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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Jemo - Johann
Staatsbahnlin'^ Lüttich-Fle'lnalle und der niederländischen Staatsbahnlinie Liers-Flemalle, mit Kohlengruben, Eisenindustrie und (i88«) 7803 Einw.
^Irmo (Temo), kleine Koralleninsel in der Ratakkette des deutschen Marshallarchipels, Iicikiiigroß mit 200 Einw.
Jerusalem-Stiftung, Evangelische, eine am 22.
?>uni 1889 von König Wilhelm II. von Preußen errichtete kirchliche Stiftung, deren Zweck die Erhaltung der bestehenden sowie die Schaffung neuer evangelisch-kirchlicher Einrichtungen und Anstalten in Jerusalem, insbesondere Kirchen und Schulen, sowie oie Einrichtung und Unterstützung der evangelischen Gemeinde daselbst ist. Außer dem Jerusalemer Kollektenfonds (220,000 Mk.) und dem 1869 -88 gesammelten Kirchenbaufonds (530,000 Mk.) wurde der Stiftung das 1841 von Friedrich Wilhelm IV. zur Errichtung eines deutsch-englischen protestantischen Bistums in Jerusalem gestiftete Dotationslapital (430,000 Mk.) überwiesen; Preußen verzichtete also auf seinen Anteil an dem protestantischen Bistum in Jerusalem.
Ierzyce, Dorf im preuß. Regierungsbezirk Posen, gehört seit 1887 zum Kreis Po'sen-Ost.
^Iefsentuti (Iessentukskaja Staniza), Flecken im Terekgebiet der russ. Statthalterschaft Kaukasien, an der Boaunta, mit (1882) 4367 Ginw. Die hiesige alkalische Mineralquelle wird zum Baden und Trinken benutzt.
Icumonl, si88s;) 28si9 Einw.
.lcnx iloi'luix. Vgl. Chabaneau, Oii^'nk 6t
öt^!>1i88omftnt äst 1'^o3.<l6inisi <1o« .1. (Toulouse 1886);
Schwan, Die Entstehung der Blumenspiele von
Toulouse <>'Preußische Jahrbücher«, Bd. 54,1884).
Iibril-Äbator, s. Gadabursi.
'Iitäjet, Aloys, tschech. Novellist, geb. 1851 zu .hronov bei Nachod, lebt als Professor in Leitomischl und gehört gegenwärtig zu den beliebtesten Schriftstellern Böhmens. Von seinen durch Frische und Anmut der Darstellung ausgezeichneten Erzählungen aus dem tschechischen Volksleben oder der Geschichte seines Voltes sind zu erwähnen: In der Nachbarschaft« (1874), -Vittora«, »Auf dem herzoglichen vos«, »Gebirgsgeschichte N', »Aus den stürmischen feiten, »Auf dem blutigen Stein«, »Die Marke, tenderin«, »Die philosophische Historie«, »Die Engel Gottes«, »Das Paradies der Welt«, »Der Geopferte«, vor allen aber die Novelle »Beiden Rittern«.
Iirecet, 1) Joseph, ehemaliger österreich.Kultusminister (1871), starb 25. Nov.'i888 in Prag.
Jod wird bei seinem hohen Preis nicht selten verfälscht, und zwar hat man Verfälschungen nachgewiesen mit Schwefel, Reinstein, Schwefelblei, üraunstein,Spießglanz, Hammerschlag, Steinkohlenpulver, Graphit und Natriumsalzen. Alle diese Substanzen bleiben beim Lösen des Jods in Alkohol oder veim Erhitzen desselben im Wasserbad zurück und sind dann nach gewöhnlichen Methoden leicht nachweisbar. Graphit kommt am häufigsten als Verfälschung vor; es ist durch sein Verhalten zwischen oen Fingern, durch das Abfärben, durch dieschwere Verbrennlichkeit auch bei heftigem, anhaltendem Glühen an der Luft und daran erkennbar, daß es sich in einem Gemisch von Kaliumbichromat und konzentrierter Schwefelsäure unter Entwickelung von Kohlensäure löst. Wichtig ist die Bestimmung des Wassergehalts des Jods, welcher durchschnittlich 10 Proz. beträgt.
