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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Fries (in der Kunst) - Fries (Ernst)
chensichbei3122emUberschußvon1781319Psd.St.
herausstellte, wogegen 11866 Gesellschaften ein Ge-
samtdeficit von 10 734515 Pfd. St. auswiesen. -
Vgl.Hasbach,Dasengl.Arbeiterversichcruugswesen
(Lpz. 1883); dcrs., Arbciterversicherung in Groß-
britannien lim "Handwörterbuch der Staatswissen-
schaften", Vd. i"(Iena 1890), S. 535 fg.; Värn-
reither, Die engl. Arbeitervcrbände und ihr Recht,
Bd.1 (Tüb.1886); I.F.Willinson, ^i6^.8.^l0V6-
M6nt, tn6 ^inÜHt^ä Oi'li6l8 (Lond. 1886); Pratt,
I.a>v ok ^. 8., hg. von Vrabrook (ebd. 1888).
Fries, in der dekorativen Kunst der Ein-
fassungsstreifen einer Fläche zur Abgrenzung der-
selben oder zur Vermittelung mit einer Umsäumung
iRand, Borde oder Vordüre). So z. V. sind F. bei
Tapeten oder gemalten Wandfeldern die glatten oder
verzierten Umrahmungsstreifen derselben; bei Holz-
fußböden die gewöhnlich aus härterm oder duntlerm
Holze bestehenden Nahmenhölzer, welche die aus ge-
wöhnlichen Dielen hergestellten größern Felder ein-
fassen (Friesfußböden); bei Gefäßen, Geräten u.s.w.
die mit Rundstäben, Karniesen, Plättchen u. s. w.
eingefaßten Verzierungvstreifen.- In der Bau-
tun st ist der F. ein schmaler Fläcbenstreifen zwi-
schen dem Architrav und dem darüber befindlicken
Kranzgesims der antiken Tempelgebälke und der da-
nach gebildeten modernen Gurt- und Hauptgesimse
an Gebäuden, oder zwischen dem Sturz und dem
Verdachungsgesims an Tbüren und Fenstern. Da
der im dor. Baustil aus Triglyphen und Metopen
ls.d.) bestehende, im ionischen in ungehinderter Fläche
behandelte F. der meisten antiken Tempel zur Auf-
nahme von Reliefdarstellungen (^o^noi-og, Bild-
träger) diente, fo nennt man oft auch diese letztern
selbst so (z.B. Parthenonfries), nber die verschiedene
Behandlung des F. siehe die verschiedenen Kunst-
perioden, wie Romanischer Stil, Renaissance u. s. w.
und die Knust (nebst Tafeln) der einzelnen Länder.
Fries, Gewebe, s. Flaus.
Fries, Bernhard, Landschaftsmaler, jüngerer
Bruder von Ernst F., geb. 16. Mai 182() zu
Heidelberg, erhielt seinen ersten Unterricht bei dem
Historienmaler Coopmann in Karlsruhe und bil-
dete sich 1835 - 37 auf der Münchener Akademie,
worauf er im Frühjahr 1838 nach Rom ging. Hier
brachte er 8 Jahre zu und bereiste dann alle Kuust-
sitze Europas. Infolge seiner Teilnahme an den
Bewegungen seit 1848 wurde er Jan. 1352 aus
Bayern ausgewiesen. Die ital. Natur in idealer
Auffassung stellte er mit Vorliebe dar. Von seinen
Gemälden sind hervorzuheben: Der Tiber in der
Nähe von Rom (München, Neue Pinakothek), Am
Monte-Serone (Stuttgart, Museum), Ital. Gebirgs-
landschaft (Karlsruhe, Kunsthalle), Die Mamellen
zwischen Eivitella und Eubiaco im Sabinergebirge
München, Galerie Schack). Sein Hauptwerk ist ein
Cyklus von 40 Bildern zur landschaftlichen Cbarak-
teristit Italiens und Siciliens, den er 1865 vollendet
hatte und von dem zwei Gemälde im Treppenhausc
des Münchener Polytechnikums aufgestellt wurden.
F. starb 21. Mai 1879 in München.'
Fries, Elias Magnus, schwed. Botaniker, geb.
