Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

627
Mission (Süd- und Ostafrika)
In dem jetzigen Britischen Kaffer land arbeiteten früher die Londoner M. sowie die Wesleyanische. Veide haben sich von diesem Gebiet zurückgezogen, da ihre Gemeinden selbständig geworden sind. Die Brüdergemeinde hatte, wie alle übrigen Missionsgesellschaften, in dem 1878 ausgebrochenen Kriege schwer zu leiden und büßte alle ihre Stationen bis auf 7 ein, wogegen die Berliner M. die ihrigen (5) sämtlich erhalten konnte. Von den englischen Missionen hat die der Schottischen Freikirche ihren Schwerpunkt im Schulwesen. Ihre Erziehungsanstalt Louedale ist die bedeutendste in Süd-afrika. Die unierten Presbyterianer haben ein Mädchenseminar zu Emgwali, die 80cist^ lor tds ^rc>-I^AHtion ok t!w (^08^61 zu Umtata ein Seminar und eine medizinische Schule. Die englischen Gesellschaften haben im ganzen 41 Stationen.
In Natal und Sululand haben die Missionen infolge der Wirren unter den Salus viel zu leiden gehabt, doch ist der nachherige Aufschwung ein sehr bedeutender. Die Hermannsburger M. begann hier 1854 ihre Thätigkeit. Auf ihre erste Gründung, Neu tk6 ?i'0M0'ltti0n of tlie 608P6I Hat zwei Diözesen: Bloemfontein und Pretoria. Die Ni88iou Nonmnäß hat 4 Hauptstationen zu Valdezia, Elim, Silhuvane und Rikatla an der Delagoabei. Auch die holländische reformierte Kirche des Kaplandes und der amerikanische Board haben unter den Betschuanen mehrere Stationen angelegt.
In Südafrika arbeiten gegenwärtig von protestantischen Missionsgesellschaften 4 deutsche auf i Zs SWtionen mit 185 europäischen Missionaren und 619 einheimischen Gehilfen, 10,926 Schülern in 123 Schulen und einer Jahresausgabe von 332,000 Mk., außerdem 5 englische mit 160 Stationen, 112 europäischen Missionaren, 20,838 Schülern in 316 Schulen und einer Jahresausgabe von 1,102,000 Mk., ferner 2 amerikanische, je eine holländische, französische, schwedische, norwegische und finnische. Der Gesamtaufwand aller dieser Gesellschaften beziffert sich jährlich auf nahezu 2 Mill. Mk.
Von den (1888) 344,835 eingebornen evangelischen Christen kommen auf die Kapkolonie 229,345, auf Natal 22,454, auf Basutoland 17,800, Vritisch^Vet Hermannsburg, 'folgte schnell eine Reihe andrer. Sie schuanenland 14,650, den Oranjefreistaat 15,098,
besitzt jetzt 23 Stationen, die Berliner Missionsgesellschaft dagegen 3. Der amerikanische Board pflegt besonders das Schulwesen und bildet in seinem theö logischen Seminar zu Adams und der höhern Töchterschule zu Lindsey Gehilfen und Gehilfenfrauen. Die englische Ausbreitungsgesellschaft unter einem Bischof beschäftigt sich auch mit der Bekehrung der indischen Kulis in Natal. Diese beiden Gesellschaften haben mit der I'i'so (Hureb ot scotiauä 22 Stationen. Auch die schwedische Staatskirche hat 3 Stationen begründet und eine Anzahl Christen um
die Südafrikanische Republik 33,763, Deutsch-Südwestafrika 6765, Pondoland 3000 und das Sulu-, Swasi- und Tongagebiet 1960. Die katholische M. zahlt dagegen nur 2000 Heidenchristen.
l Ostafrika.i In Ostafrika wirkte zuerst Krapf, welcher 1844 von der englischen Oliuroli Ui^ionai^ 80016t)' nach Mombas ausgesandt wurde, und dem sich 1846 Rebmann und 1849 Ehrhardt anschlössen. Krapf wandte sich 1854 wieder nach Abessinien, wo er schon früher geweilt hatte, während Rebmann mit Isenberg zurückblieb, seine wenig erfolgreiche Arbeit (in
sich gesammelt. Die Wesleyaner haben hier ihre Ge-! 30 Jahren nur 20 Bekehrte) aber 1866 aufgab. Ve meinden schon selbständig gemacht; von den ihnen angehorigen 1288 vollen Mitgliedern gehören 77 der Kulimission an.
