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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Encke - Encyklika
gekommenen "I^i'sa äe i^läciäH ^ Vitoi-iano" (Rom
^514; Vurgos ohne Jahr). Die letztern rechtfertigen
es, daß man ihn den Vater der span. Bühne ge-
nannt hat. Noch hat man von ihm eine versifizierte,
aber poesielose Beschreibung seiner Reise nach Ieru-
salem'. "'IVid^iI, 0 via. saZi'". do Iiisi nz^em" (Rom
1521 u. ö.; zuletzt Madr. 1786) und ein "Vocumento
niia ^näta do llm0i'63" söhne Ort, 1556).
Gucke, Erdmann, Bildhauer, geb. 20. Jan. 1843
in Berlin, bildete sich ans der dortigen Akademie
und im Atelier von Albert Wolff. Er lieferte 1872
als erstere größere Arbeit die Vronzestatue von
Friedr. Lndw. Iahn in der Hafcnheide bei Berlin;
dann die Statne des Großen Kurfürsten an der
Hanptfront des Berliner Rathanfes sowie das 1880
enthüllte Marmorstandbilo der Königin Luise von
Preußen im Tiergarten zu Berlin, das mit einenl
reichen Figurenrelief (Darstellung der Leidens- und
Besreiungszeit) gefchmückt ist. Für die Herrscher-
balle des Zeughauses zu Berlin modellierte er die
Bronzestatuen des Großen Knrsürsten und Fried-
richs d. Gr. Sodann scbuf er die Gruppe: Kurfürstin
Elisabeth ihren Sohn Ioacbim in der Neligion un-
terrichtend. 1881 wurde er in die Akademie und den
Senat gewählt, 1883 zum Professor ernannt. 1885)
wurde das von (5. entworfene Neformationsdenkmal
in Spandan mit der Statue Joachims II. enthüllt.
1891 - 92 führte er die Sarkophage Kaiser Wil-
helms I. und der Kaiserin Augusta sür das Mau-
soleum in Charlottenburg sowie die Marmorstatue
des Erzengels sür die Vorhalle desselben aus.
Gncke, Joh. Franz, Astronom, geb. 23. Sept.
trat aber in den Freiheitskriegen 1813 - 14 in die
Artillerie der Hanseatischen Legion ein und 1815 in
preuß. Dienste als Artillericlientenant. Nach dem
Friedensschlüsse nahm er den Abschied, um 1816 die
Stelle eines Gehilfen auf der Sternwarte Seeberg
bei Gotha zu übernehnlen, an der er 1820Viccdircktor
und 1822 Direktor wnrde. E. ward 1825 Sekretär
der Akademie der Wissenschaften und Direktor der
Sternwarte in Berlin. Im Herbst 1863 in Ruhe-
stand versetzt, lebte E. seitdem in Spandau und starb
daselbst 26. Aug. 1865. Noch in Gotha veröffent-
lichte E. die wichtige Schrift "Die Entfernung der
Sonne" (Gotha 1822) und als Fortfetzung dazu:
"Der Venusdurchgang von 1769" (ebd. 1821),
worin er dnrch Tiskuffion der beiden Venusdurch-
gange von 1761 und 1769 einen neuen Wert für
die Sonnenparallaxen (8",57i) ableitete. Die Unter-
suchungen über den nach ihm benannten Kometen
(s. Enckescher Komet) sowie die spätern über Metho-
den zur Berechnung planetarischer Störungen, über
Bahnbestimmungen u. s. w. veröffentlichte E. teils
in den "Abhandlungen" der Berliner Akademie und
den "Astron. Nachrichten", teils aber auch in dem
Berliner "Astron. Jahrbuch", dessen Herausgabe er
seit 1830 besorgte. Außerdem gab er die "Astron.
Beobachtungen auf der Sternwarte zu Berlin",
Bd. 1-4 (Berl. 1840-56) heraus und besorgte die
Herausgabe der akademischen Sternkarten. Nach
seinem Tode erschienen seine "Abhandlungen", zu-
sammengestellt aus den Jahrgängen 1830-62 des
Berliner "Astron. Jahrbuchs" (3 Bde., Verl. 1866).
- Vgl. Vruhns, Johann Franz E. (Lpz. 1869).
