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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Cobham; Cobido; Cobija; Cobītis; Cobla; Coblenz; Cobourg; Cobra de capello; Coburg

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Cobham – Coburg

«Oriatio de arte interpretandi grammatices et critices fundamentis innixia, primario philologi officio» (Leid. 1847), «Praefatio lectionum de historia vetere» (ebd. 1853), «Variae lectiones quibus continentur observationes criticae in scriptores graecos» (ebd. 1854; neue Ausg. 1873; «Novae lectiones», ebd. 1858), «Orationes et fragmenta Lysiae» (Amsterd. 1863), «Miscellanea philologica et critica» (in der neuen Folge der «Mnemosyne», Leid. 1873), «Observationes criticae et palaeographicae ad Dionysii Halicarnassensis antiquitates romanas» (ebd. 1877) u. s. w. Auch war C. Mitherausgeber der philol. Zeitschrift «Mnemosyne». Außerdem hat er Xenophons «Hellenica» (Leid. 1862) und die Reden des Hyperides (ebd. 1858) herausgegeben, ferner auch die Didotsche Ausgabe des Diogenes Laertius (Par. 1850; 2. Aufl. 1862) besorgt. – Vgl. Hartman, De Carolo Gabriel C. (Berl. 1890).

Cobham (spr. kóbbämm), Dorf in der engl. Grafschaft Kent, 7 km im SO. von Gravesend. In der Nähe Cobham-Hall, seit 1714 im Besitz der Grafen von Darnley inmitten eines Parks. Der Mittelbau ist ein Werk Inigo Jones, die Flügel stammen aus dem 16. Jahrh. Das Schloß enthält Gemälde von Tizian, Rubens und van Dyck. Nördlich davon Gad’s Hill mit Charles Dickens’ Wohnhaus.

Cobido, Längenmaß, s. Covado.

Cobija (spr. -bihcha), Stadt in der chilen. Provinz Antofagasta, in dem regenlosen Küstenstrich der Westküste gelegen, früher als Puerto la Mar oder C. Hauptort der boliv. Provinz C. und einziger Seehafen Bolivias, zählte etwa 2000 E., ist jetzt ein Ort von 429 E., da der Handel auf Antofagasta und Tocopilla übergegangen ist.

Cobītis, s. Schmerlen.

Cobla (provençal.), s. Couplet.

Coblenz, s. Koblenz.

Cobourg (spr. -buhr), Stadt in der Provinz Ontario des Dominion of Canada, in fruchtbarer Umgebung, am Nordufer des Ontariosees, hat (1881) 4957 E., 7 Kirchen, 2 Banken, Ausfuhr von Holz, Eisenerz und Getreide und tägliche Dampferverbindung nach Charlotte im Staate Neuyork.

Cobra de capello (portug.), s. Brillenschlange.

Coburg, Halbinsel an der Nordküste Australiens, am Eingange zum Vandiemensgolf, von der Melville-Insel durch die Dundasstraße getrennt, mit den schönen Häfen Raffles und Essington.

Coburg. 1) Herzogtum, der südl. (kleinere) Teil des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha (s. d.), umfaßt 562,32 qkm mit (1890) 59287 (28243 männl., 31044 weibl.) E., darunter 1318 Katholiken und 213 Israeliten; 7779 bewohnte Wohnhäuser, 11999 Familienhaushaltungen und 1128 einzeln lebende Personen, und bildet in administrativer Beziehung mit dem inmitten bayr. Gebietes gelegenen Amtsgerichtsbezirk Königsberg, jedoch ohne die 4 Immediatstädte C., Königsberg in Franken, Neustadt, Herzogtum C., und Rodach, einen Landratsamtsbezirk. Die Rechtspflege wird durch fünf Amtsgerichte (C., Königsberg, Neustadt, Rodach, Sonnefeld) bewirkt, die mit Sachsen-Meiningen (ohne Kreis Saalfeld) und den preuß. Amtsgerichten Schleusingen und Suhl den Bezirk des Landgerichts zu Meiningen bilden. Das Oberlandesgericht befindet sich zu Jena. Außer der Hauptstadt begreift das Herzogtum noch die Städte Neustadt, Herzogtum C., mit (1890) 5020 E. und starker Spielwarenfabrikation, Rodach an der Rodach mit 1805 E. und Königsberg (Geburtsstadt von Regiomontanus) mit 843 E. und einer Schloßruine.

