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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Batalha; Batalpaschinsk; Batan; Batanäa; Batang; Batanga

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Batalha – Batanga

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Batak'

wurden aber schon vor einem Jahrtausend zuerst von der Ost- und Nordostküste durch eine Anzahl kleiner mohammed. Staaten, später von der Nordküste durch das 1208 entstandene mohammed. Reich von Atjeh und endlich von der Westküste durch die Holländer und das von diesen beschützte Malaientum verdrängt oder fügten sich dem Islam und gingen in der übrigen malaiischen Bevölkerung auf. Die noch gegenwärtig unabhängigen B. sind, vom Meere abgeschlossen, auf die Thäler und Bergebenen des Sumatra in seiner ganzen Länge durchziehenden Barissangebirges beschränkt. Sie sind in Stämme geteilt unter meist erblichen Häuptlingen (radja), welche aber nur während des Krieges eine besondere Macht ausüben. Ihre Dörfer (huta) werden an den wenigst zugänglichen Plätzen erbaut und durch Gräben, Bambuspalissaden u.s.w. befestigt. Die B. sind geschickte und fleißige Landbauer, treiben die Zucht von Pferden und Büffeln, fertigen Goldschmiedearbeiten, besonders Filigrane von Gold und Silber oder Suasa (stark mit Kupfer gemischte Edelmetalle), und Holzschnitzereien. Ihre Religion, ein Dämonen- und Ahnenkult mit barbarischen Gebräuchen, hat altind. Elemente (Brahmanisches) aufgenommen. Die Kriegsgefangenen werden an Opferpfähle gebunden, getötet und aufgegessen. Der Opferpfahl wird dann von den Gurus (Zauberern) zu einem mit vielen Figuren besetzten Stock (donda oder tunkat malehat) geschnitzt, der das Würdezeichen und der Zauberstab der Gurus ist. Außerdem besitzen diese die Zauberbücher (pustaha). (Vgl. B. Hagen, Beiträge zur Kenntnis der Batakreligion, in «Tijdschrift voor ind. Taal-, Land- en Volkenkunde», Nr. 28, 1883.) Die Schrift ist vorderind. Ursprungs, jeder Dialekt hat ein eigenes, etwas von den andern abweichendes Alphabet. Die Bücher bestehen aus fächerartig zusammengefalteter, in horizontalen Zeilen von links nach rechts mit Tinte beschriebener Baumrinde zwischen zwei massiven Holzdeckeln, die oft sehr geschmackvoll geschnitzt sind. Die Bücher enthalten Zauberformeln brahmanischen Ursprungs, Medizin, Kriegskunst, Geisterbeschwörungen; Briefe und andere kürzere Schriftstücke werden auf Bambusstücke eingeritzt. Die Kriegserklärungen bestehen aus einem halben Bambusglied mit angehängten Symbolen des Krieges (Fackel, Schwert, Gewehr u.s.w.) in kleinen Modellen. Die Sprache der B., eins der ältesten malaiisch-polynesischen Idiome, steht mit der Sprache der Batu-Inseln (Nias) und der Howasprache auf Madagaskar in engem Zusammenhange; sie zerfällt in drei Dialekte: Toba, Dairi, Mandailing, welche stark voneinander abweichen. Die Gesetzesbestimmungen der B. werden mündlich überliefert. Zu diesem Gewohnheitsrechte gehört, daß in einzelnen Fällen die Verbrecher lebend verzehrt werden. Unter besondern Umständen kann jedoch die Todesstrafe durch Geld abgekauft werden. Die für die Ausfuhr geeigneten Erzeugnisse ihres Landes, hauptsächlich Pfeffer, Kampfer, Benzoe, verschiedene andere Harze, Elfenbein, Rottang und von Tieren Pferde werden von den B. nach den holländ. Küstenorten Singkel, Baros, Tapanuli u.s.w. gebracht und dort verkauft oder Salz, Eisen, Messingdraht, grobes chines. Porzellan, europ. Kattune u.s.w. dafür eingetauscht. – Vgl. Junghuhn, Die Battaländer (Berl. 1847); Schreiber, Die B. in ihrem Verhältnis zu den Malaien ↔ (Barmen 1874); Warneck, Nacht und Morgen auf Sumatra (ebd. 1872); Janssen, Die holländ. Kolonialwirtschaft in den Battaländern (Straßb. 1886); F. W. R. Müller, Beschreibung einer von G. Meißner zusammengestellten Batak-Sammlung (Berl. 1893); von Brenner, Besuch bei den Kannibalen Sumatras (Würzb.1894). über die Sprache: van der Tuuk, Tobasche Spraakkunst (Amsterd. 1864, 1867); ders., Bataksch-Nederduitsch Woordenboek (ebd. 1861); ders., Bataksch Leesboek (3 Bde., 1860–63); van Ophuijsen, Tijdschrift voor ind. Taal-, Land- en Volkenkunde (1885, Nr. 30, Rätsel der B.); Niemann, Bataksche Oorlogsverklaring (Orientalistenkongreß zu Leiden 1883).

