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Clinch-River - Clissa
führte diese in den Kämpfen vor Metz, entzog sich
nach der Kapitulation der Kriegsgefangenschaft und
stellte sich der Regierung der nationalen Verteidi-
gung zur Verfügung. Man gab ibm den Rang
eines Divisionsgenerals und den Befehl über das
neuformierte 20. Armeekorps der Ostarmee (Vour-
baki), mit dem er an den Kämpfen bei Villerserel
und an der Lisaine teilnahm. Am 27. Jan. 1871
übernahm C. an Stelle Bourbakis den Oberbefehl,
als die Lage bereits hoffnungslos war. Bei dem
traurigen Zustand der Armee gab er die Idee eines
Durchbruchs nach Westen auf und versuchte durch
einen Marsch aufPontarlier die Verbindung mit dem
südöstl. Frankreich zu gewinnen. General von Man-
teusfel verlegte ihm aber auch diesen Ausweg, sodaß
er 1. Febr. mit 84000 Mann in die Schweiz über-
treten muhte. Nach Abschluß des Präliminarsrie-
dens kehrte C. nach Frankreich zurück und übernahm
den Befehl über die Truppen, die als 5. Armeekorps
der Armee von Versailles an den Kämpsen gegen
die Commune von Paris teilnahmen. C. wurde so-
dann Mitglied der Landesverteidigungskommission,
erhielt den Befehl über das 1. Armeekorps in Lille
und dann kurze Zeit über das 6. Armeekorps in
Chalons-sur-Marne; 1879 wurde ihm das Militär-
gouvernement von Paris anvertraut. Er starb
20. März 1881.
Clinch-River (spr. klintsch riww'r), Fluß in
Nordamerika, entspringt in den Clinch Mountains
im SW. des Staates Virginien, stiesit durch Ten-
nessee und mündet, durch den Powells-River ver-
stärkt, bei Kingston nach einem Laufe von etwa 320 km
in den Tenncssee. Er ist auf 160 km nur für kleine
Fahrzeuge schiffbar.
Elmgen, Stadt, s. Klingen.
Olinioi (lat.), eigentlich bettlägerige Kranke,
hiehen in der ersten christl. Zeit in Rom Christen,
welche auf dem Krankenbett bei Todesgefahr durch
Besprengen mit Wasser getauft worden waren.
oiinionin (lat.), s. Klinik.
Clinton (spr. klinnt'n). 1) Hauptstadt des gleich-
namigen County in Iowa, südlich von Dubuque am
Westufer des Mississippi, ist Eisenbahnknotenpunkt,
hat (1890) 13619 E., Werkstätten der Chicago- und
Northwestern-Eisenbahn, eine 1200 m lange Brücke
und beträchtlichen Holzhandel. - 2) Stadt im
County Worccstcr in Massachusetts, nordöstlich von
Norcester am Nashuafluß, hat (1890) 10124 E., eine
Teppich- und eine Gincchamfabrik. - 3) Hauptort
des County Henry in Missouri, südöstlich vonKansas
City, hat 4737 E. und ist Eisenbahnknotenpunkt.
Clinton (spr. klinnt'n), eine einflußreiche amerik.
Familie in Neuyork, aus der mchrcre Politiker her-
vorgegangen sind und die lange Jahrc hindurch die
Herrschaft über Neuyork mit den Livingstons geteilt
hat. Ihre bedeutendsten Vertreter sind: GeorgeC.,
geb. 26. Juli 1739, diente im Unabhängigkeitskriege,
unterlag 1796 als Kandidat für die Vicepräsident-
schaft, bekleidete dann aber dieses Amt 1805-12
bis zu seinem Tode. - De Witt C., Neffe von
George, geb. 2. März 1769 in Little Britam (Neu-
york), war mehrmals Mitglied des Senate der Ver-
einigten Staaten und Mayor der Stadt Neuyork,
wurde 1812 gegen Madison als Präsidentschafts-
kandidat aufgestellt, unterlag aber bei der Wahl.
1816 wurde er zum Gouverneur von Ncuyort ge-
wählt und bekleidete dies Amt später noch mchrere-
mal. Er war berühmt als Advokat und besonders
als Erbauer des Eriekanals (s. d.). C. starb 11. Febr.
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
1828 in Albany. - Vgl.Renwick, I.ik6 olvk^Vitt 0.
