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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Polizeijagd - Portugal
Einw.
Allf 1 OKiloin.
Einw.
Auf 1 QKilom
Kalisch . 85! 640 72 Plozk. . .. 614838 56
Kjclzy. . 700208 69 Radom . .. 723 725 58
Lomsha . 602 787 50 Tjedlel; . .. 675176 47
Lublin . 996 551 59 Euwalki.
.. 598923 47
Petrokow.
1091217 89 Warschau .. 1429497 98
Die nichtständige Bevölkerung betrug 746,461 Seelen, darunter 92,295 Ausländer, die meisten in den gewerbreichen Gouvernements Warschau und Petrokow. 81 Proz. der ständigen Vevölterung sind römisch-katholisch, 4,8 Proz. griechisch-orthodox und 14 Proz.! (1,134,278 Köpfe) Juden. Die jüdische Bevölkerung ! war von 1846-86 von 12 auf 17 Proz. der Gesamtbevölkerung gestiegen, hat sich aber seitdem infolge der zahlreichen Ausweisungen vermindert. Mit Einschluß der nichtständigen Veuölkerung machte sie ! jedoch 1890 noch 17 Proz. aus. Sie ist vorzugsweise z in den Städten, namentlich an der österreichisch-rus-! sischen Grenze, ansässig. !
Polizeijagd, s. Wildschaden.
Polradicn, s. Zelle.
I'ol)<I<n-il cilillta, s. Auster.
Polysaccharide, s. Kohlehydrate, S. 532.
Pommern. Die Veuölkerung in der Provinz P. betrug nach der Volkszählung vom 1. De^. 1890:! f 1,520,889 Seelen und hat seit 1885 um 15,314 Seelen oder 1,02 Proz. zugenommen. Davon kommen auf die
Reg.-Bez. Einwohner Zu- (-Ab-) nahme
Stettin .. .. .. 749017 20971
Köslin .. .. .. 563569 - 3 795
Stralsund .. .. 208303 - 18')2
Die jährliche Zunahme betrug im Durchschnitt 0,20 Proz. und war geringer als in den Zählungs' Perioden 1871-75 mit jährlich 0,53 und 1875-80 mit 1,04 Proz., während in den Jahren 1880-85 eine Abnahme um jährlich 0,45 Proz. stattgefunden hatte. Auf 100 männliche entfallen 104,9 weibliche Personen. Städte mit mehr als 20,000 Einw. besitzt die Provinz 5, nämlich Stettin 116,228 Einw., Stralsund 27,814, Stolp 23,862, Stargard 23,785, Greifswald 21,624 Einw.
Ponoitschcrri, s. Französisch-Indien.
Port Arthur (chinesisch Luschunko), neuester Kriegshafen und Waffenplatz Chinas, fast an der, Eüdspitze der kahlen, steinigen Halbinsel Kwangtung, ! bildet mit dem auf der gegenüberliegenden Seite der Straße von Petschili gelegenen, nur 80 Seemeilen entfernten Kriegshafen Weihai-Wei eine sehr starke strategische Position zum Schutze der Mündung oes Peihoflusses sowie der Stadt Tientsin und der Reichshauptstadt Peking. Der ovale Hafen ist 2V2 km lang und 1^2 km breit, steht durch einen nur 300 m breiten und 1 km langen Kanal mit einer Vai in Ver- ! bindung, deren Öffnung 13 km beträgt. Höhenzüge z umgeben den Hafen, an dessen Eingang zwei Vor- ^ gebirge mit angelagerten Klippen sich erheben. Auf den Höhen um die Stadt sind 13 Forts, armiert mit Krupp-Kanonen uon schwerstem Kaliber, angelegt.
Die darin untergebrachten 6000 Mann Infanterie! und 1000 Mann Artillerie wnrden früher ausschließlich von deutschen, seit 1886 aber auch von englischen und französischen Offizieren befehligt. Dahinter liegende Hügel tragen Kasernen, Militärmagazine u. a. Die neuerbauten Docks kosteten 4 Mill. ^ Mk.; in dem gleichfalls neuen Arsenal hat man be- ^ reits einige Torpedoboote und andre Verteidigungs- ^ mittel für die Küste hergestellt. Telegraphische und telephonische Leitungen verbinden alle Anstalten und
Befestigungen, elektrisches Licht erhellt den Eingang zum Hafen, das Licht seines Leuchtturms ist 30 km weit sichtbar. Die ganze Anlage wurde von deutschen Ingenieuren und Baumeistern hergestellt. Der Ort, vor 5 Jahren noch ein elendes Fischerdorf, zählt bereits an 4000 Bewohner, obschon das Trinkwasser schlecht ist, auch nur eine Straße uon hier, und zwar nach Niutschwang, ausgeht. Eine Telegraphenlinie führt über Niutschwang nach Tientsin, eine andre über Korea nach Japan.
