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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Poliersteine - Portugal
die Juden (14,3 Proz. der Gesamtbevölkerung) am stärksten in der Stadt Warschau (33,5 Proz) und in den Gouvernements Suwalki (16,» Proz.) und Sjedlez (16,3 Proz.) vertreten. Auffallend ist das unverhältnismäßige Überwiegen der weiblichen Bevölkerung, da auf 1000 Vewobner männlichen Geschlechts fast 1044 weiblichen Geschlechts kamen.
Poliersteinc (Schabsteine), längliche Steine mit gebogener Schneide anihrem abgerundeten Ende, wurden in vorgeschichtlichen Ansiedelungen Englands, Frankreichs, Dänemarks, der Schweiz:c. gefunden und dienten hauptsächlich zur Glättung der Hornnnd Knochengeräte.
Polignac, 2) Herzogin. Ihr Leben beschrieb >?. Schlesinger (Par. 1889).
4) Zlrmand, Herzog von (geb. 1817), starb 17. März 1890 in Paris.
Poljalow, Iwan Semenowitsch, russ. Reisender, starb 5. (17.) April 1887 in St. Petersburg.
*Pollard (spr pollard), Edward, amerikan.Schriftsteller, geb. 27. Febr. 18^8 in Nelson County im Staat Virginia, studierte seit 1849 Rechtswissenschaft, führte darauf ein unstetes Leben in Kalifornien, wo er bis 1855 als Journalist lebte, dann in Mexiko und Nicaragua, kehrte darauf nach dem Osten der Nnion zurück und trat von hier eine größere Reise nach Europa, China und Japan an. Nnter Buchanans Präsidentschaft erhielt er eine Beamtenstelle im Repräsentantenhaus, die er als eifriger Sezessionist 1860 verlor. 1861-67 gab er den »kickmonä Vxg.-minkl«, später die »8omk6ln Opinion« heraus, siedelte dann nach New Jork über und starb 12. Dez.
l.872 zu Lynchburg in Virginia. Er schrieb: »LW0K «liamonäs ß-l Ukfti'eä in tks (^ik6.v I10M68 c>l lk? , ^o Md« (1859); »I^ttftrs s»t tk^ 8<»utli9in 8p)' in ^Va^iu^ton anci 6i86wlip,i'i)^ (1861); sontiiern lli8t0r7 of tks >var (1862-66, 4 Bde.); ^6 losit. inisß« (1866); »1.66 and Ii'^ 1i6Ut6N3Nl5 (1867);' ^1i6i08tc^n^6r6^in6ä^ (1868); >> I^if^ ot^etter^nn l>avi^« (1869); »^ii6 Virginia tc>uri8t« (1870).
Pondoland. Hier erwarb die Deutsche Pondolandgesellschaft von den Häuptlingen der das Land bewohnenden Kaffern ein großes Gebiet, das im SW. uom St. Iohnfluß, im NO. vom Ubasi begrenzt und von der Küste hinauf zur Woldkabenidrift reicht, von wo die Grenze parallel mit der Küste bis zum Kamm der Imgodiniberge verläuft. Dies Gebiet, welches von der See terrassenförmig bis zur Höhe von 300 in ansteigt, ist sehr wasserreich und fruchtbar, bringt neben tropischen Produkten alle europäischen Halm- und Knollengewächse hervor und eignet sich auch zu Tabaks-, Kaffee- und Theepflanzungen. Das gemäßigt warme Klima ist fieberfrei und dem Europäer durchaus zuträglich. Die natürlichen Häfen sind St. John und Port Grosvenor, doch ist der letztere Hafen, welcher hauptsächlich zum Schmuggeln uon Waffen benutzt wurde, geschlossen und das englische Protektorat über die ganze Küste ausgesprochen worden Der einzige Schiffsverkehr an der Küste ist jetzt an der Mündung des St. Iohnflusses, von wo »ine fahrbare Straße nach Kokstad, Hauptort von Ostgriqualand, gebaut wird. Die Gebirgsformation uon P. scheint sehr mannigfaltig zu sein und enthält nach den Untersuchungen von Einwald Kupfer, Eisen, Kohle und Gold. Große Waldungen sind vorhanden, namentlich enthält der Ekossiwald zahlreiche wertvolle Holzarten. Die eingebornen Kaffern, welche östlich des St. John unter dem Häuptling Sigcaw, westlich desselben unter Nquiliso stehen, sind große Liehzüchter, und der Viehhandel ist seit Jahren ein
sehr einträgliches Geschäft einiger Kapkolonisten.
