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Clarke’s Fork – Clasp
C. sehr rüstig gegen die Freidenker seiner Zeit wie gegen Dodwell, dem er die Unsterblichkeit der Seele aus dem Begriffe eines immateriellen Wesens zu demonstrieren suchte. C. starb 17. Mai 1729. Unter seinen Schriften ist die berühmteste die «Demonstration of the being and attributes of God» (2 Bde., Lond. 1705‒6), mit der dem Inhalte nach sein «Discourse concerning the unchangeable obligations of natural religion and the truth and certainty of the christian revelation» (ebd. 1705) zusammenhängt. Auf Veranlassung der Prinzessin von Wales geriet er mit Leibniz in einen lebhaften Briefwechsel über Probleme der Philosophie. Die Dokumente über diesen Streit sind gesammelt in der «Collection of papers, which passed between Leibnitz and C. in the years 1715 and 1716» (Lond. 1717; auch französisch, Amsterd. 1719). Die Moral suchte er auf ein eigenes Princip zu gründen, auf die Schicklichkeit der Dinge (fitness of things) oder das von Gott ewig bestimmte Verhältnis derselben. Geschätzt ist seine Ausgabe des Cäsar (Lond. 1712); die des Homer (griechisch und lateinisch, 5 Bde., ebd. 1729‒46; 2. Aufl., 2 Bde., 1758) wurde erst von seinem Sohne, Samuel C., vollendet. Eine Sammlung seiner philos. Werke erschien zu London (4 Bde., 1738‒42). – Vgl. Zimmermann, Samuel C.s Leben und Lehre (Wien 1870).
Clarke’s Fork (spr. klarks) oder Clarke’s River, der Hauptquellfluß des Columbia, entsteht im nordamerik. Staate Montana aus der Vereinigung des Bitter-Root- und Flathead-River. Ersterer entspringt im Big-Holegebirge im südwestl. Montana, fließt zunächst nach N., dann mit dem Hellgate nach NW. und bis zu seiner Vereinigung mit dem Flathead nach O. Dieser entspringt im Felsengebirge in Britisch-Nordamerika, fließt zunächst nach S. durch den See gleichen Namens, nimmt den Jocko-River auf und eilt von da ab nach W. dem Bitter-Root zu. Der so gebildete Strom fließt nunmehr in nordwestl. Richtung durch Montana und Idaho. Hier tritt er in einen 54 km langen und 12 km breiten See, den Pend d’Oreille oder Kalispelm, fließt dann nach W., bis er das Territorium Washington erreicht. Von da ab wendet er sich gegen N. und ergießt sich, einen Bogen nach W. machend, unter 48° 50′ nördl. Br. und 117° 45′ westl. L. von Greenwich in Britisch-Columbia in den Columbia. Die Gesamtlänge des C. F. mit den Quellflüssen beträgt etwa 1000 km.
Clarke’s River, s. Clarke’s Fork.
Clarkĭa Pursh., Pflanzengattung aus der Familie der Onagraceen (s. d.), deren wenige Arten, einjährige Kräuter, im westl. Nordamerika einheimisch sind. Sie haben zahlreiche, große, lebhaft gefärbte Blüten. Deshalb werden einige Arten in Deutschland als Zierpflanzen kultiviert, so z. B. die C. elegans Dougl. mit blauroten und C. pulchella Pursh. mit purpurroten Blüten. Von beiden Arten existieren zahlreiche Gartenformen, mit roten, weißen gefransten und gefüllten Blumen und mit niedrigem Wuchse (Tom Thumb genannt).
Clarksville (spr.-will), Hauptstadt des County Montgomery im nordamerik. Staate Tennessee, nordwestlich von Nashville, am nördl. Ufer des Cumberland, ist Eisenbahnknotenpunkt, hat (1890) 7924 E. und bedeutenden Tabakshandel.
Claro Babuyan, s. Babuyan.
