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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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De rege optime merito - Derg
7 Pußten (Erehkedö, Kengyeles,Kocsilapos, Morgo,
Musliczäs, Pergelö und Sösvölgy), ergiebigen
Ackerbau Weizen, Tabak, Zwiebeln), Viebzucht und
Sodagewinnung in den benachbarten Sümpfen.
vv roFS optimo inerlto (lat., "für den um
den König bestens Verdienten"), Devise des sicil.
Franz I.-Ordens (s. d.).
Der el-bachri (Deir el-Baheri), berühmte
Tempelruine in Theben am Rande der westl. Nilseite.
Dereliktion (lat.), Verlasfung, Verzichtleistung;
D er elinq uieren, verlassen, den Besitz einer Sache
aufgeben (s. Aufgeben).
Der el-Kamar oder Deir el-Kamr (d. h.
Hondkloster), Hauptort des asiat.-türk. Mutessariflik
Libanon, südst'ldöstlich von Beirut, am AbHange
des Libanon, in 900 m Höhe, in sehr gesunder und
schöner Lage, von fruchtbarem und trefflich bebautem
Terrassenland umgeben, hat 8000 E., meist Vtaro-
niten,auchDrusenund,Iuden;Weinbau,Seidcnzucht,
Seidenweberei und Stickerei. 1860 wurden in D. an
1000 christl. Maroniten von den Drusen ermordet.
Derenbourg (spr. -rangbuhr), Hartwig, Sohn
des folgenden, geb. 17. Juni 1844 zu Paris, absol-
vierte die I^iceuek 68-i6ttl68 1863 und studierte
dann in Leipzig unter Fleischer und zu Göttingen
unter Ewald. Nachdem er an der ^eolk ä681auFU68
0li6Qt3.i63 vivaut68 die arab. Sprache gelehrt hatte,
ward er 1879 zum Professor an dieser Schule er-
nannt. Sein Hauptwerk ist die Herausgabe des
arab. Grammatikers Sibawaihi, zu welchem Zweck
er 1880 den Escorial besuchte ("1^6 livre äs iM^-
^Hilii, texte arHd6", Par. 1881-89). Außerdem
hat er u. a. Aufsätze über arab. und himjaritische
Gegenstände veröffentlicht.
Derenbourg (spr. -rangbuhr), Joseph, eigent-
lich Dernburg, Orientalist, geb. 21. Aug. 1811 zu
Mainz, studierte auf den Universitäten Gießen und
Bonn, ging 1838 nach Paris, wo er Persisch, Ara-
bisch und Sanskrit hörte und eine höhere Schule
für jüd. Knaben gründete. Seit 1852 Korrektor der
orient. Publikationen, machte er sich um die Aus-
gaben orient. Schriftsteller verdient und nahm 1864,
nachdem er seine Lehranstalt abgetreten hatte, seine
wissenschaftlichen Studien wieder auf. Er wurde
1871 Mitglied des Instituts und 1877 mit dem
Lehrstuhl der talmudischen Wisseuschasten an der
Neoi6 pratihiiL ä63 d^utEL 6wäs8 betraut. D. hatte
schon 1846 die Fabeln des Lokman herausgegeben
und später mit Reinaud zusammen die Makamen des
Hariri ("3k3.uc68 äs llaiiri", Par. 1847-53), auch
au Abr. Geigers "Zeitschrift für jüd. Theologie"
mitgearbeitet; 1867 veröffentlichte er: "l^ai 8ur
1'Qi8toil6 6t 13. ^60FrapQi6 ä6 1a. ?ai68tin6", nach
dem Talmud und den andern rabbinischen Quellen,
1891 "1^63 IU0NUH16Qt8 8^1)66118 6t Hilll^ÄI'it63 äß
lg. Lid1i0tli6(iii6 national". Auch übernahm er die
Herausgabe der himjaritischen Texte in dem "lÜ0lpu8
in8l)i-iz)ti0uuiii 36lliitie3,i'uiii" (Tl. 4, Par. 1889 fg.).
Derenburg, Stadt im Kreis Halberstadt des
preuß.Reg.-Vez. Magdeburg, 10km vonHalberstadt,
an der zur Vode gehenden Holzemme und der Neben-
linie Langenstein-D. s5,?kin) der Halberstadt-Blan-
kenburger Eisenbahn, hat (1890) 2952 E., darunter
68 Katholiken; Post, Telegraph, evang. Kirche, kleine
Synagoge, Zuckerfabrik, Weihgerberei und Land-
wirtschaft. - Die ehemalige Herrfchaft D. hatte
Heinrich II. dem Stifte Gandcrsheim in Vraun-
fchweig verliehen, aber 1451 gab dieses sie unter
die Lehnshobeit Brandenburgs.
