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Britisch-Nord-Borneo - British India Steam Navigation Company
Teilen des Landes wegen der Kürze des Sommers nur mit großer Mühe. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais sowie alle Kulturpflanzen des mittlern Europa werden mit bestem Erfolge angebaut.
Tierwelt. Die Säugetierfauna von B. ist eine gemischte; sie enthält arktisch-cirkumpolare Formen besonders im Norden, im Süden finden sich Arten der Vereinigten Staaten. Nordische Formen sind: Renntier, Elch, Moschusochse, Polarbär, Eisfuchs, Vielfraß, Luchse, Lemminge; südliche: Waschbär, Baumstachelschwein, Biber, Zibethratte, Hüpfmäuse, Hirsche, Stinktier, grauer Bär und Baribal. Als charakteristische Formen des Felsengebirges erscheinen: Bergschaf (Ovis montana Geoffroy) und Bergziege (Aploceras laniger Smith). Ebenso verhält sich die Vogelwelt: neben einer ständigen arktischen Fauna (Ohreneule, Schneehuhn, Schneeammer, dreizehige Spechte) finden sich Beutelstare, Kolibris, Purpurschwalben, Blauvögel und Tyrannen. Von Schlangen kommen 5, von Schildkröten 3 Arten vor, sie gehen aber nicht so weit nördlich als einige Frösche und Kröten und ein Salamander (Plethodon erythronata Baird). Fische, besonders Lachse, sind zahlreich. Tagschmetterlinge sind durch 53 Arten vertreten; Käfer, besonders Laufkäfer, sind verhältnismäßig viel vorhanden. Alle europ. Haustiere sind in B. eingeführt.
Mineralreich. Nicht unbedeutend ist der Reichtum B.s an nutzbaren Mineralien, deren Gesamtproduktion 1890 19332000 Doll. Wert erreichte, darunter Kohlen 3117661 t im Werte von 6496110 Doll., Eisen im Werte von 368901 Doll., Gold (1149776), Kupfer (1238780), Silber (407183), Asbest (1 Mill. Doll.). Ein neu entdecktes Nickellager in Ontario verspricht einen überaus reichen Ertrag. Außerdem wird Marmor, Gips und Steinsalz gewonnen. Von Eisenerzen findet sich besonders Magnet- und Titaneisen in den Bezirken von Beauce und Vaudreuil; Kupfererze am Nipigonsee und am Mackenzie, Silbererze am Obern See, Bleiglanz im Chaudièrethal. Gold findet sich außer in Untercanada vor allem in Britisch-Columbia. Von größter Wichtigkeit ist der Kohlenreichtum sowohl in den maritimen Provinzen im Osten als an der pacifischen Küste auf der Königin-Charlotte- und Vancouver-Insel, wo von 1836 bis 1888 4358221 t Kohlen gefördert wurden. Zwischen dem Erie- und Huronsee, wo die Städte Petrolea und Ölquelle entstanden, und im Ufergebiet des Mackenzie finden sich ausgedehnte Petroleumgebiete, die insgesamt (1890) für 1004546 Doll. förderten.
Landwirtschaft und Fischerei. Der Hauptreichtum B.s besteht in seinem fruchtbaren Boden. Man schätzt den anbaufähigen und Waldboden in B. auf 3600000 qkm. Vor allem wird Weizen angebaut, dessen Ertrag 1889 auf 30871656 und 1891 auf 61592822 Bushels berechnet wurde; davon erzeugte Manitoba 1891 über 23 Mill. Bushel. Einen großen Aufschwung hat die Fabrikation von Käse genommen, der jetzt einen wichtigen Ausfuhrartikel nach England bildet. Von großer Bedeutung ist auch der Fischfang; Kabeljau, Hering, Lachs, Makrele, Schellfisch, Forellen, Sardinen, Weißfische und Hummer sind zahlreich; auch wird Walfischfang und Robbenschlag getrieben; namentlich ist der Lachsreichtum des Lorenzstroms und der pacifischen Küste ungeheuer. 1891 betrug der Gesamtertrag der Fischerei 18978078 Doll., nicht gerechnet den sich auf 100 Pfd. pro Kopf und Jahr belaufenden Privatverbrauch.
