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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Wasagara; Wasaorden; Wasaramo; Waschbär; Waschblau; Waschbrett; Waschen

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Wasagara - Waschen.

sich dieses Königshaus in drei Linien, von denen die älteste, welche mit Erich XIV. 1568 entthront wurde, mit dessen Sohn Gustav 1607 ausstarb. Die mittlere Linie, welche mit Johanns Sohn Siegmund 1587 den polnischen Thron bestieg, den schwedischen aber verlor, starb 1671 mit Johann Kasimir aus; die jüngste Linie, auf welche 1599 die schwedische Krone übergegangen war, starb in männlicher Linie schon mit dem Sohn des Stifters, Gustav II. Adolf (1632), in weiblicher aber mit dessen Tochter Christine, welche bereits 1654 abdankte, aus (1689). Da die beiden darauf in Schweden regierenden Königshäuser Pfalz-Zweibrücken (1654-1720) und Holstein-Gottorp (1751-1818) in weiblicher Linie von dieser letztern Linie abstammten, nahm der Sohn des 1809 abgesetzten Königs Gustav IV. Adolf, der Prinz Gustav (geb. 9. Nov. 1799), Vater der Königin Carola von Sachsen, den Namen W. wieder an. Mit seinem Tod (5. Aug. 1877) erlosch auch der Name W.

Wasagara, die Bewohner von Usagara (s. d.).

Wasaorden, schwed. Verdienstorden, »das grüne Band«, 29. Mai 1772 von Gustav III. bei seiner Krönung für Verdienst um Agrikultur, Handel, Industrie, Gewerbe und Künste gestiftet und nach dem Wappen der Familie Wasa (die Garbe) genannt. Das Ordenszeichen, früher ein ovales Medaillon mit einer Garbe, ist jetzt ein achtspitziges, weiß emailliertes, gekröntes Kreuz mit dem Medaillon in der Mitte, der goldenen Inschrift auf rotem Reif: »Gustaf den tredje instiftare 1772« und Kronen in den Kreuzwinkeln. Der Orden hat vier Grade: Kommandeure mit dem Großkreuz, Kommandeure erster und zweiter Klasse, Ritter. Die Kommandeure mit dem Großkreuz tragen die Dekoration am grünen Band über die Schulter, bei feierlichen Gelegenheiten an der Ordenskette, dazu ein achtspitziges silbernes Kreuz mit daraufliegender gekrönter Vase und Nesselblättern in den Winkeln, die Kommandeure erster Klasse das Kreuz am Hals, den Stern ohne Nesselblätter auf der Brust, die Kommandeure zweiter Klasse das Kreuz am Hals ohne Stern, die Ritter das Kreuz im Knopfloch. S. Tafel »Orden«, Fig. 17.

Wasaramo, die Bewohner von Usaramo (s. d.).

Waschbär (Procyon Storr.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Raubtiere und der Familie der Bären (Ursida), gedrungen gebaute Tiere mit hinten sehr verbreitertem Kopf, kurzer Schnauze, großen, nahe bei einander liegenden Augen, großen, abgerundeten Ohren, verhältnismäßig hohen und dünnen Beinen, nacktsohligen Füßen, mittellangen, schlanken Zehen mit mäßig starken Nägeln, langem Schwanz und reich-, lang- und schlichthaarigem Pelz. Der gemeine W. (Schupp, Rakuhn, P. lotor L., s. Tafel »Raubtiere I«), 65 cm lang, mit 25 cm langem Schwanz, 30-35 cm hoch, mit gelblichgrauer, mit Schwarzbraun gemischter Behaarung. Vorderarme, Ohrengegend, Schnauzenseiten und Kinn sind weißlich; von der Stirn bis zur Nasenspitze und um das Auge zieht sich ein schwarzbrauner Streifen, während über die Augen hinweg bis zu den Schläfen eine gelblichweiße Binde verläuft. Der graugelbe Schwanz hat sechs schwarzbraune Ringel und endet in eine schwarzbraune Spitze. Der gemeine W. lebt in Nordamerika, ist durch Verfolgung stark zurückgedrängt, findet sich aber namentlich in den Waldgegenden des Innern noch in Menge. Man findet ihn besonders an Seen und Flüssen, wo er bei Tag und Nacht sein Wesen treibt. Er ist sehr munter, klettert vortrefflich und bewegt sich auf der Erde durch satzweise Sprünge schnell vorwärts. Er frißt alles, was genießbar ist, liebt, wie der Bär, Süßigkeiten und Obst, klettert gewandt, plündert die Nester der Vögel und fängt geschickt Fische. Auch richtet er auf Feldern und im Hof Schaden an. Seinen Fraß pflegt er erst ins Wasser zu tauchen und hier zwischen den Vorderpfoten zu reiben. Das Weibchen wirft in einem hohlen Baum 4-6 Junge. Er wird leicht zahm und ergötzt dann durch sein komisches, affenähnliches Wesen, ist aber im Haus dem Geflügel ein gefährlicher Feind. Sein Fleisch ist eßbar. Gejagt wird er aber vornehmlich seines Pelzes wegen (s. Schuppenfelle); die Grannenhaare geben gute Pinsel, aus den Wollhaaren macht man Hüte, die ganzen Schwänze benutzt man zu Halswärmern.

