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Battak - Batthyányi (Familie)
Elena, aus welchen die zahlreichen 69° C. warmen Schwefelthermen entspringen, steht die palastartige Badeanstalt. Die Hauptquelle befindet sich neben dem Schlosse des Grafen Wimpffen und wird gegen Gicht, Rheumatismus und Skrofeln angewandt. Unweit B. das Schloß Cattajo mit Fresken und Antikensammlung. - Vgl. Mautner und Klob, Die euganäischen Thermen zu B. (2. Aufl., Lpz. 1882); Klob, Die Kochsalzthermen von B. (Zür. 1883).
Battak, s. Batak.
Battam oder Batang, flache und sumpfige Insel im ostind. Archipel, liegt östlich von Sumatra, südlich von der Insel Singapur, westlich, in nur geringer Entfernung, von der Insel Bintang (s. d.), ist 413 qkm groß und bildet gleich dieser eine Abteilung der niederländ. Residentschaft Riouw oder Rio. An ihre Spitze ist ein Kontrolleur gestellt. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung, namentlich der zahlreichen chines. Ansiedler, besteht im Anbau der Uncaria Gambir Roxb.. und der Bereitung des Katechu für Handel und Ausfuhr.
Báttaszék (spr. -ßehk), Groß-Gemeinde im Tolnaer Komitat in Ungarn, in 92 m Höhe und rechts von der Sarviz, an der Linie B.-Zakany (166 km) der Ungar. Staatsbahnen, hat (1890) 8153 meist deutsche E. (1694 Magyaren, 266 Serben), Post, Telegraph und bedeutenden Weinbau.
Battement (frz., spr. batt'máng), das Anschlagen (Battieren) der Geschosse an die Seelenwände des Feuerrohrs, herbeigeführt durch den Spielraum und hauptsächlich bei den Rundkugeln der glatten Feuerwaffen vorkommend, gefährdet die Trefffähigkeit wie die Dauerhaftigkeit der Feuerröhre.
Battenberg, Stadt im Kreis Biedenkopf des preuß. Reg.-Bez. Wiesbaden, auf einer Anhöhe rechts von der Eder, hat (1890) 1001 evang. E., Amtsgericht (Landgericht Marburg), Post, Telegraph, got. Kirche, 2 Oberförstereien, Forst- und Steuerkasse, Bezirkssparkasse; Hammerwerk und Wollspinnerei. Auf dem nahen Kellerberg die Burg Kellerburg, ehemals Sitz der Grafen von B., von der nur noch ein ziemlich gut erhaltener Turm steht. Der Ort hieß im Altertum Mons priscus Batavae gentis und soll schon 134 v. Chr. von Battone, König der Katten, gegründet sein. Im Dreißigjährigen Kriege wurde er nebst Burg zerstört. Die Grafen von B., seit 1227 Vasallen der Landgrafen von Hessen, starben während der Französischen Revolution aus. In neuerer Zeit wurde die Gräfin Julie von Hauke bei ihrer morganatischen Vermählung mit dem Prinzen Alexander von Hessen (1851) zur Gräfin (später zur Prinzessin) von B. erhoben (s. den folgenden Artikel).
Battenberg, eine Familie prinzlichen Standes aus fürstlich hess. Blute. Es führen die Kinder des Prinzen Alexander (s. d.) von Hessen und bei Rhein (geb. 1823, gest. 1888) aus dessen nicht ebenbürtiger Ehe mit Julie Gräfin von Hauke (Gräfin von B., geb. 12. Nov. 1825 zu Warschau, Tochter des ehemaligen poln. Kriegsministers Grafen Moritz von Hauke, vermählt 28. Okt. 1851) durch großherzoglich hess. Verleihung vom 26. Dez. 1858 samt ihrer Mutter den Titel Prinzen und Prinzessinnen von B. - Kinder dieser Ehe sind: Prinzessin Marie Karoline (geb. 15. Juli 1852, vermählt mit Graf Gustav zu Erbach-Schönberg), Prinz Ludwig Alexander von B. (geb. 24. Mai 1854, vermählt mit Prinzessin Victoria, ältester Tochter des Großherzogs Ludwig IV. von Hessen), Alexander (s. Alexander I., Fürst von Bulgarien, gest. 17. Nov. 1893), Prinz Heinrich Moritz (geb. 5. Okt. 1858, vermählt seit 1885 mit Beatrice, jüngster Tochter der Königin Victoria von England) und Prinz Franz Joseph (geb. 24. Sept. 1861). Letzterer hielt sich längere Zeit bei seinem Bruder Alexander in Bulgarien auf und erlebte den Staatsstreich (Sept. 1886) mit. Er schrieb: "Die volkswirtschaftliche Entwicklung Bulgariens von 1879 bis zur Gegenwart" (1891).