Über die Bevölkerung, Verfassung und Verwaltung, Handel und Verkehr, sowie Geschichte, s. Canada und Neufundland.
Britisch-Nord-Borneo, s. Borneo (S. 317 b).
Britisch-Ostafrika und Britisch Ostafrikanische Gesellschaft, s. Englisch-Ostafrika.
Britisch-Ostindien, s. Ostindien.
Britisch-Senegambien, s. Gambia.
Britisch-Südafrikanische Gesellschaft, s. Englisch-Südafrikanische Gesellschaft.
Britisch-Westindien, s. Westindien.
Britisch-Zambesia, s. Sambesigebiet, englisches.
British and African Steam Navigation Company, unterhält in Verbindung mit der African Steam Ship Company regelmäßige Dampferverbindungen von Liverpool, dem Sitze der Gesellschaft, Hamburg und Antwerpen nach West- und Südwestafrika, und zwar 1) nach Madeira, Teneriffa, Gran-Canaria und den Küstenplätzen bis Neu-Calabar hinunter, von Liverpool wöchentlich, von Hamburg alle 14 Tage; 2) nach den südlichern Küstenplätzen (Old-Calabar, Kamerun, Gabun, Landana, Kongo, Loanda u. s. w.) von Liverpool alle 3, von Hamburg und Antwerpen alle 4 Wochen. Die Fahrten nach Westafrika bis zum entferntesten Punkte dauern etwa 36‒40 Tage, diejenigen nach Südwestafrika etwa 47‒50 Tage. Die Gesellschaft ist 1869 gegründet und besitzt 22 Dampfer mit 24500 Registertons; die mit ihr in Verbindung stehende African Steam Ship Company ist 1852 gegründet und besitzt, nach ihrer Vereinigung mit der Reederei von Eldor Dempator & Co. (11 Schiffe von etwa 18500 Registertons), 32 Schiffe mit 42700 Registertons Raumgehalt.
British India Steam Navigation Company, London (gegründet 1856), ist seit ihrer Vereinigung mit den British India Associated Steamers Limited, London (gegründet 1873, als Aktiengesellschaft eingetragen 1885), eine der wichtigsten Reedereien für den Personen- und Warenverkehr mit Ostindien, Australien und Ostafrika. Die beiden den Betrieb gemeinschaftlich führenden Linien besitzen (1892) 101 Dampfer mit 163400 Registertons Raumgehalt, darunter 10 Dampfer von je über 3000 t. Die Hauptlinien sind: 1) London-Kalkutta, zweimal monatlich; Fahrtdauer 34 Tage. 2) London-Java-Queensland, Royal Mail Line, einmal monatlich; bis Batavia 37 Tage, bis Brisbane 55 Tage. 3) London-Ostafrika, einmal monatlich; bis Sansibar 33 Tage. 4) London-Karatschi-Bombay, nach Bedarf. Ferner Nebenlinien: eine sechswöchentliche Linie Kalkutta-Australien (Adelaide, Melbourne, Sydney, Brisbane); eine vierwöchentliche Linie Kalkutta-Mauritius-Bombay, eine wöchentliche Linie Bombay-Karatschi-Persischer Golf (Bendarabbas, Buschehr, Basra, und in Verbindung mit der Euphrates & Tigris Limited Navigation Company nach Bagdad); sowie mehrere wöchentliche Linien zwischen den verschiedenen Küstenplätzen Vorder- und Hinterindiens. – Alle Schiffe der Hauptlinien haben in Aden Anschluß an die Postlinien von und nach London via Brindisi, wodurch die Fahrtdauer für Post und Passagiere um 10 Tage abgekürzt wird. Die Linie hat Postverträge mit den Regierungen von Großbritannien, Indien und China. In dem wegen Postbeförderung und sonstiger Dienste im Verkehr mit Ostafrika 1889 neu geschlossenen Vertrage sind wegen der erhöhten Bedeutung