Batalha (spr. -álja), Stadt (Villa) im Distrikt Leiria der portug. Provinz Estremadura, 135 km nördlich von Lissabon, am linken Ufer des Küstenflusses Liz, benannt nach der batalha (Schlacht) von Aljubarrota (14. Aug. 1385), in der König Johann I. von Portugal das castilische Heer unter Juan I. schlug und so sein Land von Spanien befreite, hat (1887) 3632 E. und Post. Das Schlachtfeld und der Ort Aljubarrota liegen 16 km südwestlich von B. B. ist berühmt durch sein großartiges Dominikanerkloster, genannt Mosteiro Real de Sta. Maria da B., das Johann I. auf dem Schlachtfelde durch den Irländer Hacket erbauen ließ. Es ist 178 m lang und 137 m breit, ausgezeichnet durch die höchst geschmackvolle Durcharbeitung des romanisch-got. Baustile, wie der innern Ausschmückung. Dies gilt insbesondere von der Kirche, dem schönsten got. Bauwerk in Portugal. Hier ruhen die vier ersten Könige aus dem Hause Aviz: Johann I., Eduard, Alfons V. und Johann II., sowie der Infant Heinrich der Seefahrer. – Vgl. Luiz, Memoria sobre as obras do mosteiro de Santa Maria da Vittoria (Lissab. 1827).

Batalpaschinsk. 1) Bezirk (otděl), früher Kreis im O. des russ.-kaukas. Kubangebietes, am Nordabhange des Kaukasus und an den Quellen des Kuban, hat 13682,9 qkm mit 188141 E., Russen am Kuban und in der Steppe nach N. zu, in den Bergen Kabardiner, Osseten, Karatschajer. Letztere betreiben bedeutende Viehzucht, und es ist hier die Heimat des Kefirs. An Mineralien finden sich vor Steinkohle, Silbererz, Glaubersalz (jährlich 60000 Pud) aus den Batalpaschinschen Salzseen. -

2) Bezirksstadt im Bezirk B., links am Kuban, mit (1889) 5866 E., Post, Getreide- und Viehhandel, hat seinen Namen von dem Siege (1789) des Generals Hermann über den türk. Heerführer Batal Pascha. Es wurde 1803 gegründet, 1880 zur Stadt erhoben.

Batān, Bataninseln (Islas Batanes), ein Spanien gehöriger kleiner Archipel in Ostasien, unter 18° nördl. Br. und 124° östl. L. von Greenwich, nördlich von den Philippinen, 330 qkm groß, mit (1887) 10517 E., gehört in geogr. und polit. Hinsicht zu den Philippinen. Die größern Inseln sind Bayal oder Orange im N. mit dem Hafenplatze San Jose d'Ybano an seiner Westseite; südlich von dieser Insel Batan oder Grafton, südwestlich von dieser Saptang oder Monmouth mit der kleinen, westlich ihr nahe gelegenen Ziegeninsel.

Batanäa, griech.-röm. Name für Basan (s. d.).

Batang, s. Battam.

Batanga, südl. Teil der deutschen Kolonie Kamerun (s. d.) in Westafrika, zwischen den Mündungen des Njong und des Campoflusses. Dem ebenen, mit Urwald bedeckten, 80 km breiten Küstenstreifen folgt die erste, 200 m hohe und gegen 60 km

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 484.