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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Katscha - Kautschuk
mensky bci Äloviau nüt Hinterlassung eines großen Vermögens. Das Haupt der französischen Patriotenliga, Teroulede, eilte nach Moskau, um im Namen der französischen Nation einen Kranz auf Katkows Grab zu legen.
Kutscha) Provinz des nordöstlichen Belutschistan, unter der Herrschaft des Chans von Kelat, im N. begrenzt von den Vrahui- oder Halabcrgen, im N'. von Ausläufern der Solimanbergc, iin S. und O. durch den Distrikt Schikarpur der britisch-indischen Provinz Sind, welchem es seiner natürlichen Beschaffenheit nach durchaus angehört. Die Engländer lmben ihre strategische Eisenbahn nach Kandahar mitten durch K. geführt, indent sie dieselbe von der Indusbahn bei Schikarpur abzweigten und über Sibi durch den Naripaft nach Quetta und dann in nordwestlicher Richtung weiterführten. Etwas südlicher vom Narivaß führt der berühmte Bolanpaß, dessen Eingang die Stadt Dadar bewacht, und noch weiter nn Thal des Mula der nach diesem benannte große Paß über das Brahuigebirge. Die Bevölkerung, meist Dschat, wird aus 100,000 Seelen berechnet; >?auptort ist Gnnoawa.
^Katty Kurgan, Fort in der Provinz Eerafschan des rusf. Generalgouvernements Turkistan, am linten Ufer des Flusses Serafschan, nahe der Grenze <', 'F.'? Bochara, mit (i8?9) 4125 Einw.
^Katzcler (Katzler), Friedrich Georg Andreas von, preuh. General, geb. ^4. Jan. 1765 zu Grinrminghausen bei Altena', Enkel des preußischen Generals Nikolaus Andreas v. K., trat 177^) als Kornett in ein Husarenregiment, kämpfte als Stabsrittnieister bei den Blücher'fchen Husaren 1793 - 94 gegen die Franzosen, 1806 als Husarenmajor unter Blücher, erhielt sodann das Kommando der westpreußischen Ulanen und befehligte 1813--14 die Vorhut Blüchers, dann des I)orkschen Korps. Er zeichnete sich durch , ^ist, Kühnheit und unermüdliche Thätigkeit aus; der ausgezeichnete Reyher war sein Adjutant. Im Dezember 1813 zum Generalmajor befördert, kam er 1815 nicht zum Kampf, wurde Vrigadekonnnandeur zu Stettin und erhielt darauf eine Division in Danzig. 18^5 verabschiedet, starb er 1^. Juli 1834 in Wittinfelde bei Eloing. Ihm zu Ehren wurde 1889 das schlesische Manenregiment Nr.!^ Nlanenregiment v.K. genannt.
Kaub, Stadt im Regierungsbezirk Niesbaden, gehört seit 1886 zum Kreise St. Goarshausen.
Kaufmann, 6)Georg heinrich, Geschichtschreiber, geb. 9. Sept. 1842 zu Münden in Hannover, studierte zu Halle und Göttingen (hier unter Waitz) Philologie u. Geschichte, erlangte 1864durch die Dissertation über Die Werke des Sollius Apollinaris Sidonius für die Geschichte seiner Zeit. (Götting. 1864) die philosophische Doktorwürde, war seit 1865 Lehrer ain Gymnnrasium in Göttingen, seit 1872 am Lyceum zu Straßburg i. Els. thätig und wurde, seit 1888 beurlaubt, 1889 zmn Professör der Geschichte an der Akademie Zu Münster in Westfalen ernannt; gleichzeitig ward er von der bayrischen Akademie der'Wissenscyaften zum korrespondierenden Mitglied gewählt Er schrieb außer kleinern Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften:
Deutsche Geschichte bis auf Karl d. Gr.<- (Leipz.
1880-81, 2 Bde.); »Geschichte der deutschen Universitäten (Stuttg. 1888 ff.).
Kautasien. Die neuere Zahlung der Bevölkerung vom Jahr 1881 hat für die ethnographischen Verhältnisse der Statthalterschaft ein wesentlich andres Bild geliefert als das auf Grund des ethnographisch-statistischen Berichts des Chefs des kaukasischen Statistischen Bureaus, v. Seidlitz, von uns gegebene. Da nach verteilte sich die auf 6^2 Mill. ermittelte Bevölkerung in runden Zahlen auf die ethnographischen Hauptabteilungen wie folgt:
Nüssen......2000000 Abscharrn und Lasen.