Batterie (frz.), eine dauernde oder auch nur vorübergehende Zusammenstellung mehrerer Geschütze zu einem bestimmten einheitlichen Gefechtszweck. Deckt man die Geschütze einer B. durch einen kunstmäßig in Erde, Stein oder Eisen aufgeführten Bau, so nennt man diesen, für sich sowohl als mit den Geschützen besetzt gedacht, ebenfalls B., während eine nur flüchtig in Erde ausgeführte Geschützaufstellung, wie sie namentlich im Feldkrieg vorkommt, als Geschützemplacement oder Geschützeinschnitt bezeichnet wird. Bei Kriegsschiffen bilden die in einem Deck aufgestellten Geschütze eine B. Dient das Schiff, ohne eine besondere Manövrierfähigkeit zu besitzen, lediglich als Artillerieaufstellung, so wird es Schwimmende Batterie (s. d.) genannt. Eine dauernde Vereinigung von Geschützen mit ihrem Personal zu B. findet nur in der Feldartillerie statt (Anzahl der Geschütze einer Feldbatterie 6-8). (S. Artillerie.) Schwere Feldbatterien von nur geringer Manövrierfähigkeit nennt man Positionsbatterien.
Über elektrische B. s. Galvanische Batterie, Leidener Flasche, Flaschenbatterie, Accumulatoren.
Batteriemagazin, Handmagazin, Verbrauchspulvermagazin, auch Pulvermagazin schlechtweg, ein den unmittelbaren Bedarf einer Angriffs- oder Zwischenbatterie an Pulvermunition für etwa 24 Stunden sichernder, gegen wage- und senkrechtes Feuer gedeckt angelegter Bau (s. Batterie).
Batterieschloß, s. Handfeuerwaffen.
Batterie-Transformator, s. Elektricitätswerke.
Battersea (spr. bättersih), Stadtteil im S. Londons, in der Grafschaft Surrey, bildet mit Clapham ein Parlamentsborough und hat (1891) 194 156 E., meist Arbeiter, und einen großen Park (s. London).
Batteur (frz., spr. -töhr), soviel wie Schlagmaschine, s. Baumwollspinnerei.
Batteux (spr. -töh), Abbé Charles, franz. Ästhetiker, geb. 6. Mai 1713 in Allandhuy bei Vouziers, wurde Priester in Reims und ging nach Paris, wo er wissenschaftlichen Unterricht an verschiedenen Kollegien erteilte. Er wurde Mitglied der Akademie der Inschriften (1754) und der Académie française (1761) und starb 14. Juli 1780. Sein Hauptwerk ist der "Cours de belles-lettres" (5 Bde., Par. 1765; neue Aufl. u. d. T. "Principes abrégés de la littérature", 6 Bde., 1824; deutsch von Ramler, 4 Bde., Lpz. 1798; 5. Aufl. 1802), eine Erweiterung seiner 1746 erschienenen Schrift "Les beaux-arts réduits à un mème principe", die in Deutschland durch Gottsched und J. E. Schlegel eingeführt wurde. Das Grundgesetz, auf das B. die Kunst zurückführt, ist Nachahmung der Natur nicht als solcher, sondern der schönen Natur; der Geschmack sei die Empfindung, die anzeigt, ob die schöne Natur im Kunstwerk gut oder schlecht nachgeahmt sei. In Deutschland ruht Sulzers (s.d.) "Theorie der schönen Künste" wesentlich auf dieser Grundlage.
Batthyányi (spr. bottjahnji), ungar. Magnatenfamilie, die ihren Stammbaum auf Eörs, einen