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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Frey (Johann Jakob) - Freycinet (Charles Louis de Saulces de)
zur Kenntnis wirbelloser Tiere" (Braunschw. 1847).
Ferner erschienen von ihm: "Handbuch der Histo-
logie und Histochemie des Menschen" (Lpz. 1859;
5. Aufl. 1875), "Das Mikroskop und die mikrosko-
pische Technik" (ebd. 1863; 8. Aufl. 1886) und
"Grundzüge der Histologie" (ebd. 1875; 3. Aufl.
1885). Aus dem Gebiete der Schmetterlingskunde
veröffentlichte er "Die Tineen und Pterophoren
der Schweiz" (Zür. 1856) und "Die Lepidopteren
der Schweiz" (Lpz. 1880).
Frey, Johann Jakob, Landschaftsmaler, geb.
1813 in Basel, lebte meist in Italien, wo er auch
seine künstlerische Ausbildung empfing. 1842 be-
gleitete er Professor Lepsius auf der von der preuß.
Negierung veranstalteten Expedition nach Ägypten
und kehrte 1843 mit einem reichen Studienschatz zu-
rück. Erstarb 1865inFrascatibeiNom. Von seinen
Landschaftsbildcrn besitzt das Museum in Basel
mehrere, darunter: Die Caudinischen Pässe (1848),
Eine vom Samum überraschte Karawane, Aus der
Umgegend von Granada; die Neue Pinakothek in
München: Der Samum in der Wüste (1855), Die
Mcmnonssä'ulen bei Theben zur Zeit der Nilüber-
schwemmung (1864); das Städtische Museum in
Leipzig: Die Memnonssäulen bei Theben, Der
Sphinrkoloß bei Memphis wäbrend des Samums
lbcide 1858); das Städtische Museum in Danzig:
Sicil. Landschaft, Die Pyramiden bei Gizeh.
Freyberg, Konrad, Maler, geb. 14. März 1842
in Stettin, bildete sich bei Steffeck zu Berlin in der
Ticrmalerei aus und studierte seit 1867 in Paris
vorzugsweise nach Horace Vernet. Im Gefolge des
Prinzen Albrecht (Vater) nahm er 1870 an dem
Feldzuge gegen Frankreich teil, ließ sich hierauf in
Berlin nieder und entwickelte nun eine lebhafte
Thätigkeit als Darsteller von kriegerischen Scenen
und Genrebildern. Zu erwähnen sind: Prinz Karl
von Prcußen mit seiner Vegleitung vor Paris (1872),
Prinz Hohenlohe bei Clamart vor Paris, 26. Jan.
1871 (1872), Ausritt des Prinzen Karl zur Par-
forcejagd (1876), Ankunft des Prinzen Friedrick
Karl auf dem Schlachtfeld von Vionville (1877),
Übergabe von Metz, Begegnung bei Fenne St. Hu-
bert, ^cene aus der Schlacht von Le Mans (1879),
Hofjagd in Letzlingen (1881), Prinz Friedrick von
Hohenzollern vor dem 2.Garde-Dragonerregiment
(1885). Auch hat er Porträte, besonders Rciter-
bildnisse gemalt, so Prinz Albrecht von Preußen,
Kaiser Wilhelm 1., Kronprinz Friedrich Wilhelm
(1881; für das 2. fchles. Grenadierregiment Nr. 11),
mehrere Bildnisse des Großherzogs Friedrich
Franz III., Herzog Johann Albrecht zu Mecklen-
burg-Schwerin (1887), Kaiser Wilhelm II. (1890;
für das Regiment Garde-du-Corps).
Freyberg, Maximilian Prokop, Freiherr von,
Geschichtschreiber und Belletrist, geb. 3. Jan. 1789
zu Freising, studierte 1807-10 die Reckte in Lands-
but und bereiste dann Frankreich, Holland, die
^chweiz und Italien. 1817 wurde er Regierungs-
rat in München und Ministerialrat im Ministerium
des Innern, nach dem Regierungsantritt König
Ludwigs 1. Vorstand des Reichsarchivs, 1829 zu-
gleich wieder Ministerialrat und 1838 Staatsrat.
