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Combe (Andrew) – Combourg
«Metaphorical sketches of the old and new Systems» (Edinb. 1823), «The sphere of Joint Stock Companies» (ebd. 1825); auch gab er von 1825 bis 1827 ein besonderes Journal über Orbiston heraus u. d. T. «The Register for the first society of adherents to divine revelation at Orbiston».
Combe (spr. kohm oder kuhm), Andrew, Physiolog, Bruder des vorigen, geb. 27. Okt. 1797 in Edinburgh, studierte in Paris und Edinburgh, wurde 1827 Präsident der phrenolog. Gesellschaft, 1835‒36 Leibarzt des Königs Leopold von Belgien, dann der Königin Victoria und starb 9. Aug. 1847. Er schrieb: «Observations on mental derangement» (Edinb. 1841), «Principles of physiology applied to the conservation of health» (ebd. 1834), «The physiology of digestion» (ebd. 1836; Volksausg. 1860), «Treatise on the physiological and moral management of infancy» (ebd. 1840; Volksausg. 1847 u. 1860). – Vgl. Life and correspondence of C. (Lond. 1850).
Combe (spr. kohm oder kuhm), George, engl. Phrenolog, Bruder der beiden vorigen, geb. 21. Okt. 1788 zu Edinburgh, bildete sich hier zum Sachwalter aus, wandte sich später phrenolog. Studien zu und gab die «Essays on phrenology» (Lond. 1819 u. ö.) heraus, die dann vervollständigt als «System of phrenology» (1824; 5. Aufl., 2 Bde.’, 1843; deutsch von Hirschfeld, Braunschw. 1833) erschienen. Ferner schrieb er «On populär education» (1832 u. ö.) und «The constitution of man, considered in relation to external objects» (1828 u. ö.; deutsch von Hirschfeld, Brem. 1838), welche Schrift außerordentliche Popularität erlangte. Seine auf einer Reise in Amerika gemachten Beobachtungen legte er nieder in den «Notes on the United States» (3 Bde., Edinb. 1841). Seit 1842 besuchte er wiederholt Deutschland und machte durch die «Notes on the Reformation in Germany» (Lond. 1846) seine Landsleute mit der durch Ronge und Czersky hervorgerufenen Bewegung bekannt. C. starb 14. Aug. 1858 zu Moor-Park in Surrey.
Combenthäler, s. Jura.
Comber, T. J. ^[Thomas James], engl. Missionar und Afrikaforscher, geb. 1852 in London, kam als Sendbote der Baptist Missionary Society 1875 nach der Station Victoria in Kamerun, wo er 3 Jahre blieb. Er bestieg und durchforschte das Kamerungebirge, ging mit Greenfell 1878 an den Kongo, zuerst nach San Salvador, dann 1883 nach Stanley Pool, 1884 nach Bangala und den Kassai hinauf bis zur Mündung des Kuango. C., ein vorzüglicher Beobachter und tüchtiger Geograph, starb zur See 1887. Seine geogr. Berichte sind in den «Proceedings of the Royal Geographical Society» (1879, 1881, 1884 und 1885) veröffentlicht.