Derewnja, bei den Großrussen ein Dorf ohne
Kircke, zum Unterschied von Selo (s. d.).
Dereya, Stadt in Arabien, s. Teraije.
Derffliuger, Georg, Reichsfreiherr von, bran-
denb. Generalfeldmarschall, geb. 10. März 1606 zu
Neuhofen in Österreich ob der Enns als der Sohn
eines armen prot. Bauern, soll angeblich wegen
religiöser Bedrückung als Kind mit den Eltern die
Heimat verlassen haben. Wenn auch sein Iugend-
leben in Dunkel gehüllt ist, so ist so viel sicher, daß
D. nie Schneidergeselle, wie ihm nacherzählt wird,
gewesen ist. Unsicker ist die Überlieferung über seine
Teilnabme an der Schlacht am Weißen Berge 1620.
Jedenfalls trat er später, wahrscheinlich schon unter
Gustav Adolf, in schwed. Dienste; genannt wird er
jedoch erst 1636 als Oberstlieutenant. Wiederholt
that er sich durch kühne Handstreiche hervor (1636 bei
der Moritzburg in Halle, 1637 in Thüringen) und
avancierte um 1640 zum Obersten und Regiments-
commandeur. 1642 wurde er zu Georg Rakoczi
nach Siebenbürgen gesandt, um über ein Bündnis
mit ibm zu unterhandeln. 1646 vermutlich verließ
D. den schwed. Dienst und wohnte anfänglich in
Berlin, dann auf dem Landgut Gusow bei Eüstrin,
das ihm seine Gemahlin, ein Fräulein von Schap-
low, mitgebracht hatte, und das er eifrig bewirt-
fchaftete. 1655 trat er als Generalwachtmeister in
brandend. Dienste, wo er sich durch Klugheit und
Tapferkeit in den Kriegen gegen Polen, Dänen,
Schweden und Franzosen auszeichnete und rasch
weiter aufstieg. Er wurde 1657 Generallieutenant
und Wirtl. Geh. Kriegsrat, 1658 Generalfeldzeug-
meister, 1670 Generalfeldmarschall, 1677 Ober-
gouverneur der pommerschen Festungen, 1678 Statt-
halter von Hinterpommern und Kammin. Seine
hervorragendsten Waffenthaten sind die Schlacht bei
Warschau (28.-30. Juli 1656) und die Schlacht bei
Febrbcllin, die er an der Spitze von 6500 Reitern
entschied (18. Juni 1675), sowie der vorhergehende
Überfall vonRathenow, die Eroberung vonStralsund
und Rügen (1678) und der Winterfeldzug gegen die
Schweden 1678-79. Die Aufbringung und Schu-
lung der brandend. Reiterei war großenteils T.s
Verdienst; auch bediente sich der Große Kurfürst
feiner mehrfach zu Gesandtschaften. 1674 wurde
D. vom Kaifer in den Reichsfreiherrenstand er-
hoben, 1679 nach dem Frieden von St. Germain-
en-Laye erbat und erhielt er seinen Abschied und
lebte größtenteils auf seinen Gütern. Für seine
Leistungen empfing er eine Dotation von 140000
Thlrn. Er starb 4. Febr. 1695 zu Gusow und wurde
in der dortigen Kirche bestattet. Der jüngere seiner
beiden Söhne siel 1686 vor Ofen, der ältere, mit
dem die Familie im Mannsstamm erlosch, starb
1724 als Generallieutenant zu Gusow. D.s vier
Töchter verehelichten sich mit brandend. Offizieren
aus den Familien von der Marwitz, von Dewitz, von
Zieten. Seinen Namen führt seit 1889 das preuh.
3. Dragonerregiment. - Vgl. Varnhagen von Ense,
Viogr. Denkmale, Bd. 1 (in den "Ausgewählten
Schriften", 3. Aufl., Bd. 7, Lpz. 1887), und Graf
zur Lippc-Weißenfeld, Derfflinger (Berl. 1880); das
Buch von Fifcher, Beiträge zur Geschichte des Feld-
marschalls D. (ebd. 1884), enthält eine kritische Prü-
fung der Überlieferungen über D.s Jugendzeit.
Derg, Lough (fpr. lock dörg), zwei Seen in Ir-
land. 1) Die bedeutendste Erweiterung des Shan-
non, auf der Grenze der Grafschaften Tipperary,
Galway und Cläre, ist 39 km lang und 3,2 bis