Von 1842 bis 1848 bekleidete er die Stelle eine^
Vorstandes der Akademie der Wissenschaften. Seit
1847 war er pensioniert und starb 21. Jan. 1851
zu München. F. schrieb: "Novellen" (Münch. 1828;
neue Aufl.1836), "MalerischeReise im obernItalien"
(cbd. ^"330/ liild die histor. Romane "Die Stauffer
von Ehrenfels" (3 Bde., ebd. 1833) und "Die Löwen-
ritter" (ebd. 1830; neue Aufl. 1836). Viel bedeu-
tender sind seine histor. Arbeiten; dahin gehören:
((Älteste Geschichte von Tegernsee" (Münch. 1822),
"Über das altdeutsche öffentliche Gerichtsverfahren"
(Landsh. 1824), "Geschichte der bayr. Landstände
und ihrer Verhandlungen" (2 Bde., Sulzb. 1828
- 29), "Vriefsammlung von Kaisern, Königen
u. s. w." (Heft 1: "Briefe der Missionare des Je-
suiten-Ordens aus China, Japan u. s. w.", Mainz
1830), "Grundlinien einer Geschichte der bayr.
Landstände" (Münch. 1832), "Sammlung deutscher
Nechtsaltertümer" (Mainz 1828), "Sammlung
histor. Schriften und Urkunden" (5Vde., Stuttg.
1827 - 39), "Pragmatische Geschichte der bayr.
Gesetzgebung und Staatsverwaltung seitdenZeiten
Maximilians I." (4Vde., Augsb. 1836-39). Auch
machte er sich mit dem Freiherrn von Hormayr sehr
verdient durch die Fortsetzung der von Lang her-
ausgegebenen "RSF68tH, 81V6 1'61'UIQ Loicai'NIN
lnit0Fi'5i)Iiw) (Bd. 5-12, Münch. 1830-49). Die
"Erzählungen aus der bayr. Geschichte" (Bd. 1 u. 2,
ebd. 1842-44) blieben unvollendet.
Freyburg an der Unstrut, Stadt im Kreis
^.uerfurt des preuß. Reg.-Bez. Merseburg, 7 1cm
im NW. von Naumburg an der Saale, links an der
Unstrut und an der Nebenlinie Naumburg-Artern
der Preuß. ^taatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts
(Landgericht Naumburg), Steucramtes, einer Kreis-
schulinspektion, Oberförsterei und Superintenden-
tur, hat (1890) 3256 E., darunter 24 Katholiken,
Post zweiter Klasse, Telegraph, Spar-und Kredit-
verein; Reste der alten Stadtmauer mit Türmen,
schöne got. St. Annakirche (13. und 14. Jahrh.) mit
zwei Türmen, ein steinernes Standbild des Herzogs
Christian IV. von ^achsen-Weiftenfels; ferner eine
bedeutende Champagnerfabrik (Kloß & Förster, mit
etwa 2 Mill. M. jährlichen Umsatz und einem Ab-
satzgebiete bis nach Amerika, Australien und Süd-
afrika), Watte-, Cement-, Obstwein- und Essig-
fabriten, zwei Vierbrauereien, Dampfziegeleien,
Dampfsäge- und Handelsmühle und sehr ergiebige
Kalksteinbrüche. Der Weinbau an den Bergabhängen
der Umgebung hat durch die Neblaus in letzter Zeit
gelitten. Zu F. starb Friedrich Ludwig Iahn ls.d.);
über seinem Grab auf dem alten Friedhof, mit Denk-
! mal, wurde 1894 eine Erinnerungsturnhalle mit
i Iahn-Museum errichtet. F. ist Geburtsort der
! Reisenden Robert und Richard Schomburgk. Das
^ alte, angeblich von Ludwig II., dem Springer, Land-
^ grasen von Thüringen, 1069 erbaute, in neuester
Heit restaurierte Bergschloß (Neuenburg) über der
, l^tadt, dient jetzt wirtschaftlicheil Zwecken. Am
l 21. Okt. 1813 kam es hier zwischen den Fran-
! zosen unter Bertrand und den Preußen unter Z)ork
! zum Gefecht. - Vgl. Gabler, F., Stadt und Schloß
> nebst ihren Umgebungen (Quersurt 1836).
! Freycinet (spr. freßineh), Charles Louis de
> Saulces de, franz. Staatsmann, geb. 14. Nov. 1828
, zu Foir (Depart. Ariege), wurde auf der Polytech-
! nifchen Schule für das Ingenieurfach vorgebildet
^ und trat zunächst bei der Vergverwaltung in Dienst,
i 1856-61 war F. Betriebsdirektor der Franz. Süd-
bahn, unternahm dann 1862 - 67 wissenschaftliche
Reisen im Austrage der Regieruug und veröffent-
lichte auf Grund feiner Studien und Beobachtungen
ein treffliches Werk über das Gesundheitswesen in
Städten: (d'ii^ci^eL äs I'a38liini386msilt l^eF v^oF"
(mit Atlas, Par. 1870), das die Au'smerlianüe'tt der