Die Deutsche Pondolandgesells^afi, deren Besitz eine für Ackerbau verfügbare Fläche von 50,000 Hektar beträgt, hat am Umkwenifluß die Station Lambas (Port Grosvenor) angelegt.
^Poorter, Willem de, Holland. Maler, geboren zu Haarlem, war Schüler von Rembrandt und malte in dessen Art religiöse Bilder, welche sich durch weiche Färbung, wirkungsvolle Beleuchtung und starke Betonung des Stofflichen und des Geräts auszeichne/?.
Er wär noch 1645 in Haarlem thätig. Bilder von ihm besitzt die Dresdener Galerie (Escher vor Ahasver, die Ehebrecherin vor Christus), das Berliner Museum (Gefangennahme Simsons), die Münchener Pinakothek (Erweckung des Lazarus) u. a.
Pope, Alexander, engl. Dichter. Seine Biographie schrieb noch Court hope (als Schlutzband der Ausgabe von Popes Werken, Lond. 1889).
»Porfirio Diaz, Ort in Mexiko, s. Piedras Nett, ras (Bd. 17).
«Portaels lsvr. -täls oder -wl), Jean Francois, belg. M'ler, geb. 1. Mai 1818 zu Vilvorde bei Brüssel, erhielt seine Ausbildung bei Navez in Brüssel, ging dann zu P. Delaroche nach Paris und errang 1842 den großen Preis. Nach mehrjährigen Reisen in Syrien, Ägypten, Palästina, Griechenland, der Türkei ward er 1847 zum Direktor der Akademie in Gent ernannt, in welcher Stellung er drei Jahre verblieb. Dann nahm er sein Reiseleben wieder auf und durchzog ganz Europa. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Paris ward er Direktor der Akademie in Brüssel, welche Stelle er noch bekleidet. P.' Bilder zeichnen sich durch gefällige Komposition und feine Charakteristik aus, sind aber sehr glatt und ausdruckslos gemalt. Seine Hauptwerke sind: Leichenzug in der Wüste von Suez, griechische Sklavin, die Tochter! Jephthas, Flucht nach Ägypten, Lea und Rahel, Mädchen aus Istrien, die junge Hexe, der Samum.
^Port Durnford, Hafen an der Küste von Ostäquatorialafrika, im Somalland, unter 1" 13" südl.
Br.; die weite, tief ins Land sich ziehende Mündung des Wubuschi (in seinem Oberlauf Scheri genannt)! wurde durch Jühlke 1886 für die Deutsche Ostafri> kanische Gesellschaft erworben, worauf hier die Sta, tion Hohenzollernhafen angelegt wurde.
! ^Porter, 2) Noah, amerikan. Philosoph, geb. 14. Dez. 1811 zu Farmington (Connecticut), studierte! Theologie und wurde 1836 Pfarrer in seinem Heimatstaat; 1846 zur Professur für Philosophie am Jale College in Newhaven berufen, wurde er 1871 Präsident dieses College und erwarb sich durch seine Schriften den Ruf eines der bedeutendsten Philosophen der Vereinigten Staaten. Er schrieb: »^kß käucatioiiÄl «)'8l-6ili8 ot tl^ k>uritan8 knä tn? .768nit« compäred« (1851); >1kk lmm^iint6li6ot« (1868, vielfach aufgelegt); -Look^ anä reaäin A« (1870); »8ei6u^ nf natüi-e V8I-8U8 tli6 8eikN06 ot mki^ (1871, eine Darlegung der Philosophie Herbert Spencers); »Nie-N6M8 ok ii Nkl Isetug,! 8ci6uc6« (1872); »^.M6i-ie2.u 00II6A68 and tQ6^.m6riekUMb1io« (1878); »8eieuc^ an<i86ntim6M> (1882); »lll6N6Nt8 0tiu0i'ai8ei6iioe« (1885); 'XHQt'8Vtki(;8,Ä0!itic:Ni6xii08iti0N«(1886).
Portugal, Geschichte. Das neue progressistisch? Ministerium de Castro, welches 19. Febr. 1886 a> bildet worden war, sah sich Anfang 1887 genötigt, die Kammer aufzulösen, weil sie 4. Jan. ein Mit glied der Opposition zum Präsidenten gewählt hatte.
Bei den Neuwahlen, welche 27. Febr. stattfanden, wurden 108 Anhänger der Regierung und nur 3b Konservative, ferner3 Republikanergewäylt. Dennoch