Clary und Aldringen, ein in Österreich, besonders in Böhmen, ansässiges, aus Toscana stammendes fürstl. Haus, das mit Bernhard von C. 1363 von Kaiser Karl Ⅳ. das Indigenat in Böhmen erhielt. Franz von C. wurde 23. März 1641 von Ferdinand Ⅲ. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Sein Sohn, Hieronymus von C., gest. 19. Nov. 1671, vermählte sich mit Anna, der Schwester des Reichsgrafen und kaiserl. Feldherrn von Aldringen (s. Aldringer), und erbte so die Herrschaft Teplitz. Auch erhielt er 23. Jan. 1666 mit der böhm. Grafenwürde die Namen- und Wappenvereinigung mit denen der Aldringen. Sein Sohn, Johann Markus Georg von C., seit 16. Juni 1680 Reichsgraf, war k. k. Geheimrat, viele Jahre Gesandter am kursächs. Hofe und starb 4. April 1700, vier Söhne hinterlassend. Der älteste, Graf Franz Karl von C., starb 20. Jan. 1751, nachdem er das Seniorat Teplitz 1750 in ein Majorat verwandelt hatte. Dieses erbte sein dritter Sohn, Graf Franz Wenzel von C., geb. 8. März 1706, Wirkl. Geheimrat und Obersthof- und Landjägermeister, 2. Febr. 1767 von Kaiser Joseph Ⅱ. in den Reichsfürstenstand nach dem Rechte der Erstgeburt erhoben, gest. 21. Juni 1788. Sein Urenkel, Fürst Edmund Moritz von C., geb. 3. Febr. 1813, ist das gegenwärtige Haupt der Familie und erbliches Mitglied des Herrenhauses. Er wurde wiederholt vom verfassungstreuen Großgrundbesitz in den böhm. Landtag gewählt. In seinen Besitzungen gehören außer der Fideikommißherrschaft Teplitz (88 qkm) noch die Schutzstadt Graupen und die Herrschaft Binsdorf.
Clasen, Karl, Historienmaler der Düsseldorfer Schule, geb. 1812 zu Düsseldorf, trat 1829 in die dortige Akademie ein und machte sich zuerst 1839 durch: Die Flucht nach Ägypten bekannt. Die biblische Geschichte ist auch sein hauptsächlichstes Darstellungsgebiet geblieben (Auferweckung der Tochter des Jairus), und selbst seine profangeschichtlichen Arbeiten lehnen sich gern an Religiöses an, wie: Graf Rudolf von Habsburg (1840), Papst Sixtus und der Diakon Laurentius (1842). Außer zahlreichen Altarbildern lieferte er auch die Kartons zu vielen Glasgemälden. Zu seinen spätern Bildern gehört die Entdeckung der Aachener Quelle durch Kaiser Karls Roß und die Allegorie der Borussia.
Clasen, Lorenz, Vetter des vorigen, Maler, geb. 14. Dez. 1812 in Düsseldorf, bildete sich in gleicher Weise als Historienmaler aus. Neben seiner künstlerischen Thätigkeit war C. auch vielfach als Kunstkritiker thätig. Eine kleine Broschüre: «Des Kunstfreundes Reiseabenteuer» (1847), enthält treffende ästhetische Bemerkungen. 1848‒49 führte er die Redaktion der «Düsseldorfer Monatshefte», siedelte aber 1854 nach Leipzig über, wo er die Fortsetzung des Faberschen «Konversations-Lexikons für bildende Kunst» in die Hand nahm und außerdem für Illustrationszwecke manches zeichnete. Er veröffentlichte «Erlebtes und Verwebtes. Aus der Schreibmappe eines Malers» (Lpz. 1886). Von seinen Gemälden ist die Nacht am Rhein (im Rathause zu Krefeld) am bedeutendsten; sonst sind noch zu nennen: Sängerkrieg auf der Wartburg, Chlodwigs Bekehrung durch Chlotilde.
Clasp (engl., spr. kläßp), eine metallene mit dem Namen einer Schlacht oder einer Festung oder mit der Jahreszahl eines Feldzuges bezeichnete Spange, die dem Teilnehmer an der betreffenden Schlacht, Belagerung, Verteidigung oder an dem betreffenden Feldzug besonders verliehen und auf dem dazugehörigen Bande getragen wird.
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