Man mttigt Schwefelkohlenstoff mit Wasser, filtriert ihn klar und üdergicht in einem engen, in 0,, cem geteilten, mit Glasstöpsel dicht verschließbaren Nohr
2^ I. mit 500sMi Schwefelkohlenstoff. Nach erfolgtet Lösung läßt man absetzen und liest die Menge des'aus dem Schwefelkohlenstoff schwimmenden Wassers ab.
Man kann auch das I. mit Jodkalium, Quecksilberund Wasser zusammenbringen und die farblos gewordene Mischung zur Trockne bringen und wägen. Aus dem Gewicht berechnet sich leicht der Wassergehalt des Jods. Zur quantitativen Bestimmung des Jods in der käuflichen Ware wägt man 0,3-0,lF derselben ab, setzt Jodkalium und Wasser zu und titriert mit Natriumbyposulfitlösung.
*Iodchloride. Bei Einwirkung von Chlor aufüberschilfiges Jod und beim Lösen von Jod in Königswasser entsteht Iodmonochlorid ^1. Dies bil^ det rote Kristalle, riecht, stechend, reizt die Augen heftig, schmeckt beißend, löst sich in Alkohol und Äther, ist sehr flüchtig, schmilzt bei 25" und zerfällt beim Erhitzen in Jod und Iodtrichlorid .l^i^.
Dies entsteht aus Jod und überschüssigem Chlor, aus Jodsäure und Chlorwasserstoff, bildet gelbe Kristalle, riecht durchdringend, reizt zu Thränen und Husten, löst sich in Benzol, ist sehr leicht zersetzbar, sehr flüchtig, schmilzt bei 25" unter Zersetzung, löst sich unzersetzt in wenig Wasser, zerfällt aber mit mehr Wasser in Chlorwasserstoff, Jodsäure und Jodmonochlorid; die alkoholische Lösung zersetzt sich bald unter Bildung von Chloral und Essigäther.
Das Trichlorid wurde als desinfizierendes und antiseptisches Mittel empfohlen und soll in seiner Wir-kung dem Sublimat am nächsten stehen. Vergiftungsgefahren sind nicht zu fürchten. Innerlich dient'es bei Dyspepsien des Magens, die auf Vorhandensein von Bakterien beruhen.
^Iodöl (Tetrajodpyrrol) t^.^XII wird barge^ stellt, indem man eine Lösung von Pyrrol in Spiritus mit gefälltem Quecksilberoxyd versetzt und unter Umrühren eine Lösung von Jod in Spiritus zufließen läßt. Das Quecksilberoxyd hat den Zweck, die entstehende und nachteilig wirkende Jodwasserstoffsäure zu binden, kann übrigens auch durch Zink- oder Blei oxyd ersetzt werden. Das aus dem Filtrat durch Wast ser gefällte I. wird in Spiritus gelöst und nach Entfärbung der Lösung durch Tierkohle aoermals durch Wasser'gefällt. I. bildet ein leichtes, fein kristallini. sches, hellgelbes Pulver, ist geruch- und geschmacklos, lichtempfindlich, gibt, über 100" erhitzt, Joddämpfe aus und verkohlt bei höherer Temperatur. I. wird als Ersatzmittel für Jodoform angewandt, mit welchem es in der Wirkung übereinstimmt, ohne durch Geruch zu belästigen und ohne so giftig zu sein wie jenes.
Vergiftungserscheinungen, wie Schwindel und tobsuchtähnliche Anfälle, sind indes auch bei Anwendung von I. beoachtet worden.
Johann,.. 14) I. Nepomuk Salvator, Erzherzog von Österreich und Prinz von Toscana, wurde im September 1887 des Kommandos der 3. Infanterietruppen-Division plötzlich enthoben, weil er sich durch seine Schriften in zu schroffen Gegensatz zum obersten Befehlshaber, dem Erzherzog Albrecht, gebracht hatte; außerdem hatte er sich durch Begünstigung der bulgarischen Thronkandidatur des Prin zen Ferdinand von Koburg in die auswärtige Politik gemischt. Als er einsah, daß er im Heer nicht wieder angestellt werden würde, verzichtete er 1889 auf Rang und Würden, nahm den Namen Johann Orth an und begab sich ins Ausland.
*42) I. Karl Maria Isidor (Don Juan de Bourbon), Infant von Spanien, zweiter Sohn des spanischen Prätendenten Don Carlos (s. Karl 69), geb. 15. Mai 18i>2, erbte 1861 dessen Thronansprüche