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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Askomyceten - A son goût

Skopas, Praxiteles u. a., verfertigten Statuen des A. Er ward sowohl bärtig als unbärtig gebildet. Die meisten erhaltenen Statuen zeigen ihn stehend. Der Oberleib ist nackt; den Unterleib bedeckt ein von den Schultern herabhängender, faltenreicher Mantel; sein Gesichtsausdruck ist voll Ruhe und Klugheit. Gewöhnlich trägt er um sein Haupt eine Binde und hält einen großen dicken Stab, um den sich eine Schlange ringelt, die überhaupt sein stehendes Symbol ist (s. umstehende Figur von einem schönen Diptychon; der kleine neben A. erscheinende, in einen dicken Mantel mit Kapuze eingehüllte Knabe ist Telesphoros, der Dämon der Genesung). Mit der Zeit überwog ein Idealtypus, in dem er dem Zeus ähnlich, nur weniger erhaben und milder als dieser, dargestellt wurde. Seine Heiligtümer in Epidaurus und Athen sind jetzt vollständig ausgegraben und haben mit der reichen Ausbeute an Denkmälern und Inschriften zugleich überraschende Einblicke in die antike Heilkunde gewährt.

Askomyceten, Askosporen, s. Ascomyceten.

Askr, in der nordischen Mythologie der erste Mensch, den die Asen aus einer Esche schufen.

Äskulap (Äsculapius), s. Asklepios.

Äskulapschlange, gelbe oder Schwalbacher Natter (Coluber [Calopeltis] Aesculapii Sturm., flavescens Gen.), eine bisweilen 2 m lange harmlose, äußerst graziöse und lebhafte, vorzüglich kletternde Natter von sehr unbeständiger, meist gelblicher Färbung. Sie ist gemein in Südeuropa, namentlich in altem Gemäuer, findet sich auch in Deutschland, z. B. am Rhein, besonders bei Schlangenbad und Ems.

Äskulapstab, ein von einer Schlange umwundener Stab, das Symbol der ärztlichen Kunst, als solches auch das Abzeichen der deutschen Militärärzte.

Äskulinen, s. Äsculinen.

Aslang, nach junger nordischer Sage die Tochter Sigurds (Sigfrids) und der Brynhild, erzeugt, als jener die auf dem Berge schlafende Jungfrau erweckt und sich mit ihr verlobt hatte. Durch die A. knüpfen die nordischen Sagenschreiber das Geschlecht der nordischen Könige an Sigurd. Nach mancherlei Jugenderlebnissen wird A., die zuerst von Heimir, Brynhildes Pflegevater, erzogen, dann unter dem Namen Kraka die niedrigsten Dienste hat verrichten müssen, zu König Ragnar von Dänemark gebracht und mit diesem vermählt. Hauptquelle über die A. ist die Ragnarssage. - Vgl. Altdeutsche und altnordische Heldensagen, übersetzt von von der Hagen (Bd. 3, 2. Aufl., neu bearbeitet von Edzardi, Stuttg. 1880).

Asmanit (aus dem ind. acman, Donnerkeil), eine merkwürdige, dem rhombischen System angehörige Form der Kieselsäure, die bis jetzt nur in einem außerirdischen Vorkommnis, dem Meteorstein von Breitenbach, gefunden wurde; er bildet abgerundete farblose Körner, an denen selten einzelne glänzende Krystallflächen wahrzunehmen sind. Durch seine Entdeckung 1873 ist für die Kieselsäure die Fähigkeit nachgewiesen, drei krystallographisch verschiedene Formen zu bilden; der A. ist specifisch leichter als die beiden andern Kieselsäuren, Quarz und Tridymit.

Asmannshausen, s. Aßmannshausen.

Asmara, Distriktsort in der nordabessinischen, jetzt an Italien abgetretenen Provinz Hamasen, am Rande des Hochlandes in 2327 m Höhe und 70 km südwestlich von Massaua.

