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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Fositesland; Fossa; Fossalta; Fossano; Fossarii; Fosseux; Fossillen; Fossombrone; Fossores; Fostat; Foster; Fostoria; Fötälkrankheiten

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Fositesland - Fötalkrankheiten

storico sul testo del Decamerone" (1825) und der "Discorso sul testo della Commedia di Dante" (Lond. 1825 u. ö.). Seine Werke sind am vollständigsten gesammelt in 11 Bänden (darunter 3 Bände Briefe) von Orlandini und Mayer (Flor. 1850-62); die "Poesie" allein gaben heraus Mestica (2 Bde., ebd. 1884) und Antona-Traversi und Martinetti (Rom 1889), "Ungedruckte Briefe von Freunden U. F.s" Tobler (Berl. 1892). - Vgl. Artusi, Vita di U. F. (Flor. 1878); de Winkels, Vita di U. F. (2 Bde., Verona 1886-92); Ugoletti, Studi sui Sepolcri di U. F. (Bologna 1888); Chiarini, Gli amori di U. F. nelle sue lettere (2 Bde., ebd. 1892); Pallaveri, Ugo F. (Livorno 1892).

Fositesland, ältester Name für Helgoland, nach dem Gotte Fosite (s. Forseti), dem der heil. Wilibrord um 700 und der heil. Liudger 785 die Insel geweiht fanden.

Fossa. (lat.), Grube, Graben; F. Drusiana, der Drususgraben (s. Drusus). In der Anatomie gruben- oder rinnenartige Vertiefung in den Knochen und Weichteilen, wie Fossa axiliaris, die Achselhöhle; F. condyloidĕa, die Gelenkgrube hinter dem Gelenkkopf des Hinterhauptbeins; F. lacrymālis, die Thränenrinne am vordern Teil der innern Augenhöhlenwand, welche den Thränensack enthält; F. poplitĕa, die Kniekehle; F. rhomboidālis, die Rautengrube (s. d.); F. temporālis, die Schläfengrube, die Aushöhlung zwischen dem Jochbogen und dem vordern Seitenteil des Schädels.

Fossa, Raubtier, s. Schleichkatzen.

Fossalta, Bach bei Modena, bekannt durch die Schlacht 26. Mai 1249, in welcher König Enzio (s. d.) in die Gefangenschaft der Bologneser fiel.

Fossano (lat. Fons sana), Stadt in der ital. Provinz und im Kreis Cuneo, in 377 m Höhe, links an der Stura, an der Linie (Turin-) Carmagnola-Cuneo des Mittelmeernetzes und der Schmalspurlinie F.-Mondovi (24 km), Sitz eines Bischofs (seit 1592) und des Kommandos der Infanteriebrigade "Marche" und einer Geniesektion, hat (1881) 7959, als Gemeinde 18 349 E., in Garnison das 56. Infanterieregiment und die 6. Eskadron des 17. Kavallerieregiments; zahlreiche Kirchen, ein Theater; eine Pulverfabrik, Gerberei, Seidenspinnerei und -Weberei, Tuch- und Papierfabrikation sowie bedeutenden Handel. Die alten Wälle tragen jetzt Promenaden. F. wird seiner Mineralbäder wegen viel besucht. - F. kam 1340 durch Kauf an Savoyen, wurde 1536 von den Franzosen besetzt, ihnen aber wieder entrissen, dann von Philibert Emanuel zur Residenz erwählt und 1566 zur Stadt erhoben, April 1796 von den Franzosen erstürmt, 15. Sept. 1799 abermals von diesen besetzt, aber schon 18. Sept. von den Österreichern unter Melas wieder genommen, der 4. und 5. Nov. die Franzosen bei dem nahen Dorfe Genola und bei Savigliano entscheidend schlug. - Vgl. G. Muratori, Momorie storiche della città di F.

Fossano, ital. Maler, s. Borgognone.

Fossarii, s. Fossores.

Fosseux (spr. -ßöh), Marquis von, s. Montmorency (Geschlecht).

Fossillen (lat.), eigentlich alle aus der Erde gegrabenen Naturkörper; im weitern Sinne soviel wie Mineralien (s. d.), im engern, jetzt fast allein gebräuchlichen, soviel wie Versteinerungen (s. d.).

