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Büsching (Joh. Gust. Gottlieb) – Buschmänner
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Büsching (Ant. Friedr.)'
zum ord. Professor der Philosophie ernannt wurde, ging er 1761 als Prediger bei der luth. Petrigemeinde nach Petersburg; 1765 legte er sein Amt nieder und
ging zuerst nach Altona, wurde aber schon 1766 als Oberkonsistorialrat und Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster nach Berlin berufen, wo er 28. Mai
1793 starb. In seiner «Erdbeschreibung» (Tl. 1–11, Abteil. 1, Hamb. 1754–92), deren erste Teile mehrere Auflagen erlebten, wandte B. Zuerst die
polit.-statist. Methode der Geographie an und bahnte dadurch eine wissenschaftliche Behandlung dieser Disciplin an. Fortgesetzt wurde die
«Erdbeschreibung» von Sprengel und Wahl (Tl. 11, Abteil. 2–4, Hamb. 1802–7), von Hartmann (Tl. 12, Abteil. 1, ebd. 1799) und von Ebeling (Tl. 13, Bd. 1–6,
ebd. 1800–3). Unter B.s zahlreichen andern Werken sind noch zu erwähnen das «Magazin für Historie und Geographie» (25 Bde., Halle 1767–93), «Beiträge
zur Lebensgeschichte merkwürdiger Personen» (6 Bde., ebd. 1783–89; hierin im 6. Bande seine eigene Lebensgeschichte), «Neueste Geschichte der
Evangelischen beider Konfessionen in Polen» (3 Bde., ebd. 1784–87) und «Wöchentliche Nachrichten von neuen Landkarten und Büchern» (Berl. 1773–86).
Büsching, Joh. Gust. Gottlieb, Altertumsforscher, Sohn des vorigen, geb. 19. Sept. 1783 zu
Berlin, studierte zu Erlangen und Halle und wurde 1806 Referendar bei der Regierung in Berlin. Früh für deutsche Kunst und Altertumskunde begeistert,
erhielt er 1810 den Auftrag, die säkularisierten Stifter und Klöster Schlesiens zu bereisen, um ihre wissenschaftlichen und Kunstschätze nach Breslau zu
überführen, wurde 1811 königl. Archivar zu Breslau, 1816 Docent an der Universität, 1817 außerord., 1823 ord. Professor der Altertumswissenschaften; er
starb 4. Mai 1829. Er begründete den Verein für schles. Geschichte und Altertümer und gab lange die «Schles. Provinzialblätter» heraus; mit von der Hagen
veröffentlichte er das «Buch der Liebe», das «Leben Götz' von Berlichingen» (Bresl. 1813) und den noch heute brauchbaren «Litterar. Grundriß zur Geschichte
der deutschen Poesie» (Berl. 1812); mit von der Hagen und Docen das «Museum für altdeutsche Litteratur und Kunst» (ebd. 1809–11); selbständig «Des
Deutschen Leben, Kunst und Wissen im Mittelalter» (4 Bde., Bresl. 1816–18; neue Aufl. 1821), die Memoiren des schles. Ritters
Hans von Schweinichen (s. d.), «Ritterzeit und Ritterwesen» (2 Bde., ebd. 1823), seine beste Arbeit, und
kleinere, namentlich auf mittelalterliche Baukunst bezügliche Schriften.
Buschīri bin Salim, ein Mischlingsaraber, wahrscheinlich 1834 geboren, Plantagenbesitzer in der Nähe
von Pangani, war 1888–89 die Seele des Araberaufstandes gegen die deutsche Herrschaft in Ostafrika. Er griff wiederholt, aber vergeblich 1888 Bagamojo und
Dar es Salaam an und wurde 8. Mai 1889 zum erstenmal von Hauptmann Wißmann geschlagen. Ein Überfall der Station Mpwapwa in Usagara glückte ihm
zwar im Juli, auch gelang es ihm die wilden Mafiti in Massen nach Usaramo zum Kampf gegen die Deutschen heranzuführen, doch erlitt er 18. Okt. bei Jombo
durch Lieutenant von Gravenreuth eine entscheidende Niederlage. Er zog sich darauf nördlich nach Nguru zurück, wo er 7. Dez. von den Negern gefangen
genommen und an die deutsche ↔ Schutztruppe ausgeliefert wurde. Am 15. Dez. 1889 wurde er in Pangani durch ein Kriegsgericht zum Tode
durch den Strang verurteilt und sofort hingerichtet.
