Deck, Theodor, franz. Thonwarenfabrikant, geb. 1823 zu Gebweiler im Elsaß, studierte
Physik und Chemie, bereiste
Deutschland, Osterreich und Ungarn und wurde 1855 Direktor einer Pariser Fayence-Ofenfabrik. Seine seit 1859 angestellten Versuche zur
Vervollkommnung der Keramik
hatten solchen Erfolg, daß er bereits 1861 die Fayencen von Oiron (Henri II.) und die wertvollsten chines. Porzellane nachbilden konnte.
Seit 1887 Direktor der Porzellanmanufaktur zu Sèvres, starb er daselbst 15. Mai 1891. Er schrieb:
«Faïence» (Par. 1877).
Decke oder Plafond, der obere Abschluß eines Raumes, im engern Sinne
die untere Fläche desselben. Man unterscheidet D. aus Holz,
Stein, Eisen und
gemischtem Material, nach der Form ebene und
gewölbte D Manche ebene D. bilden gleichzeitig den Fußboden des darüber befindlichen Raumes.
Abgesehen von den steinernen gewölbten D. (s. Gewölbe) kommen hier die hölzernen und die D. aus gemischtem
Material in Betracht.
Die gebräuchlichstem sind die hölzernen D. Sie werden aus Balken gebildet, welche nach der Tiefe
des Gebäudes oder nach der geringern Ausdehnung des zu überdeckenden Raumes verlegt werden. Bei den
Döbeldecken oder
Dippelböden liegen die Balken eng
aneinander, werden mit ihren Enden auf Mauerlatten aufgekämmt und unter sich durch hölzerne oder eiserne Dübel verbunden, deren
Entfernung 1 bis 1,50 m beträgt. Sie bilden D. und Fußboden zugleich, erfordern aber viel Holz und
starke
Unterstützungsmauern, weshalb sie nur selten zur Anwendung kommen. Bei den gewöhnlichen Balkendecken werden die Balken in
Entfernung von 0,80 bis 1,05 m, von Mitte zu Mitte gerechnet, angeordnet
(s. Balken und Balkenlage) und dienen zum Tragen der D. eines untern und des Fußbodens
(Dielung) eines obern Raumes. Bleiben die Balken in ihrer Unteransicht
frei, sodaß sie nur die Dielung tragen, wie dies häufig bei
untergeordneten Gebäuden, industriellen Anlagen, Bodenräumen u.s.w. vorkommt, so erhält man die
leere D. oder den Hohlboden. Soll jedoch die Wärme besser
erhalten, der Schall gedämpft und eingedrungenes Wasser zurückgehalten werden, so bedient man sich der
Zwischendecke, indem man die Balken seitlich mit 2–3 cm tiefen Falzen oder, falls man das
Balkenholz durch Ausschnitte nicht schwächen will, mit angenagelten Leisten von 4 cm Breite und 6 cm Höhe versieht, in oder auf welche
Stakhölzer in der Stärke der Latten mit Langstroh und Lehm umwickelt gelegt werden. Der freie Raum oberhalb und unterhalb zwischen den
Balkenfeldern wird alsdann mit Lehm glatt verstrichen. Eine solche D. nennt man den
ganzen Windelboden, welche aber nur bei untergeordneten Gebäuden angewendet wird: sie ist sehr
schwer und beansprucht infolgedessen sehr starke Balken. Läßt man den Hohlraum unterhalb der Ausstakung frei und gleicht nur den
obern Hohlraum bis zur Oberkante der Balken mit Lehm ab, so entsteht der halbe Windelboden,
welcher namentlich bei ländlichen Gebäuden zur Anwendung kommt. Legt man die Stakhölzer mit ihrer Strohlehmumwicklung
auf die Balken und gleicht dieselbe oberhalb als Lehm-Estrich und unterhalb zwischen den Balken mit
Lehm ab, so entsteht ↔ der gestreckte Windelboden, welcher häufig zur
Deckenbildung über Viehställen verwendet wird. Für landwirtschaftliche und Wohngebäude eignet sich am besten die
Einschubdecke (Fig. 1 u. 3), welche dadurch hergestellt wird, daß dünne Bretter oder Schwarten in
Falze oder auf Leisten zwischen die Balken in deren halber Höhe gelegt werden. Da die nebeneinander liegenden Schwarten keine dichte
Fuge haben, verstreicht man sie mit nassem Lehm, worauf bis zur Oberkante der Balken die Überschüttung (Beschuttung) der Balkenfelder
erfolgt. Das Beschuttungsmaterial, wozu sich vorzugsweise Lehm, Koks, Sand eignet, muß vollkommen trocken sein. Der untere Hohlraum
wird durch die Deckenschalung von 2 bis 3 cm Stärke geschlossen. Soll er jedoch sichtbar bleiben, so wendet man die
doppelte Einschubdecke an, bei welcher zwei Reihen Bretter, die untere glatt gehobelt oder geputzt,
zwischen die Balken gelegt werden. –
In Bezug auf die Deckenschalung unterscheidet man folgende
Arten der eigentlichen D.:
-
a. Die Schalung aus gesäumten Brettern mit Deckleisten,
welche einfach oder reich profiliert werden können,
-
b. Die doppelte Schalung mit versetzten Stoßfugen, meist in Stallgebäuden angewendet,
-
c. Die Stülpdecke mit doppelter Schalung, bei welcher die Zwischenräume der ersten Bretterschicht
durch die Bretter der zweiten Schicht gedeckt werden. Die untern Deckbretter werden an ihren Kanten profiliert,
-
d. Die genutete Schalung für reichere Deckenbildungen, bei welcher man die Bretter in verschiedenen
Richtungen anordnen kann. Die Bretter von möglichst astfreiem Holze werden glatt gehobelt und erhalten an ihren Kanten Kehlstöße.
-
e. Die geputzte Decke (s. Deckenputz).
-
f. Die in Holz gewölbten D. werden nur sehr selten angewendet und bestehen aus 5 cm starken
gefederten Bohlen, welche bogenförmig sich zwischen die Balken spannen,
-
g. Die Kassettendecken entstehen dadurch, daß man zwischen die Balken Reihen vertiefter Kästen
in Holz von reicher
Profilierung einfügt oder die D. unabhängig von den Balken in vielgestaltige Kastenfelder einteilt. Im ersten Falle werden
die Balken häufig mit Brettern verkleidet.

Figur: 2

Figur: 1
Unter den D. aus gemischtem Material sind zunächst die D. aus Holz (Balken) und Eisen (gewalzten
Unter- oder Zwischenzügen) zu nennen. In Bezug auf ihre Konstruktion unterscheidet man:
-
1) D. mit Holzbalken auf schmiedeeisernen (Anmerkung des Editors: Doppel-T)-Trägern (Fig. 1).
-
2) D. mit Holzbalken zwischen ebensolchen Trägern (Fig. 2).
-
3) D. mit Holzbalken,
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 858.