15. Aug. 1794 im Kirchspiele Femsjö im Stifte
Weriö, studierte in Lund und wurde daselbst 1814
Docent, 1819 Adjunkt und 1828 Demonstrator der
Botanik. Als Professor der praktischen Olonomie
ging er 1834 nach Upsala, wo er 1851 auch die
Professur der Botanik sowie die Direktion des Vo-
wmscken Muscllms und des Botanischen Gartens
der Universität erhielt. Die Universität Upsala
wählte ihn zu ihrem Deputierten für dieNeichstags-
versammlungen 1844-45 und 1847-48. Seit
1859 lebte er im Ruhestande zu Upsala und starb
daselbst 8. Febr. 1878. In seinen Forschungen um-
faßte F. die gesamte Botanik, Phanerogamen wie
Kryptogamen. Auch führte er in Schweden zuerst
die morpholog. Behandlung derselben und das
natürliche System ein. Die Gründe für letzteres
entwickelte er in dem "sMoirm ordiZ veMabiliZ"
(Lund 1825). Großes Verdienst hat er sich durch
zahlreiche Arbeiten über specielle Gegenstände der
Botanik erworben. Sein erstes Hauptwerk dieser
^ Art war das durch die "()I>36lv5Ui0U68 in^eo-
I0MÄ6" (2 Bde., Kopenh. 1815-18; neue Aufl.,
ebd. 1824) und andere Schriften vorbereitete
(c^xstLina ni^ooIoMuin" (3 Bde., Lund u. Greifsw.
1821-29; Suppl., ebd. 1830-32), welches in dem
"^Iei!(^l.i8 flMF0ruin" (2 Bde., Greifsw. 1828)
! und später in "^'ovas ^mlwlao in^coltt^icaL"
^ (Abteil. 1,Upsala1851) eine Ergänzung erhielt. Für
> eineil andern Teil der tryptogamischen Botanik, die
Flechten, schuf F. durch die "1^c1i(^><><ri-l^)1im1^!.ii'0'
M0Ä i'^i'ormlttlv) (Lund u. Greifvw. 1831) eine
sichere Grundlage, nachdem er schon vorher "8c!io
llnla" ci'UicaL <16 I^clwnilm8 (.>x8ioc3.ti8 8uLciao"
(14 Hefte, Lund 1824-33) herausgegeben hatte.
Unter seinen Monographien verdienen die "8vm-
dniae; lul Instoi'iain lii^r^im-um" (Upsala 1848),
die "^Viiiniii'lilliiiMi' (it'ver äe i 8v6i-i^6 v^xtinäe
I'iiai'toi-nli ocn ä6i'ii8 ol'oiwinisIiH n)tw" (ebd.
1859), die "^l0N0Fi^)IliH ii^mc'nom^cetum 8no-
ciao" l2 Bde., ebd. 1857-63) und das Kupferwerk
tt8v0i'i^L3 lUliM ocii ßit'tiM 8>vHini)^i'" (Stockh.
1862-69), sowie "IcOIlLä 86l6l)t3.0N)'IN6N()IN)^6tUM
noiidum (leiino^toi'nm" (ebd. 1867 fg.) besondere
Erwähnung. Über die Flora Skandinaviens ver-
öffentlichte F. in der "I^iora IIa1l".ucIicN" (Lund
1817), den "Kovitwo tim-a" 8n6cica6" (2. Aufl.,
ebd. 1828), wozu drei wichtige "IVIiiiiti88a6" (3 Hefte,
Lund u. Upsala 1832-48) gehören, ferner in der
"^lora 8oanicH" (Upsala 1836) und der "3nm7na
! voZ6tadi1ium 8c^uäiullviH6", Bd. 1 u. 2 (Stockh. u.
Lpz. 1846-49) niedergelegt. Sein "Ilei-dai-ium uor-
male" (UpsalcN847 fg.) enthält die seltenen Pflanzen
des gesamten Skandinavien. Außerdem hat F. eine
große Menge kleinerer Aufsätze herausgegeben, von
denen er einiges in den auch stilistisch ausgezeich-
neten "I5otHni3lvH uttl)^t6i-" (3 Bde., ebd. 1852
! -64) zusammenstellte. Seine Schrift "Xi-o nawr-
> vLt"n3kai)oriia nl^cit I>iIäliiiiF8in0ä6i?" (ebd. 1842)
l wurde von Hornschuh (Dresd. u. Lpz. 1844) ins
! Deutsche übertragen.
Fries, Ernst ^ Landschaftsmaler, geb. 22. Juni
1801 zu Heidelberg, erhielt seinen ersten Unterricht
im Zeichnen bei Rottmann dem filtern, dann seit
1818 auf der Münchener Akademie unter Langer.
Auf Reifen in Tirol und der Schweiz und dem größ-
ten Teile von Deutschland sammelte er mit rastlosem
Eifer zahlreiche Skizzen. 1823-27 bereiste er Ita-
lien und verweilte dann, nach Deutschland zurückge-
^ kehrt, zuerst einige Jahre in München, bis er 1831
^ nach Karlsruhe bcruscn und zum Hofmaler ernannt
^ wurde. Er starb daselbst aber schon 11. Okt. 1833.
! Eine treue Wiedergabe der Natur, ein hoher Ernst
und eine vollkommene Beherrschung der Technik
zeichneten seine meist Italien entnommenen Land-
schastsbilder aus. Hervorzuheben sind: Wasserfall
des Liris bei Isola di Sora (1828; München, ^eue