Gnckescher Komet, der 26. Nov. 1818 von Pons
in Marseille entdeckte Komet. Er ist benannt nach
seinem ersten Bereckner Job. Franz Encke (s. d.), der
Bvockhauv' N?nversatioils-Ll'xifon.. 14. Aufl. VI.
für ihn eine Unilaufszeit von 3 Jahren 115 Tagen
fand und nachwies, daß er identisch mit den 1786,
1795 und 1805 beobachteten Kometen ist. Dieser
nnr im Fernrohr sichtbare Komet, der seit 1818
bei jeder Wiederkehr gesehen und beobachtet wurde,
ist merkwürdig dadurch, daß seine Umlaufszeit immer
geringer wird und zwar nach Enckes Rechnung bei
jedem Umlauf um etwa 2^ Stunde. Neuere Rech-
nungen von Asten und Vaklund zeigen zwar, daß
diese Verminderung nicht bei jedem Umlauf und
nickt immer in gleichem Betrage vorhanden ist,
lassen aber über ihr Vorhandensein keinen Zweifel.
Encke glaubte den Grund sür dieselbe in einem
widerstehenden Mittel suchen zu müssen, das den
Weltraum aussüllt und so dünn ist, daß es auf die
Bewegung der Planeten keinen nennenswerten Ein-
fluß ausübt, wohl aber im stände sei, dem Lauf
eines so äußerst leichten Körpers wie eines Kometen
merklichen Widerstand zu leisten. Hierdurch würde
eine Verminderung der Geschwindigkeit des Kometen
und dadnrch eine Annäherung desselben an die
Sonne herbeigeführt werden, die ihrerseits dann
nach dem dritten Kcplerschen Gesetz eine Verringe-
rung der Umlaufszeit zur Folge haben müßte.
Mancherlei Erscheinungen sprechen sür, andere wie-
der gegen eine derartige Hypothese. Namentlich
haben sich ähnliche Verringerungen der Umlaufs-
zcit, wie sie beim wirklichen Vorhandensein eines
solchen widerstehenden Mittels auch bei andern
Kometen sich zeigen müßten, nicht mit Sicherheit
nackweisen lassen, sodaß der Grund der beim E. K.
thatsächlichen Verringerung der Umlaufszeit auch
ein anderer fein kann.
Gncomlum l grch. Enkomion), eigentlich ein
Loblied auf den Sieger in einem Agon (s. d.), ge-
fungen in dem ihm zu Ehren veranstalteten Festzuge
(grch. K0M08); später jedes Loblied, jede Lobrede
in Prosa, auch aus Sachen. (S. Epinikion.)
Gncounter-Vai (fpr. enkaun-), Vncht an der östl.
Südküste der brit. Kolonie Südanstralien, steht durch
die die Känguru-Insel vom Festlande trennendeVack-
stairs-Passage mit dem St. Vincentgolf m Verbin-
dnng. An der bergigen Nordküste liegt derHafen Port
Elliot sowie die durch eine Barre versperrte Mün-
dung des Murray. Die sandige Ostlüste wird größ-
tenteils von einer schmalen Nehrung gebildet, die
dem langgestreckten salzigen Strandsee Coorong
vorliegt, der an seinem Nordende mit dem Alexan-
drinasee in Verbindung steht.
Hn oreinaiiiöi-s (frz., spr. ang kremajähr), im
Zickzack, sä'geförmig, s. Glacis.
Encrilnten, ^noriung FM<M., eine für das
Triassystem bezeichnende Familie von Crinoideen
oder Seclilien (s. d.), zu den Artikulaten gehörig,
deren einzelne Skelettstücke durch Zähne oder Leisten
und Gruben miteinander artikulieren. (S. auch
Mesozoische Formationsgruppe.)
Gncyklika, Mehrzahl Encykliken (grch.,
opiätola. 6uc)'c1iea, auch literas 6Q<^o1ic3.6 oder
1it6ia6 circuiai'68), Rundschreiben, wie sie schon in
der alten Kirche die Bischöfe an alle Gläubigen ihres
Sprengels richteten, um kirchliche Anordnungen von
allgemeiner Bedeutung, Ankündigung kirchlicher
Festen, f. w. bekannt zu machen. Häufig traten die Bi-
schöfe auch ihr Amt mit einer solchen E. an. Später
nannte man die von Bischöfen allsgegangenen Rund-
fchrciben Hirtenbriefe (^isw^ zmätoi-awL) und
nur die päpstl.Rundschreiben E.DerInhalt derselben
kann ein sehr mannigfaltiger ^euv, vhrer^v^ n?H
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