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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Fornakalien - Forskal
(Berl. 1877); ders., Die Rotbuche in Bezug auf Er-
trag, Zuwachs und Form (edd. 1881); Kunze, An-
leitung zur Aufnahme des Holzgehaltes der Wald-
bestlnide (2. Aufl., edd. 1891); ders., Neue Methode
zur raschen Berechnung der unechten Echaftform-
zahlen der Fichte und Kiefer (Dresd. 1891); ferner
dessen sehr gründliche Arbeiten im "Tharandter forst-
lichen Jahrbuch" (Dresden).
Fornakallen, s. Fornar.
Fornarma (ital., d. h. Väckerin), Bezeichnung
für die angebliche Geliebte Naffaels, die Tochter
eines Bäckers in Nom, deren Züge er in mehrern
seiner Frauengestalten (Madonnenbilder) verherr-
licht haben soll. Die unter diesem Namen bekann-
ten Bildnisse sind das in den Uffizien zu Florenz
(1512) und das im Palazzo Barberini zu Nom.
Fornax (lat., d. h. Backofen), röm. Göttin,
welcher zu Ehren die Fornakalien (im Februar
an einem alljährlich näher zu bestimmenden Tage)
gefeiert wurden. Dabei wurde nach altertümlicher
Weise Dinkel (kar) in solchen Ofen geröstet. Das
Fest wurde als Volksfest von den 30 Kurien, unter
Leitung des O.irio inHximns, begangen. Wer zu
dem Fest nicht erschien, hatte die Feier an einem
bestimmten Tage, an den Quirinalien, 17. Febr.,
nachzuholen, eine Feier, welche das Fest der Dumm-
köpfe (^erias Lwitoi-uin) genannt wurde, weil es
von solchen begangen wurde, die ihre Kurie ver-
gessen hatten.
Fornikant (lat. lornicai'-mZ, loi-nicätor), ein
wegen Unzuchtsvergehen in Untersuchung Befind-
licher; Fornikation, Unzucht.
Forres, Stadt in der schott. Grafschaft Elgin,
18 kni westlich von Elgin, am Fuße der Cluny-
Hills (mit Wasserheilanstalt auf der Südseite), hat
(1891) 3971E., Manufakturen undlebhaftenHandel.
Im S. der Stadt ein Turm zum Andenken an die
Schlacht von Trafalgar; 2 km östlich ein 7 in hoher
Obelisk (3^6iio3t0ii6) mit Skulpturen aus dem
10. oder 11. Jahrb. Im W. auf dem Castle Hill
stand ein altes Schloß der schott. Könige.
Forrest, Alexander, Forschungsreisender, Bru-
der von John F., geb. 22. Sept. 1849 zu Vunbury
in Westaustralien, beteiligte sich an mchrern Reisen
seines Bruders und zog 1871 mit Monger von
Perth nach Osten und drang bis etwa 125" östl. L.
vor. Mit dem Feldmesser Hill leitete er 1879 eine
Expedition in Nordwestaustralien, welche den Fitz-
royfluh untersuchte und nach großen Beschwerden
südlich von der Catherinestation die Telegraphen-
linie erreichte. Er schrieb: "^ourmll ot'an ßxpLäition
ti-oni ä6 6i'6v to ?oi't I)a.i->vw" (Perth 1880).
Forrest, Edwin, nordamerik. Schauspieler, geb.
9. März 1806 zu Philadelphia, wirkte schon als
Kaufmannslehrling bei Vorstellungen auf Lieb-
daberbühnen mit und debütierte dann 1817 in der
Frauenrolle Ladv Anna (in John Homes "voa-
"-1Ä8") auf dem Äpollotheater Philadelphias. Nack
drei Jahren erschien er in Tivoli-Gardcns, dann
am Walnut-^treettheater seiner Vaterstadt und
wandte sich 1821 nach dem Westen Amerikas.
Zierauf spielte er seit 1836 wieder m Neuyork und
seit 1831 in Philadelphia aus dem Chestnut-Strect-
theater. Seit 1836 trat er anch zu verschiedenen
Zeiten am Drury-Lane- und Princeßtheater in
London auf, kehrte aber immer nach Amerika zurück,
um auf den verschiedensten Bühnen der Vereinigten
Staaten zu spielen. F. starb 12. Dez. 1872 in
Philadelphia. Sein Spiel unterstützten heldenhafte
Figur und vortreffliche Stimme. Seine Glanzrollen
waren Othello, Coriolan, Lear u. s. w. - F.s Bio-
graphie schrieben Nees (Philad. 1874), W.N. Alger
(2 Bde., ebd. 1877) und Lawrence Varrett (Boston
1881, in den "^inLrican ^ctoi-8 sei'isL").