Waschblau, s. Neublau.

Waschbrett, amerikanisches, gewellte Zinkblechtafel, auf welcher die eingeseifte Wäsche rechtwinkelig zu den Rillen hin- und hergerieben wird.

Waschen, Reinigen der Wäsche, eine Arbeit, welche, in ihrer Ausführung allgemein bekannt, durch rationelles Verfahren wesentlich erleichtert und dabei so gestaltet werden kann, daß die Wäsche weniger leidet als unter den gewöhnlichen Manipulationen. Das zur Wäsche dienende Wasser muß weich, kalkfrei sein; am besten ist Regen- oder Flußwasser, doch kann hartes Brunnenwasser durch einfache Operationen (s. Wasser, S. 416) weich gemacht werden. Neben der Seife benutzt man zur Erhöhung der Wirkung Soda, welche aber stets nur in Lösung angewandt werden darf. Das Einstreuen von Soda (namentlich kalcinierter) zwischen die Wäsche ist durchaus zu vermeiden. Langes Aufbewahren der gebrauchten Wäsche ist unzweckmäßig, weil die verunreinigenden Stoffe faulen und bei ihrer Zersetzung auch die Faser angreifen. Vor dem W. wird die Wäsche zwölf Stunden mit sodahaltigem, recht warmem, aber nie kochendem Wasser eingeweicht. Auf 100 kg Wäsche nimmt man 150 kg Wasser und 4½ kg kristallisierte Soda. Statt der Soda kann man mit großem Vorteil auch eine Mischung von 50 g Ammoniakgeist und 100 g Terpentinöl verwenden. Man schüttelt beide Flüssigkeiten gut zusammen, gießt die Mischung in einen Eimer warmes Wasser, welches 500 g Seife gelöst enthält, und steckt dann so schnell wie möglich die Wäsche hinein. Letztere muß mindestens 5 cm hoch vom Wasser bedeckt werden. Die weitern Manipulationen werden nach Gewohnheit verschieden ausgeführt; beim Kochen der gewaschenen Wäsche darf man aber die Seife nicht in Stücken zwischen die Wäsche werfen, sondern muß zunächst einen Seifenleim kochen und diesen mit dem Wasser mischen. Auch hier kann man 2 kg Soda auf 100 kg Wäsche hinzufügen. Beim Spülen oder Schweifen benutzt man vorteilhaft die Wäschwringmaschine, welche kräftiger und doch zarter arbeitet als die Hand. Sie besitzt zwei mit Kautschuk überzogene Walzen, welche durch Federn oder Kautschukringe gegeneinander gedrückt werden und die Wäsche, die glatt zwischen ihnen hindurchgeführt wird, sehr gleichmäßig entwässern. In Waschanstalten benutzt man zum Spülen rotierende Trommeln (Waschräder) und zum Entfernen des Wassers die Zentrifugalmaschinen, welche den Walzenmaschinen entschieden vorzuziehen, aber für den Hausgebrauch viel zu teuer sind. Soll die Wäsche gebleicht werden, und ist Rasenbleiche nicht anwendbar, so bringt man sie nach dem Spülen und Wringen in klares Wasser, welches etwas Eau de Javelle (s. d.) enthält. Nach dem Bleichbad spült man in mit Salzsäure ganz schwach angesäuertem und dann sehr sorgfältig wiederholt in reinem Wasser. Handelt es sich