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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Goepp.; Göpel-Dreschmaschinen; Goplo; Göppert (Heinr. Rob., Botaniker)

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Göpel-Dreschmaschinen – Göppert (Heinr. Rob., Botaniker)

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Göpel'

1 und 2
Textfigur: 1 und 2

3 und 4
Textfigur: 3 und 4

wellen oder durch Riemen erfolgt, weitere Räderwerke, sog. Zwischengestelle, eingeschaltet.

Je nach der Angriffsweise der Kräfte unterscheidet man ferner Rundgang- und Tretgöpel, je nach der Art der Aufstellung feststehende und transportable, endlich liegende und stehende, sog. Säulengöpel. In Deutschland wenig, mehr in Amerika gebräuchlich sind die Tretgöpel; ein solcher wird als ↔ geneigte, endlose Bahn gedacht, welche das Tier zu erklimmen strebt und die sich hierbei unter dem Druck der Hinterfüße unter dem Tier fortschiebt, wodurch eine horizontale Welle in Bewegung gesetzt wird. Bei den allgemein üblichen Rundganggöpeln kommt die Zugkraft der Tiere zur Verwendung, welche in der kreisrunden Bahn, dem Rundgang, an den Hebebäumen der vertikalen Hauptwelle ziehend, fortschreiten. Es giebt feststehende und transportable Rundganggöpel; erstere erhalten ein gemauertes, bleibendes Fundament, letztere haben ein Holzrahmengestell, das oft noch auf Räder gesetzt wird. Liegende G. und Säulengöpel unterscheiden sich dadurch voneinander, daß bei erstern die Fortleitung der Bewegung von einer horizontalen, bei letztern von einer vertikalen Welle des G. aus erfolgt, und zwar im erstern Falle meist durch gelenkig gekuppelte Wellen, im zweiten durch Riemen. Die beistehenden Fig. 1 u. 2 zeigen einen liegenden, Fig. 3 u. 4 einen stehenden transportablen Rundganggöpel für Pferdebetrieb. Im Bergbau heißen G. alle zur Förderung dienenden Antriebsmotoren. (S. Bergbau, Bd. 2, S. 760b und Tafel: Bergbau II, Fig. 7.)

Göpel-Dreschmaschinen, s. Dreschmaschinen (Bd. 5, S. 508b und 509a) und Tafel: Dreschmaschinen, Fig. 1.

Goplo, der größte See in der preuß. Provinz Posen; er beginnt bei der Stadt Kruschwitz im Kreis Inowrazlaw und reicht südwärts bis nach Russisch-Polen hinein, ist 30 km lang und bis 4 km breit. Er war früher wahrscheinlich bedeutend größer und verband Warthe mit Weichsel. Die Netze, welche dem See bei Kruschwitz unter dem Namen Montwey entfließt, ist von hier bis Nakel durch Kanalisation schiffbar gemacht. In neuester Zeit ist er zum Teil abgelassen, wodurch fruchtbare Wiesen an seinen Ufern entstanden.

Goepp., bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Heinr. Rob. Göppert (s. d.).

Göppert, Heinr. Rob., Botaniker und Paläontolog, geb. 25. Juli 1800 zu Sprottau, studierte in Breslau und Berlin Medizin, habilitierte sich in Breslau 1827 mit der Untersuchung «De acidihydrocyanici vi in plantas» (Bresl. 1827) und übernahm 1830 das Lehramt der mediz.-chirurg. Institutionen an der mediz.-chirurg. Lehranstalt, das er bis zu deren Auflösung (1850) bekleidete. Inzwischen wurde er 1831 zum außerord., 1839 zum ord. Professor der Botanik an der Universität ernannt. Er erhielt 1852 das Direktorat des Botanischen Gartens und starb 18. Mai 1884 zu Breslau. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: «Über Wärmeentwicklung in der lebenden Pflanze» (Wien 1832), «De coniferarum structura anatomica» (Bresl. 1841), «Die fossilen Koniferen verglichen mit denen der Jetztwelt» (Haarl. 1850, mit 58 Tafeln), «Skizzen zur Kenntnis der Urwälder Böhmens und Schlesiens» (Dresd. 1868), «Über die fossilen Farnkräuter» (Bresl. 1836), «Über die Entstehung der Steinkohlen aus Pflanzen» (Düsseld. 1848, mit 23 Tafeln), «Über die Beschaffenheit der fossilen Steinkohlenflora in verschiedenen Steinkohlenablagerungen eines und desselben Reviers» (mit Beinert, Leid. 1849), «Die Tertiärflora auf der Insel Java» (Haag 1855), «Beiträge zur Tertiärflora Schlesiens» (Cass. 1859), «Über die fossile Flora der silurischen, der devonischen und