Forreft, John, austral. Cnideckungsreisender,
geb. 22. Aug. 1847 in Bnnbury in Westaustralien,
erhielt 1864 eine Anstellung im Vermessungsamt
dieser Kolonie und unternahm 1869 im Auftrage
der Negierung von Perth aus eine Reise zur Auf-
findung der Expedition Leichharots (s. d.). Er fand
keine Spuren derselben, konnte aber die frühern An-
gaben über die völlig öde Natur des durchzogenen
Landes bestätigen. 1870-71 durchforschte er die
^üdwestküste von Australien und unternahm dann
mit seinem Bruder Alexander 1874 seine berühm-
teste Entdeckungsreise, die ihn von Perth, dem Laufe
des Murchisonflusses entlang, quer durch den Kon-
tinent von Westen nach Osten, bis zu der in 26"
südl. Vr. gelegenen Peatestation des uberlano-
telegraphen führte. Von dort kehrte er über Adelaide
nach Perth zurück, wo er 1883 zum General-
feldmesser und Commissioner of Lands der Kolonie
Westaustralien ernannt wurde. Er veröffentlichte:
(^xp1olll,ti0ii3 in ^.iiLti'HiiH, "lvitii an kppkiiäix ou
tli6 conäitioQ ol^Voätern Xu3trHiiH"(Lond.1875).
Kit (lat.), "vielleicht wird es einst eine Freude sein,
auch dieser Dinge zu gedenken", Citat aus Virgils
"Aneide" (1,203); die Worte sind eine leicht verän-
derte Übertragung von Odyssee 12,203 fg. Häusig
wird nur citiert "15t iioo in6inilii886 ^ivadit".
! Forsberg, Nils, schwed. Maler, geb. 1^. Dez.
^ 1842 in Niscberga (Schonen), war seit 1868 Schüler
i Vonnats in Paris. Hier stellte er 1872 zum erften-
! mal ein Selbstbildnis aus, dem 1877 eine Akroba-
tenfamilie (jetzt im Göteborger Museum), 1888
das große Bild Der Tod des "Helden, d. i. ein ster-
! bender Soldat in der Notre-Damekirche das Kreuz
! der Ehrenlegion und die Gnadenmittel der Kirche
empfangend, folgte. Für letztere Komposition (jetzt
im Nationalmuseum zu Stockholm) erhielt F. die
! große Goldene Medaille.
! " Forsch (vom frz. loi-cs), burschikoser Ausdruck,
! soviel wie kräftig, stramm, stark.
! Forscti (fries. F 0 site), ein Gott in der german.
! Mythologie, dessen Name in skandinav. und fries.
! Quellen erhalten ist. Er ist von Haus aus in Fries-
! land heimisch, eine Hypostase des altgerman. Him-
! melsgottes. Namentlich aufHelgoland, das nach ihnl
! den Namen Fofitesland hatte, wurde er beson-
! ders als Schirmherr des Rechts verehrt. Von hier
! aus wanderte der Mythus nach Skandinavien, wo
! späte Quellen F. zum Sohne Baldrs und der Nanna
machten. Nach der Edda ist Glitnir ("der Glänzende")
^ seine Wohnstätte; hier spricht er Recht.
! I^rs I'ortüna, im alten Rom die Göttin des
^ glücklichen Zufalls, welche ein angeblich von Ser-
^ vius Tullius gestiftetes Heiligtum stromabwärts
! am rechten Tiverufer und später mehrere andere
' Heiligtümer besaß.
! ^o?'F/o., bei naturwissenschaftlichen Namen Ab-
! lürzung für Peter Forskäl (s. d.).
! Forskäl (spr. -kohl), Peter, schwed. Naturfor-
! scher und polit. Schriftsteller, geb. 11. Jan. 1732 zu
l Helsingfors, studierte 1753 zu Göttingen orient.
! Sprachen, nebenbei auch Naturgeschichte und Philo-
! sophie und erregte Aufsehen durch seine gegen die
! Wolffsche Philosophie gerichtete Gradualdisputation