(1840 u. ö.); Campbell, I.1l6 ol vs V/itt 0. (1849).
Clinton (spr. klinnt'n), Sir Henry, brit. Feld-
herr, geb. um 1738, war im Siebenjährigen Kriege
Adjutant des Herzogs von Vraunschweig und wurde
1775 als Generalmajor nach den brit. Kolonien in
Nordamerika gesandt. Sein erstes Auftreten daselbst
war erfolgreich; er schlug nach der Schlacht bei Bun-
kersbill 1776 die Amerikaner in mehrern Gefechten
aus Long-I^land, beschoß Charleston, nahm im Sep-
tember Neuyork weg, stürmte Okt. 1777 die Forts
Montgomcry und C. am Hudson und wurde Juni
1778 an Howcs Stelle zum Oberbefehlshaber der
Armee ernannt. Bei der Annäherung Washingtons
muhte er Philadelphia den amcrik. Truppen über-
lassen, bewerkstelligte jedoch mit großer Geschicklich-
keit seinen Rückzug durch Jersey und versammelte
sein Heer bei Neuyork. In Charleston, das er Mai
1780 nahm, verübte er die greulichsten Metzeleien
und ließ Frauen und Greise erschießen. Im Früh-
ling 1781 versuchte er die Franzosen, die unter
Rochambcau Nbode-Island besetzt hielten, anzu-
greifen; allein Washington setzte seinem Vordringen
ein Ziel und hielt ihn durch eine scheinbare Be-
drohung Neuyorks hin, während er mit der Haupt-
armee nach Süden eilte und Lord Cornwallis
19. Okt. in Dorttown zur Kapitulation zwang. Zu
spät segelte C. mit 7000 Mann von Neuyort ab,
um Cornwallis zu entsetzen, erfuhr unterwegs
dessen Kapitulation und kehrte zurück. C. wurde 1782
nach England zurückberufen, erhielt das Gouverne-
ment von Limcrick, trat ins Parlament und starb
als Gouverneur von Gibraltar 24. Dez. 1795. Er
veröffentlichte "^lllrativö ol 1ii8 conäuot in ^ui6-
rica" (Lond. 1783), "OIiZervation" on N^ri Ooi'ii-
^2.1118' 3,118^61' to tQ6 iiHi-lÄtivs" (ebd. 1783), "Ol"'
86lV3.tioN8 011 8t6äm9.u'8 lliktoi^ ok t1i6 ^IN6ri0HN
Nkl" (ebd. 1794).
Clinton (spr. klinnt'n), Henry Fiennes, Graf
von Lincoln, Herzog von Newcastle (s. d.).
Mio (Klio^), eine der Musen (s. d.).
vlio dorv2.1i8 ^37-^., W a l f i s ch a a s, s.Flossen-
füßer.
Clippers (engl.), s. Klipperschiffe.
Clique (frz., spr. klik), soviel wie Koterie (s. d.).
Clisfa (slaw. LM), Dorf in der österr. Vezirks-
hauptmannfchaft und dem Gerichtsbezirk Spalato
in Dalmaticn, 13 km von Spalato und 7 km von
Salona, in 360 in Höhe, an der Lehne des Gebirges,
welches hier von einer 1849 neu hergestellten Straße
überschritten wird, wird überragt westlich vom
Monte-Caban (Koziak, 780 m) des Castellagebirges,
östlich von dem kahlen Mossorgebirge (Non8 aui-6U8,
1339 m) und hat (1890) 1442, als Gemeinde 3775
E., Wein- und Ölbau. Das Kastell (^oi-tL^a äs
^1i83k) beherrscht durch seine Lage auf einem vor-
springenden Felskamm sowohl das Uferland als
den Pah Clapavizza, der zwischen dem Berg Mossor
und dem Caban über die Gebirgskette nach Sinj und
weiter nach Bosnien führt. - C. wurde 1389 von
Bosniern genommen, 1494 siel es in die Hände der
Venetiancr, die es aber nach vielen Opfern zuerst
von dem mit den Uskoken verbündeten Freibeuter
Peter Crusich s dann von den Türken zurückerobern
muhten. 1813 wurde die von den Franzosen besetzte
Festung von einer Abteilung Kroaten, welche die
Engländer bei Spalato ausgeschifft hatten und denen
sich Dalmatiner angeschlossen, belagert und zur Kapi-
tulation gezwungen. Seitdem ist C. in österr. Besitz.