Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

247

Vogel von Falckenstein - Vogelfang.

Vgl. außer den bereits angeführten Schriften: Bonaparte, Conspectus generum avium (Leid 1850-57, 2 Bde.; Index 1865); Latham, A general history of birds (Winchester 1821-28, 11 Bde.); Temminck u. Meiffren Laugier, Nouveau recueil de planches d'oiseaux (Par. 1820-39, 5 Bde.); Lesson, Traité d'ornithologie (das. 1831, 2 Bde.); Swainson, On the natural history and classification of birds (Lond. 1836-37, 2 Bde.); Gray, The genera of birds (das. 1837-49, 3 Bde.); Derselbe, Handlist of birds (das. 1869-71); Naumann, Naturgeschichte der V. Deutschlands (Leipz. 1822-60, 13 Bde.); Reichenbach, Vollständigste Naturgeschichte der V. (Dresd. 1848-54); Brehm, Illustriertes Tierleben, Bd. 4-6; Tiedemann, Anatomie und Naturgeschichte der V. (Heidelb. 1810 bis 1814, 2 Bde.); Eyton, Osteologia avium (Lond. 1872, 3 Bde.); Nitzsch, System der Pterylographie (Halle 1840); Giebel, Thesaurus ornithologiae (Leipz. 1872-77, 3 Bde.); Fürbringer, Untersuchungen zur Morphologie und Systematik der V. (Amsterd. 1888). Über die Eier (und Nester) der V. vgl. Litteratur bei Artikel »Ei«.

Vogel von Falckenstein, Eduard, preuß. General, geb. 5. Jan. 1797 zu Breslau, wurde erst für den katholischen Priesterstand vorbereitet, trat 1813 in ein westpreußisches Grenadierbataillon, machte bei der schlesischen Armee den Krieg mit und erwarb sich bei Montmirail, wo er, nachdem alle andern Offiziere seines Bataillons kampfunfähig geworden, das Kommando desselben übernahm, das Eiserne Kreuz. In den folgenden Friedensjahren ward er beim topographischen Bureau beschäftigt und auch mehrfach zum Dienst im Generalstab herbeigezogen; auch widmete er sich der Kunst der Glasmalerei und richtete im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. das königliche Institut für Glasmalerei in Berlin ein. Zum Major im Kaiser Franz-Grenadierregiment befördert, kommandierte er sein Bataillon im Straßenkampf zu Berlin 18. März 1848 und ward an der Spitze desselben verwundet. Nach dem dänischen Feldzug erhielt er das Kommando über das Gardeschützenbataillon, ward 1850 Generalstabschef des 3. Korps, 1851 Oberst, 1855 Generalmajor und Kommandeur der 2. Gardeinfanteriebrigade, 1858 Generalleutnant und Kommandeur der 5., dann der 2. Gardeinfanteriedivision. Beim Ausbruch des Kriegs gegen Dänemark zu Anfang 1864 ward er zum Chef des Generalstabs der verbündeten Armee, im April zum Befehlshaber der in Jütland einrückenden Truppen ernannt und drang bis über den Limfjord vor. Zum Gouverneur von Jütland ernannt, erhielt er den Orden pour le mérite und nach dem Abschluß des Friedens mit Dänemark den Oberbefehl über das 7. Armeekorps. 1866 erhielt er die Leitung der preußischen Operationen gegen die Bundestruppen. Nachdem er rasch das Königreich Hannover in Besitz genommen und die hannöversche Armee 28. Juni bei Langensalza kapituliert hatte, rückte V. mit der Mainarmee gegen Fulda vor, traf 4. Juli bei Dermbach und Hünfeld auf das 7. und 8. Bundesarmeekorps, überstieg das Rhöngebirge, lieferte 10. Juli den Bauern die blutigen Gefechte bei Hammelburg, Kissingen und Waldaschach und besetzte, nachdem die Division Goeben 13. Juli das 8. Korps bei Laufach und am 14. bei Aschaffenburg geschlagen, schon am 16. Frankfurt a. M. Obwohl V. hierbei bedeutende Erfolge errungen, welche ihm eine große Popularität und später einen Anteil an der Dotation verschafften, hatte er doch im Widerspruch mit den Absichten des großen Hauptquartiers bei seinen Operationen sowohl bei Langensalza als namentlich gegen die Bayern gehandelt. Deshalb ward er vom Oberkommando der Mainarmee 19. Juli abberufen und zum Kommandierenden in Böhmen ernannt. Im Herbst 1866 erhielt er das 1. Armeekorps und wohnte im April 1867 dem konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes als Abgeordneter für Königsberg bei. 1868 plötzlich seines Kommandos enthoben, wurde er im Juli 1870 zum Generalgouverneur der deutschen Küstenprovinzen ernannt und mit deren Schutz betraut, kam jedoch nicht zu kriegerischer Aktion, ward dann Gouverneur von Königsberg und 1873 zur Disposition gestellt. Er starb 6. April 1885 auf seinem Gute Dolzig in Schlesien. 1889 wurde das 56. Regiment nach ihm genannt. Vgl. v. d. Wengen, General V. und der hannöversche Feldzug 1866 (Gotha 1886).