Combermere (spr. -mihr), Viscount Stapleton, brit. Feldmarschall, geb. 17. Nov. 1773 zu Llewenny Hall, trat früh in die Armee und nahm an den franz. Revolutionskriegen teil. C. ging dann nach Indien und zeichnete sich im Kampfe gegen Tippo Sahib aus. 1808 als General nach Spanien gesandt, nahm er rühmlichen Anteil an der Schlacht von Talavera. Später mit dem Oberbefehl über die gesamte unter Wellington vereinigte Kavallerie betraut, legte er in mehrern Schlachten des Halbinselkrieges glänzende Proben seines Führertalents ab. Nachdem C. 1817‒20 Gouverneur von Barbados gewesen, 1822‒25 den Oberbefehl in Irland geführt hatte, ward er 1825 zum Oberbefehlshaber aller Streitkräfte in Indien ernannt und eroberte als solcher das feste Bharatpur, wofür er 1827 zum Viscount ernannt und in den Peerstand erhoben wurde. 1830 kehrte er nach England zurück, wurde 1855 Feldmarschall und starb 21. Febr. 1865 in Clifton. – Vgl. die von seiner Gemahlin herausgegebene Combermere Correspondence (2 Bde., Lond. 1866). ^[Spaltenwechsel]
Combos (spr. kongb), François, franz. Historiker, geb. 27. Sept. 1816 zu Albi, ward 1844 Professor der Geschichte zu Pamiers, 1848 am Collège Stanislas in Paris, seit 1856 am Lycée Bonaparte, war 1856‒60 Inspektor an der Akademie in Lons le Saunier und danach Professor der Geschichte zu Bordeaux, wo er 7. Febr. 1890 starb. Er schrieb: «L’Abbe Suger» (1853), «Histoire générale de la diplomatie européenne» (1854), «La Russie en face de Constantinople et de l’Europe» (1854), «Histoire de la diplomatie slave et scandinave» (1856), «La princesse des Ursins» (1858), «Histoire de la monarchie prussienne», «Histoire des invasions germaniques en France» (1873), «Les libérateurs des nations» (1874), «L’Entrevue de Bayonne et la question de la Saint Barthélemy» (1882), «Madame de Sévigné, historien» (1885); die Tragödien «Le maréchal de Montmorency» (1866) und «Cathérine de Médicis» (1874).
Combitt (spr. kongbäng), Name mehrerer Gipfel der Penninischen Alpen im schweiz. Kanton Wallis. Der Grand-Combin, zwischen den Thälern von Bagne (s. d.) und Entremont (s. d.) gelegen, erhebt sich 34 km südsüdwestlich von Sitten unweit der Wasserscheide von Rhône und Po als firngekrönte Pyramide, die nach S. und O. mit schroffen Felswänden, nach N. und S. mit zerklüfteten Eishängen abfällt, und trägt die beiden Spitzen C. de Graffeneire (4317 m) und C. de Valforey (4145 m). Von jenem läuft östlich der Eiskamm von Tour de Boussine (3837 m), nördlich der Grat der Mulets de la Liaz und des schlanken Firnturmes Tournelon-Blanc (3712 m) gegen die Oberstufe des Bagnethals aus, von diesem die Kette der Maisonsblanches (3699 m). Etwa 4½ km nördlich vom Grand-Combin ragt jenseit des mächtigen Gletschers von Corbassière die zierliche Schneespitze des C. de Corbassière auf und 1½ km nordwestlich von dieser erhebt sich der Petit-Combin (3671 m), von welchem eine lange, voralpinen Charakter annehmende Kette bis zur Vereinigung der Thäler von Bagne und Entremont ausläuft. Der größte Gletscher des Gebietes ist derjenige von Corbassière, der, zwischen Grand-Combin, C. de Corbassière und der Kette des Tournelon-Blanc eingebettet, ½‒2 km breit und 11 km lang ist. Die Gruppe besteht vorherrschend aus grünen und grauen Schiefern, an welche sich am Außenrande Gneis, Dolomit und jurassische Kalksteine anschließen. Durch die 1881 vom Schweizer Alpenklub am Rande des Corbassièregletschers in 2770 m errichtete Cabane de Panossière sind die Besteigungen des C. de Corbassière und des Grand-Combin sehr erleichtert worden.
Combourg (spr. kongbuhr), Hauptstadt des Kantons C. (203,08 qkm, 10 Gemeinden, 16820 E.) im Arrondissement St. Malo des franz. Depart. Ille-et-Vilaine, 36 km südöstlich von St. Malo, an einem Etang, aus dem der zur Rance gehende Linon kommt, an der Linie St. Malo-Rennes-Redon der Franz. Westbahn, hat (1891) 1656, als Gemeinde 5588 E., Post, Telegraph, ein Schloß aus dem 14. und 15. Jahrh., in dem Châteaubriand den größten Teil seiner Jugend verlebte; Gerberei, Kerzen- und Leinwandfabrikation.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]