Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

532

Baumwolle

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Baumwolle'

Ballen-
NamenFarbeReinheitFaser-gewicht
LängeDickenetto
mmmmkg
Italien:
Biancavilla, Mazzaraglänzendweißetwas schmutziger als obige20-241/50-1/70360
Terranovaschmutzig gelblichLaub, Staub u. Samen halt.16-201/10-1/60245
Maltaweiß, matt glänzendziemlich rein16-221/35-1/50175
Maltabraun, glanzlosziemlich rein16-221/35-1/50175
Griechenland und Türkei:
Piräus u. s. w.weißziemlich rein, finnig20-251/40-1/60175
Sabugia oder Souboujeac, langweiß, schwach glänzendsehr rein20-251/60-1/80210
Sabugia oder Souboujeac, rouléweiß, schwach glänzendetwas verunreinigt mit
Laub, Schalen16-201/40-1/65190
Sabugia oder Souboujeac, battu---finnig, sonst reiner als roulé16-201/40-1/65190
Saloniki, ebenfalls 3 Qualitätenetwas geringer als Sabugia---------210
Trapezunt, Dardanellen, Volo, Lata-wie Salonichi roulé
kieh, Naplus, Tarsus, Gallipoli u.s.w.und battu---------150
Cypernweißfinnig, sonst rein15-181/40-1/70270
Armiraweißfinnig, sonst rein15-181/40-1/60---
Adanaweißfinnig, sonst rein13-181/40-1/65---
Kyrkagatschweißmit Samen und gelben
Flocken verunreinigt15-181/40-1/80160
Persiengelblichweißunrein15-201/50-1/85195
Ostindien und China:
Bharotsch (Broach), Hinganghatgelblich bis weiß glänzendziemlich rein20-271/50-1/75180
Umrawutti oder Umragelblich bis weiß glänzendmit Laub, Samen u. Staub
vermischt, leicht zu reinigen17-221/50-1/75180
Dholeragelblich bis weiß glänzendschmutziger als obige15-251/40-1/100180
Madras, langgelblichziemlich rein21-271/60-1/90180
Madras, kurze, Western und Northerngelblich bis nankingschmutzig12-201/40-1/70180
Tirunelweli (Tinnevelly)gelblichweißenthält Samen und Finnen16-201/30-1/70145
Kokanadanankingviel tote Flocken20-241/40-1/60135
Veravalgelblichziemlich schmutzig20-241/35-1/60---
Bengal, verschiedene Qualitätengelblich oder rötlichmeist schmutzig6-161/30-1/60180
Scinde, Rangun, KyrklySamen u. gelbe Flocken170
Dharwargelblich oder rötlichhaltend10-161/40-1/75180
Kalkuttagelblich, fleckiglaubig12-161/30-1/65170
Comptahgelblichsehr schmutzig14-181/30-1/65170
Karatschi (Kurachee)gelblichetwas reiner14-181/40-1/60170
Chinagelblich oder weißziemlich rein16-221/30-1/45120
Japangelblich oder weißschmutziger12-181/35-1/60120
Vandaschmutziggelbsehr schmutzig6-121/30-1/50144

Nach den für die Weltindustrie einigermaßen nachweisbaren Quellen beziffert sich die gesamte Baumwollgewinnung:

für1870aufetwa1450Mill.kg
"1880""1840""
"1885*""1850""
"1888""2680""
"1890""2800""
"1893""2760""

* Infolge der schlechten amerik. Ernte.

Der Hauptanteil fällt auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Infolge des amerikan. Secessionskrieges trat in den J. 1862-67 empfindlicher Mangel an B. für den Weltmarkt ein, und durch große Anpflanzungen in Ostindien mußte Ersatz für die amerikanische B. zu schaffen versucht werden. Nach Beendigung des Secessionskrieges hob sich indessen die Baumwollerzeugung in Nordamerika sehr rasch wieder, und von 1871 ab nehmen die Vereinigten Staaten in der Erzeugung von B. wieder den ersten Rang ein. Die Anbaufläche betrug (1889/90) 64 917,53 qkm oder 15 683 qkm (31,85 Proz.) mehr als im Erntejahr 1879/80. Gewonnen wurden:

JahrMill. kgJahrMill. kg
1876/7710411885/861702
1880/8115981890/912124
1883/8413791892/931822

Bis etwa um das J. 1850 wurde nahezu der ganze Baumwollertrag ausgeführt, da das Land keine eigene Baumwollindustrie besaß. Von dieser Zeit ab fing man jedoch an, wenn auch anfangs sehr langsam, die einheimische B. weiter zu verarbeiten, und bereits 1871 wurden 27,6 Proz. der nordamerikanischen B. im Lande selbst weiter verarbeitet, 1885 schon 31,1 Proz. und 1890: 38,5 Proz. Nach andern Berechnungen, die mit den obigen Angaben wenigstens annähernd übereinstimmen, betrug der Wert der Rohbaumwollen-Ausfuhr:

JahrDollarsJahrDollars
183029 674 8831870227 027 624
184063 870 3071880211 535 905
185071 984 6161890250 968 792
1860191 806 5551893/94210 869 289

Hauptsächlich wird die B. gebaut in den Staaten Alabama, Arkansas, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi, Nord- und Südcarolina, Tennessee.

In Britisch-Indien wurden 1858 nur erst 111,8 Mill. kg, 1872 bereits 528 Mill. kg gewonnen. Von da trat ein Rückschlag ein, so daß 1880 Ostindien nur etwa 360 Mill. kg erzeugte; 1883 ist die Gewinnung jedoch wieder auf 456 Mill. kg gestiegen und erreichte 1894 (freilich nur nach vorläufigen Schätzungen) 612 Mill. kg. Von dieser Erzeugung verbraucht Ostindien für seine eigene steigende Baumwollindustrie bis zu 300 Mill. kg, so daß gegenwärtig etwa 300 Mill. kg für die Ausfuhr zur Verfügung stehen.

Ägypten hat seiner Baumwollkultur im Lauf der letzten 30 Jahre erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet und hängt von deren Ergebnis der Wohlstand des Landes wesentlich ab. Der einheimische Verbrauch

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 533.