Vogel von Vogelstein, Karl Christian, Maler, Sohn von Vogel 1), geb. 26. Juni 1788 zu Wildenfels im Erzgebirge, erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater, besuchte seit 1804 die Akademie in Dresden und reiste 1813 nach Italien, wo er später zur katholischen Kirche übertrat. Er schloß sich in Rom dem deutschen Künstlerkreis, zu dem unter andern Overbeck gehörte, an. Seine besondere Teilnahme wendete er den Dichtern Italiens und unter diesen vorzugsweise Dante zu, dessen Dichtungen er vielfach den Stoff zu Bildern entnahm. 1820 ward er zum Professor an der Akademie zu Dresden und 1824 zum Hofmaler ernannt und malte dort zahlreiche Porträte. Von seinen größern Werken sind seine Deckengemälde im Speisesaal des königlichen Schlosses zu Pillnitz und die Fresken in der Kapelle daselbst zu nennen. Andre Altarwerke sind: eine Kreuzigung Christi, im Dom zu Naumburg; der heil. Johannes von Calazans, in der Gymnasialkirche zu Brüx in Böhmen; Christus, den Versucher von sich weisend, in der Pfarrkirche zu Wolmar in Livland; die Madonna mit dem Kind, auf dem Thron sitzend, in St. Petersburg. 1842 ging V. wieder nach Italien und führte dort eine Komposition aus Dantes »Göttlicher Komödie« aus, die der Großherzog von Toscana für den Palazzo Pitti ankaufte. Nach seiner Rückkehr nach Dresden malte V. noch zwei Szenen aus Dante und im Auftrag des Großherzogs von Toscana Szenen aus Goethes »Faust«. 1848-49 schuf er ein großes Altarwerk für die katholische Kirche in Leipzig und 1850 zwei kolossale Gemälde für die Hofkirche zu Dresden: den am Kreuz verschiedenen Heiland und seine Erscheinung nach der Grablegung. Sein reiches Portefeuille von Porträten hervorragender Zeit-, besonders Kunstgenossen, größtenteils von ihm selbst nach dem Leben gezeichnet, ward vom König von Sachsen angekauft, 1831 erhielt er als V. den sächsischen Adel. 1853 aus der Dresdener Akademie ausgetreten, starb V. 4. März 1868 in München.

Vogelaugenholz, Ahornholz mit Maserbildung, die durch Knospen hervorgerufen wurde; ist in der feinern Tischlerei sehr beliebt.

Vogelaugenlinie, s. Lupe.

Vogelbeerbaum, s. Sorbus.

Vogelbeersäure, s. v. w. Äpfelsäure.

Vogelberge, s. Alk.

Vogeldunst, das feinste Schrot (s. d.).

Vogeleidechse, s. Pterosaurier und Aëtosaurus.

Vogelfang, die regelrecht betriebene Einfangung der Schmuck-, Sing- und Speisevögel, bereits von den alten Römern und auch im Mittelalter betrieben, hat gegenwärtig, wenigstens in Deutschland, bei weitem nicht mehr die frühere Bedeutung, weil der Be-^[folgende Seite]