubig, nierenförmig, als Überzug, derb, milchrötlichweiß, gelblichweiß, wenig glänzend bis matt, undurchsichtig, in Mandelstein auf Island und auf den Färöern, auf Brauneisenstein in Kärnten, in Serpentin bei Frankenstein, auf Elba, in der Bucharei; dient zu Schmucksteinen und, wenn er in wechselnder Lage mit Chalcedon vorkommt, zu Kameen.

7) Jaspopal (Eisenopal), derb und eingesprengt, rot, braun, gelb, fettglänzend, undurchsichtig, in Trachyt bei Telkibanya und Tokay, Mittweida in Sachsen, Rhonitz, Ratkowitz in Mähren, Kolywan; dient als billiger Schmuckstein, zu Dolch- und Säbelgriffen.

8) Glasopal (Hyalit, Gummistein, Müllersches Glas), traubige und stalaktitische Masse, als Überzug, durchsichtig, wasserhell, farblos, glasglänzend, in Basalt, Dolerit, Trachyt, Mandelstein, Porphyr, Serpentin, bei Walsch in Böhmen, Frankfurt a. M., auf dem Kaiserstuhl im Breisgau, in Schlesien, Mähren, Ungarn, auf Ischia, Irland, am Ararat, in Mexiko; wird gelegentlich statt edlen Opals geschliffen und mit farbiger Folie gefaßt. -

Ceylonischer oder Wasseropal, s. Adular.

Opalenīca (spr. -za), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Posen, Kreis Grätz, Knotenpunkt der Linien Frankfurt a. O.-Posen und O.-Grätz der Preußischen Staatsbahn, hat eine kath. Kirche, ein Schloß, eine Zuckerfabrik und (1885) 1922 meist kath. Einwohner.

Opālglas, s. v. w. Alabasterglas.

Opalĭen, röm. Fest, s. Ops.

Opalisieren, ein schimmerndes, durch Interferenz der reflektierten Lichtstrahlen verursachtes Farbenspiel zeigen, wie der Opal (s. d.) und in geringerm Grad einige andre Mineralien. Flüssigkeiten o., wenn sie sehr geringe Mengen ungelöster Substanz in höchst feiner Verteilung enthalten.

Opanken, in Bosnien, Albanien, Montenegro etc. gebräuchliche Beschuhung ohne Absätze, bestehend aus fingerdicken wollenen Strumpfsocken, über welchen ein Stück Tierhaut mit dichter Riemenverschnürung befestigt ist.

Oparo (Rapa), Insel im Stillen Ozean, zur Tubuaigruppe gehörig, 42 qkm groß mit 100 Einw., wurde 1791 von Vancouver entdeckt und steht seit 1867 unter französischem Protektorat. Für die ehemals zwischen Australien und Panama fahrenden Dampfer war Ahurei oder Aurai Kohlenstation.

Opatow, Kreisstadt im russisch-poln. Gouvernement Radom, an der Opatowka, nordwestlich von Sandomir, mit mehreren Kirchen und (1882) 8998 Einw. Hier 29. März 1794 Niederlage eines polnischen Korps unter Madalinski durch die Russen. Im Kreis Eisen-, Zucker- und Porzellanfabriken.

Opatuwek (Opatowek), Flecken im russisch-poln. Gouvernement Kalisch, an der preußischen Grenze (Posen), mit großer Tuchfabrik und ca. 3000 Einw.

Ope et consilĭo (lat.), mit Rat und That.

Openshaw (spr. ohpenscháh), Fabrikstadt in Lancashire (England), dicht bei Manchester, hat Baumwollwarenfabriken und (1881) 16,153 Einw.

Oper (ital. opera, sc. in musica, "Musikwerk"), ein etwa seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. für die ursprüngliche Bezeichnung Dramma per musica gebräuchliches Wort, bezeichnet ein dramatische Gedicht, welches erst durch den musikalischen Ausdruck seine volle Wirkung von der Bühne herab zu erreichen strebt. Da außer der Mimik auch noch die Tanzkunst und (zur Ausschmückung der Bühne) Architektur und Malerei mitwirken, so ist sie ihrer innern Anlage nach