Asmodi, talmudisch Aschmedai, griech. Asmodaios, ein böser, wollüstiger Dämon, in den spätern jüd. Schriften erwähnt und wahrscheinlich aus der pers. Religion in die spätjüd. Vorstellungen übergegangen. Im Buche Tobias tötet A., in Sara, Raguels Tochter verliebt, hintereinander sieben Bräutigame der Sara in der Brautnacht, bis ihn Tobias (s. d.) durch Räucherung vertreibt. Im Talmud heißt er der Fürst der Dämonen, gilt also für den Satan selbst, und soll nach einer sehr abenteuerlichen Erzählung, die ebenfalls an seinen wollüstigen Charakter anknüpft, den König Salomo zeitweilig aus seinem Reiche vertrieben haben.

As-moll (ital. la bemolle minore;; frz. la bémol mineur; engl. flat minor), die Ces-dur parallele Molltonart, meist durch Gis-moll ersetzt (s. Ton und Tonarten).

Asmus, Pseudonym von Matthias Claudius.

Asniéres (spr. aniähr), Dorf im Kanton Courbevoie, Arrondissement St. Denis des franz. Depart. Seine, in 25 m Höhe links von der Seine, 2 km nordwestlich von der Ringmauer von Paris, ist der Vereinigungspunkt der Eisenbahnen von Versailles, St. Germain, Rouen und Argenteuil nach Paris und der wichtigste Platz für die Pariser Wasser- und Wettfahrten (Regatten), hat (1891) 19 141, als Gemeinde 19 575 E., zwei Brücken über die Seine für die Eisenbahn und den Fahrverkehr, Fabrikation von Kähnen, Reiseartikeln, Parfümerien sowie zahlreiche Vergnügungsorte für die Pariser. In neuester Zeit hat sich der Zudrang nach A. etwas vermindert, weil unweit davon die große Kloake von Paris in die Seine mündet und das Wasser des Flusses sowie die Ufer desselben verpestet. Im 13. Jahrh. hielten hier zuweilen die franz. Könige Hof. - Den Namen A. führen in Frankreich noch 21 andere Orte.

Asnyk, Adam, poln. Dichter, geb. 11. Sept. 1838 in Kalisch, studierte in Warschau und Breslau Medizin, beteiligte sich 1863 an dem poln. Aufstande und begab sich darauf nach Heidelberg, wo er 1866 den Doktorgrad erlangte. Er lebt seit 1872 in Krakau. A. veröffentlichte unter dem Pseudonym El...y die humoristische Erzählung "Fräulein Leokadia" (Lemb. 1868), das Lustspiel "Ein Heliotropenzweig" (1868), das Trauerspiel "Cola Rienzi" (1869) und "Poezye" (2 Bde., Krak. 1872; neue Aufl. 1876). Aufsehen erregte durch lebensvolle Charakteristik sein Trauerspiel "Kiejstut" (1878; deutsch Posen 1880), dessen Stoff aus der litauischen Geschichte entnommen ist und worin der patriotische Verrat verherrlicht wird. Darauf folgte 1879 das Lustspiel "Hiobs Freunde". Ausgewählte Gedichte A.s wurden verdeutscht von Gumplowicz (Wien 1887).

Asodisch (grch.), mit Ekel oder Angst verbunden.

Asoka, s. Açoka.

Asolo (im Altertum Acelum), Stadt in der ital. Provinz Treviso, auf einem Hügel, mit Mauern und Türmen, hat (1881) 2717, als Gemeinde 5840 E., eine Pfarrkirche mit guten Gemälden sowie Ruinen antiker Bäder und Wasserleitungen. Auf dem Stadthause befinden sich die beiden ersten Statuen von Canova (Orpheus und Eurydice). Nahebei Barco, wo Caterina Cornaro, Königin von Cypern, einen Palast hatte, in dem sie von 1489 bis zu ihrem Tode (1510) einen glänzenden Hof hielt; jetzt dient derselbe als Meierei.

Asomatisch (grch.), körperlos, unkörperlich.

Á son aise (frz.), s. A mon aise.

À son goût (frz., spr. a ßong guh), nach seinem Geschmacke.