Die M. unter den Betschuanen verdankt namentlich viel der I^ouäon Ni^ionai'^ Loeiet^, unter deren Mitgliedern besonders Massat in Kuruman und der berühmte Reisende Limngstone zu nennen sind. Leider ging diese M., auch das kleine Seminar zu Kuruman, später sehr zurück. In jüngster Zeit hat ein neuer Aufschwung stattgefunden.
Stationen wurden in Schoschong, am Ngamisee, in Molopolole und unter den Matabele zu Inyati und Hopefontein eröffnet. Nach den letzten Berichten
deutend sind jedoch die Arbeiten dieser Männer auf sprachlichem wie auf geographischem Gebiet. Krapf, der 1850 aus Gesundheitsrücksichten nach Europa Zurückgekehrt war, führte 1860 vier Missionare der
Huiteä 2l6t!i0(Ii8t ^1'66 (Hui'(ck68 ^01'6iAU Ni8810U
nach Afrika, von denen jedoch drei schon auf der Reise starben, indes bis 1870 durch andre ersetzt wurden.
Nahe bei Mombas gründeten diese Rabbai (Ribe) und Dschomvu, dann Duruma und am Tana Golbanti zur Inangriffnahme einer Gallamission. Letzteres wurde zwar von den Massai zerstört, dabei auch der Missionar mit seiner Frau ermordet, baldaberwieoer aufgebaut. Die Hauptstation befindet sich seit 1876
hat die Londoner M. auf 9 Stationen 14 Missio- ^^ in Dschomvu. Zugleich setzte aber die (Hurcd Ni8uare mit 9400 Anhängern und 723 Schülern. Von ^^ «ionai-^ Loeikt^ ihre Arbeiten fort. Bei Mombas den übrigen protestantischen Missionsgesellschaften ^^ wurden die Stationen Kisulutini und Freretown anbesitzt die Pariser M. 17 Stationen und hat im gelegt, dann entstanden Stationen in Godoma, in Varotse-Mambunda-Lande 1884 die Stationen Se- den Sklavendörfern Fulladoyo und Kamlikeni, geschehe und Sefula gegründet. Die Katholiken haben ^^ leitet von einem Eingebornen, unterden wilden Taita hier 1000 Anhänger gewonnen. Die Berliner M. später Sagalla und am Kilima Ndscharo in Moschi. hat dort 3 Synodalkreise, Nord- und Südtrans- Nach Krapfs Plan wurde sodann eine Reihe von vaal sowie Oranjerepublik. In dem letzten Kreise z Stationen von der Küste nach dem Ukerewesee zu gelind die Stationen Pinel, Kimberley, Veaconsfielo, gründet. Stanleys Ruf an das englische Volk nach Bethanien, Adamshoop und Bloemfontein, die zweite seiner Reise 1875 wirkte mächtig. Schon im nächsten umfaßt 13Stationen, darunter Khalatlolu, Mossachu, Jahre zog eine große Expedition von der Sansibar-Arkona, Woyenthin, Johannesburg, Pretoria, vor küste landeinwärts. Über 400Träger und 90Arbeiter allem aber Botschabelo mit 2500 Seelen. In der marschierten in vier Abteilungen unter der Führung Synode Nordtransvaal hat die Station Mphome ein englischer Missionare vor, gründeten eine Station
tüchtiges Seminar. Im ganzen besitzt die Berliner M. 30 Stationen. Die Wesleyaner besitzen 49 Stationen und haben bereits einen vereinzelten Posten in das Swasiland vorgeschoben, die Station Mahamba. Ein großer Teil der Arbeit liegt in den Händen eingeborner Agenten, zu deren Ausbildung ein Seminar zu Pretoria besteht.
in Mpwapwa mit der Nebenstation Kisokwe, eine Zweite in Mamboia, dann in Ujui. In Uganda nalmi 5>.ö'nig Mtesa die Missionare freundlich auf, doch verbot er bald sowohl den englischen als den gleichfalls hierher gezogenen französischen Missionaren das Lehren und bedrohte sogar seine Unterthanen, welche sich von
Die 3oci6t^ lor ! jenen unterrichten lassen würden, mit der Todesstrafe.
40*