Porter, Noah, amerikan. Philosoph (Bd. 17), starb im März 1892 in Newhaven.
Portugal. Der auswärtige Warenhandel zeigte im I. 1890 ein gegen die Vorjahre noch weiter gesteigertes Mißverhältnis zwischen Ein- und Ausfuhr. Während die Einfuhr (für den Verbrauch des Landes) von 189 auf 200 Mill. Mk., also um 11 Mill.
Mk., gestiegen ist, hat die Ausfuhr eine Verminderung uon 105,5 auf 96,9, d. h. um 8/: Mill. Mk., erfahren. Die Mehreinfuhr hätte sich sonach von 83,5 auf 103,i Mill. Mk. gesteigert, eine Ziffer, die sich allerdings in Wirklichkeit durch den in der Handelsstatistik nicht zum Ausdruck kommenden Gewinn bei wieder ausgeführten Kolonialwaren und mit Berücksichtigung der offenbar zu niedrigen Wertangaben für die Ausfuhrwaren etwas vermindern dürfte.
Unter den Einfuhrartikeln zeigen insbesondere eine Zunahme: Nahrungsmittel (hauptsächlich Weizen, nebst Zucker, Reis, Olivenöl) von 47,4 auf 53,3 Mill.
Mk.; zollfreie Rohstoffe, darunter rohe Baum- und Schafwolle, dann Steinkohle, von 21,4 auf 26,? Mill.
Mk.; Instrumente und Maschinen von 13,8 auf 15,5 Mill. Mk.; Glas- und Thonwaren von 15,6 auf 17,9 Mill. Mk. Der Export hat namentlich in Nahrungsmitteln eine Einbuße, von 70 auf 64 Mill. Mk., erlitten. Ein bedeutender Ausfall ergibt sich insbesondere sür den wichtigsten Ausfuhrartikel, Wein, wovon 1889: 1,475,800 Iii im Werte von 56 Mill.
Mk., dagegen 1890 nur 913,850 1ü im Werte von 49 Mill.' Mk. ausgeführt wurden. Zu den Verheerungen der Reblaus und den durch die italienische und spanische Konkurrenz geschaffenen Absatzschwierigkeiten hatte sich noch eine schlechte Ernte gesellt.
Sine Zunahme in der Klasse der Nahrungsmittel zeigen nur Fische, sowohl frische als zubereitete (Sardinen in Öl), und zwar uon 4 V2 auf o'V^Mill.Mk.
Südfrüchte behaupteten mit 3 Mill. Mk. die Höhe der vorjährigen Ausfuhr. Mineralische Produkte, darunter hauptsächlich Salz, haben von 2,4 auf 1,6 Mill.
Vtk. abgenommen. An Vieh wurde für 1 Mill. Mk. weniger (3 gegen 4 Mill.) ausgeführt. Die Ausfuhr von Korkholz'hat uon 9,45 auf 10,5 Mill. Mk. zugenommen, dagegen die Ausfuhr von Korkstöpseln von4 auf 3,5 Mill. Mk. abgenommen. Zu den obigen Verkehrsziffern kommt noch die Einfuhr au^ den Kolonien behufs Wiederausfuhr nach dem Ausland und umgekehrt die Einfuhr aus dem Ausland zur Wiederausfuhr nach den Kolonien, welche sich im I. 1889 auf 31,46, 1890 auf 31 Mill. Mk. bezifferte, endlich der Transit, welcher sich von 11,33 auf 18,83 Mill. Mk. steigerte. Mit 1. Febr. 1892 ist in P. ein neuer Zolltarif mit bedeutend erhöhten Einfuhrzollsätzen in Wirksamkeit getreten.
Die Finanzlage Portugals ist seit Jahren sehr ungünstig. Das jährliche Defizit betrug in den letzten Jahren bei einem Einnahmebudget von 168 Mill.
Mk. ca. 40 Mill. und wurde durch successive Staatsanleihen gedeckt, welche bis zum Ende des Jahres 1890 die Höhe uon 2772 Mill. Mk. erreicht hatten.
Der Finanzminister suchte durch Auflage neuer