Fossombrone, Stadt im Kreis Urbino der ital. Provinz Pesaro e Urbino, an der Straße von Fano nach Rom, der alten Via Flaminia, im schmalen Thale des Metauro, Sitz eines Bischofs, hat (1881) 6948, als Gemeinde 9120 E., Kathedrale San Aldebrando, ein Gymnasium, technische Schulen und sehr bedeutende Seidenindustrie (Seta della Marca). In der Nähe (1,5 km) Reste der von Goten und Langobarden zerstörten röm. Kolonie Forum Sempronii. In der Gegend um F. schlugen die Römer 207 v. Chr. den Karthager Hasdrubal. Lange Zeit im Besitze der Malatesta, kam F. unter Sixtus IV. an den Kirchenstaat.

Fossores oder Fossarii (lat., "Gräber"; grch. kopiátai), die mit der Ausgrabung der unterirdischen Grabstätten der ersten Christen und mit der Totenbestattung beauftragten Bediensteten; sie bildeten ein geschlossenes Kollegium, das im 4. Jahrh. großen Einfluß erlangte und vorübergehend in den Stand der Kleriker eingegliedert wurde.

Fostat, ehemaliger Name von Alt-Kairo, einer Vorstadt von Kairo (s. d.).

Foster, in England bei Blei eine Gewichtsmenge von 28 Hundredweights oder engl. Centner zu 112 Pfd. = 1422½ kg (s. Fodder).

Foster, Birket, engl. Zeichner und Aquarellmaler, geb. 4. Febr. 1825 zu North-Shields, war Schüler E. Landells. Sein erstes Hauptwerk waren die Illustrationen zu Longfellows "Evangeline" (1850; neue Ausg. 1854), denen zahlreiche Illustrationen zu andern engl. und amerik. Dichtern folgten. Später wandte er sich der Aquarellmalerei zu und lieferte anmutige ländliche Scenen, wie Die Nußernte, Das Vogelnest, Die Mühle, Das Kornfeld. - Vgl. Huish, Birket F., his life and his work (Lond. 1890).

Foster, John Wells, nordamerik. Ingenieur, geb. 4. März 1815 zu Petersham in Massachusetts, gest. 20. Juni 1873 zu Chicago als Präsident der Academy of Science, war 1837-38 bei der geolog. Aufnahme von Ohio beschäftigt, führte 1849 mit Whitney die Aufnahmen im Kupferdistrikt des Staates Michigan aus ("Report on the geology and topography of the Lake Superior Land District in the State of Michigan", 2 Bde., Washington 1850-51) und schrieb "The Mississippi valley" (Chicago 1869) und "Prehistoric races of the United States of America" (ebd. 1873; 4. Aufl. 1878).

Fostoria, Stadt im County Seneca im nordamerik. Staate Ohio, südlich von Toledo, Kreuzungspunkt von fünf Bahnen, hat (1889) etwa 6000 E., bedeutende Industrie, namentlich Glashütten.

Fötälkrankheiten, diejenigen Erkrankungen des Fötus (s. d.), welche diesen trotz seiner geschützten Lage innerhalb des Mutterleibes befallen und entweder sein Absterben bewirken oder dauernde Verunstaltungen und Gebrechen erzeugen. Sie beruhen zum Teil auf fehlerhaften Entwicklungsvorgängen, wie die Mißbildungen mit überzähligen oder fehlenden Gliedmaßen, mit unvollständiger Bildung des ganzen oder halben Körpers, mit falscher Lagerung der Organe u. dgl., deren veranlassende Ursachen zum großen Teil noch völlig unbekannt sind (s. Mißbildung); in andern Fällen entstehen F. durch falsche Lagerungen der Frucht in der Gebärmutter, wie Klumpfuß, Schiefhals, Selbstamputationen durch feste Umschlingung der Nabelschnur oder gewisser Teile der Eihäute um einzelne Gliedmaßen u. dgl., oder durch äußere mechan. Schädlichkeiten (Druck, Schlag, Stoß, Fall), welche den mütterlichen Leib und mit ihm den Fötus treffen, wodurch leicht fötale Knochenbrüche, Verrenkungen und Verkrümmungen entstehen kön-^[folgende Seite]