2) Landratsamtsbezirk im Herzogtum C., hat 514,01 qkm, (1890) 34513 (16484 männl., 18029 weibl.) E., darunter 34208 Evangelische und 293 Katholiken, 5540 bewohnte Wohnhäuser, 6810 Familienhaushaltungen, 435 einzeln lebende Personen und 4 Anstalten und umfaßt die Amtsgerichtsbezirke C., Neustadt, Rodach, Sonnefeld und Königsberg. 3) C. (Koburg), Hauptstadt des Herzogtums C., abwechselnd mit Gotha Residenz des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha, in 50° 15′ nördl. Br. und 28° 38′ östl. L., in 303 m Höhe (Schloßplatz), am Südabhange des Thüringerwaldes, im Thale der zum Main gehenden Itz und an der Linie Eisenach-Lichtenfels und den Nebenlinien C.-Sonneberg-Lauscha (38,4 km) und C.-Rodach (17,7 km) der Werrabahn, in anmutiger Gegend, ist Sitz der obersten Landesbehörden des Herzogtums C., eines Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Meiningen) mit Strafkammer und Kammer für Handelssachen, eines Zoll- und Steueramtes und hat (1890) 17106 (8155 männl., 8951 weibl.) E., darunter 923 Katholiken und 206 Israeliten, 1348 bewohnte Wohnhäuser, 3590 Familienhaushaltungen und 545 einzeln lebende selbständige Personen, in Garnison (502 Mann) das 3. Bataillon des 95. Infanterieregiments, Post erster Klasse mit Zweigstelle, Telegraph; einen Oberbürgermeister (6200 M.), 8 Magistratsmitglieder, 18 Stadtverordnete; freiwillige und Pflichtfeuerwehr, Hochdruckwasserleitung, Kanalisation, Gasbeleuchtung (320 öffentliche Flammen) und ein Schlachthaus (seit 1882).

^[Abb. Wappen]

Anlage und Bauten. Die innere Stadt ist größtenteils alt, aber freundlich; die äußern Stadtteile, meist erst in der neuesten Zeit entstanden, zeigen zahlreiche hübsche Villen. Auf dem Marktplatze steht seit 1865 das von Theed modellierte Standbild des Prinzen Albert, Gemahls der Königin Victoria von England; vor dem Schlosse seit 1844 die Erzstatue des Herzogs Ernst Ⅰ., von Schwanthaler, und auf dem Ernstplatze ein Kriegerdenkmal für 1870/71. Unter den 5 Kirchen zeichnet sich die spätgot. St. Moritzkirche (15. Jahrh.) mit einem Turme (102 m), dem Epitaphium Herzogs Johann Friedrich des Mittlern und einem Lutherdenkmal aus; die kath. Augustinkirche hat eine Krypta; die frühere Nikolaikirche ist zur Synagoge umgewandelt. Das herzogl. Residenzschloß (die Ehrenburg genannt) in engl.-got. Stil, mit der schönen Hofkirche wurde 1549 aus einem Barfüßerkloster umgebaut und unter Herzog Ernst Ⅰ. erweitert. Unter den übrigen Gebäuden sind hervorzuheben das Regierungsgebäude, das Zeughaus mit einer ansehnlichen öffentlichen Bibliothek, das Rathaus, das herzogl. Hoftheater, die Villa (cottage) des Herzogs im herzogl. Park, das Palais des Herzogs von Edinburgh, das neue Post- und Telegraphengebäude, die neue Bürgerschule, die Reitbahn, das Landkrankenhaus, das herzogl. Mausoleum und das Grabmal des Herzogs Franz (gest. 1806) im herzogl. Hofgarten.

An Unterrichtsanstalten hat C. ein herzogl. Gymnasium Casimirianum, 1605 gestiftet (Direktor Schulrat Muther, 17 Lehrer, 9 Klassen, 290 Schü- ^[folgende Seite]

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