Buschkatze, soviel wie Serval, s. Luchs.
Buschklepper, berittener Räuber; Strauchdieb.
Buschmann, Joh. Karl Eduard, Sprachforscher, geb. 14. Febr. 1805 zu Magdeburg, widmete sich zu Berlin und Göttingen orient.
Studien, machte dann eine Reise nach Mexiko und trat nach seiner Rückkehr mit den Gebrüdern Humboldt in nähere Verbindung. B. hatte Anteil an den
sprachwissenschaftlichen Arbeiten W. von Humboldts, nach dessen Tode er auch A. von Humboldt bei seinen Werken, namentlich dem «Kosmos»,
unterstützte. B. trat 1832 bei der königl. Bibliothek in Berlin ein, wurde 1835 zum Kustos und 1853 zum Bibliothekar ernannt; 1851 wurde er in die Akademie
der Wissenschaften aufgenommen. Er starb 21. April 1880 zu Berlin. Von W. von Humboldts Werke «Die Kawisprache auf der Insel Java» (3 Bde., Berl.
1836–39), mit dessen Vollendung B. nach dem Tode des Verfassers von der Berliner Akademie betraut worden war, ist der größte Teil des dritten Bandes, die
vergleichende Grammatik der Südseesprachen, von B. bearbeitet. Hieran reiht sich
«Aperçu de la langue des Iles Marquises et de la langue taïtienne» (Berl. 1843). In den Publikationen der Berliner
Akademie erschienen von B. «Die aztekischem Ortsnamen» (1. Abteil., ebd. 1853; zu Mexiko ins Spanische übertragen), «Die Spuren der aztekischen Sprache
im nördl. Mexiko und höhern amerik. Norden» (ebd. 1859), «Der athapaskische Sprachstamm» (ebd. 1856), «Das Apache und der athapaskische
Sprachstamm» (3 Tle., ebd. 1860–63), «Grammatik der sonorischen Sprachen» (ebd. 1864–69). Ferner schrieb er «Über den Naturlaut» (ebd. 1853; ins
Englische übersetzt) und gab 1862 den 5. Band des «Kosmos» von Humboldt mit einem Register über das ganze Werk heraus.
Buschmänner (holländ. Bosjesmans, d.i. Strauchbewohner; engl.
Bushmen), in der eigenen Sprache Sakwa oder
Sâb (Singular) oder Sân (Plural), in der Sprache der Kaffern
Aba-tua, d. i. Bogenmänner, bei den Betschuanen Baroa, ein Volk in Südafrika.
Ihre Hauptsitze erstrecken sich von der Kafferngrenze im SO. quer durch die Kapkolonie bis in den Nordwesten derselben, also im S. des Oranjestroms. Doch
wohnen sie auch im N. desselben, zunächst im Großnamaland auf beiden Seiten des Aub oder Großen Fischflusses, teils von den Nama geknechtet, teils
unabhängig: dann in größerer Zahl, vollkommen unabhängig, östlich davon in der großen Sand- und Buschwüste Kalahari und weiter nordwärts bis an und
über den Ngamisee hinaus. Die B. werden wegen ihrer Kleinheit (Maximum 144 cm) zu den Zwergvölkern Afrikas gerechnet. Sie sind sehr mager und
feingliedrig, rötlichbraun von Farbe, haben wolliges, fein verfilztes Haar, plattgedrückte Nase, etwas aufgeworfene Lippen. Daß die B. mit den Hottentotten
einen gemeinsamen Rassentypus haben, könnte bei aller physischen Grundverschiedenheit aus der Ähnlichkeit ihrer Sprachen entnommen werden; höchst
wahrscheinlich sind sie die Ureinwohner, welche die einwandernden Hottentotten sich unterworfen haben. Die B. leben in Stämme geteilt, schwärmen in
einzelnen Familien umher und vereinigen sich nur zur Verteidigung oder zu Raubzügen. Sie haben alle Eigenschaften eines Jägervolks: ausdauernd, unstet,
sehr vertraut mit den
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 788.