Polen...... <;000
Tschechen..... 1000
Tatsche..... 21000
Moldauer .... 1000
Griechen..... 25000
Perser...... 10000
Tat....... 90000
Talysch..... 45000
Kurden..... 60500
Osseten..... 120<X'0
Armenier..... 780000
Zigeuner..... 1000
Indocnropäcr: 3160000
Ornsincr..... 350000
Imcrethcr u. Gurier. 4800!>0
Miugrelier .... 215<.00
Swanethen
Andre......
Karthwclier.-Tsckcrkesscn ....
Abchasen und Abasincr Tschetschenzen .. .. .
Lcsghicr.....
Bergvölker.'
Kalinückcn ....
Tataren.....
Gsthen ^Finnen) .. . Verssjuden .. .. .. . Verschiedene ....
Uralaltaischc
Völker .. .
20000
13000
2«'000
110000s'
12000l>
2000"
180000
580000
900000
11000
1087 00l»
200<»
30000
1000<»
1340000
Die Sprachen der Bewohner des Kaukasus lassen sich unter vier große Gruppen bringen, wobei allerdings die der Bergvölker in ihrer Zusammengehörigkeit noch nicht richtig zu gruppieren sind. Zur indo-europäischen Gruppe gehören Russisch, Ossetisch, Tat, Talysch, Kurdisch (alle vier letzten dem iranischen Zweig angehörig^ und Armenisch. Zur uralo-altaischen Gruppe gehören als Teile des tatarischen Zweige Kumykisch, Äserbeidschän - Tatarisch, Karatschaisch, Berg-Kabardinisch, Nogaisch, Turkmenisch, als Teil des mongolischen Zweigs Kalmykisch. Zur Karthwelgruppe gehören Grusinisch, Lasisch, Mingrelisch, Swanetisch. Die Sprachen der Bergvölker sind im W. Adighe (Tscherkessisch) und Abchasisch, von denen es nicht feststeht, ob sie miteinander verwandt sind, die der Bergvölker im O. sind Tschetschenisch, darunter besonders das Auch, Galgai und Inguschische, und ^esghisch mit vier Gruppen: Dargun, Awarisch, Andisch und Dido. - Über neuere Forschungsreisen s. Asien (Bd. 17).
Kauuitz, Wenzel Anton, Reichsfürst von K.-Rietberg. Der Briefwechsel des Grafen Mercy-Argenteau mit K. wurde von Arneth und Flammernront herausgegeben (Par. 1889, Bd. 1).
Kautschuk. Bei der Reinigung des rohen Kautschuks entwickeln sich übelriechende Dämpfe, welche für die Nachbarschaft sehr lästig werden können und auch die Arbeiter gefährden; Zusatz von Chlorkalk soll diesen! Noelstand sehr wesentlich vermindern. Bei der Zerkleinerung des Kautschuks ist Vorsicht geboten, und beim Herausnehmen der vulkanisierten Waren aus dem Ofen sollten Vorrichtungen zur Verhinderung der Einatmung von Talkstaub eingeführt werden.
Das Vulkanisieren nnt Schwefelkohlenstoff und Chlorschwefel ist eine sehr unangenehme und schädliche Arbeit, welche sorgfältige Abführung der Dämpfe und kräftige Ventilation erfordert. Die Apparate, welche die Flüssigkeit enthalten, werden vorteilhaft mit autonmtischer Verschlußvorrichtungversehen. Beim Schleifen von Hartgummifabrikaten entsteht Staub, zu dessen Beseitigung in Hamburg eine Vorrichtung angewandt wurde, welche Wassersehr fein zerstäubt. Größte Beachtung verdienen die Fabrikate, welche eingelegte, Perlmutter enthalten, da der Perlmutterstaub ganz besonders gefährlich ist. Es erscheint durchaus notwendig, daß die Arbeiter feuchte Schwämme vor den: Munde tragen. Dämpfe von ätherischen Ölen, Benzin :e., welche in Kautschutfabriken sich reichlich entwickeln, müssen durch gute Ventilationbeseitigtwerden.
Bei der Untersuchung von Kautschukwaren beschränkt man sich nieist auf die Bestimmung des spe-